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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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durchs Wasser glitt.
    Vivian stand bewegungslos am Beckenrand und beobachtete Finley.
    Abilene wandte sich wieder um und bemerkte, wie Finley hinter die Theke trat.
    »Hey! Was ist …« Finley duckte sich und verschwand hinter der Theke.
    »Was ist los?«, rief Abilene.
    Keine Antwort.
    »Sie will uns nur erschrecken«, sagte Vivian.
    »Ich weiß. Trotzdem …«
    Ein metallisches Klappern ertönte. Abilene zuckte zusammen, Helen kreischte auf. »Verdammt noch mal«, zischte Abilene.
    »Du miese Schlampe«, rief Abilene zitternd.
    Finley tauchte hinter der Bar auf. »Bin gegen den Eimer getreten.«
    »Wirklich saukomisch.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Sie verbeugte sich leicht und kehrte zu ihnen zurück, wobei sie die Taschenlampe in die Luft warf, wieder auffing und ausknipste. Der Lichtstrahl vollführte einen Salto, bevor er erlosch.
    »Irgendwann«, sagte Helen. »Wird dir das noch furchtbar leidtun.«
    »Ich habe euch doch hoffentlich nicht erschreckt.« Sie fing an, ihr Safarihemd aufzuknöpfen.
    »Wo ist Cora?«, fragte Vivian.
    Sie wandten sich zum Becken um. Cora war nicht zu sehen, und außer dem sanften Plätschern des Wassers war auch nichts zu hören.
    »Jetzt fängt die auch noch mit diesem Blödsinn an.«
    »Oh Mann«, stöhnte Helen auf.
    Die Lichtkegel der vier Taschenlampen strichen über die Wasseroberfläche.
    »Cora, hallo!«, rief Finley. »Du machst den Mädels Angst.«
    Etwas Bleiches bewegte sich im Durchgang.
    Alle Lampen richteten sich gleichzeitig auf Cora. Sie verzog das Gesicht und bedeckte die Augen. »Lasst das! Kommt lieber ins Wasser. Draußen ist es wundervoll.« Sie drehte sich wieder um.
    »Warte auf uns«, sagte Vivian. Ihre Stimme klang aufgeregt. »Du hättest nicht allein da rausschwimmen sollen.«
    »Ich bin doch ein großes Mädchen.«
    »Warte einfach«, wiederholte Vivian.
    »Okay, okay.«
    Beim Gedanken daran, nach draußen zu schwimmen, kam Abilene die Idee, einen Bikini zu tragen, auf einmal gar nicht mehr so dumm vor.
    Finley hatte sich umgezogen, stieg ins Wasser und schwamm zu Cora hinüber. Gemeinsam warteten sie, bis auch die anderen in ihre Badeanzüge geschlüpft waren.
    »Ich nehme die Taschenlampe mit«, sagte Helen, als sie sah, dass die anderen ihre Lampen am Beckenrand abgelegt hatten.
    »Ich auch«, sagte Abilene.
    »Was ist mit der Laterne?«, fragte Helen.
    Vivian verzog das Gesicht. »Lass sie lieber hier.«
    »Sie ruiniert die Stimmung«, rief Cora aus dem Durchgang.
    »Außerdem wären wir damit weit und breit zu sehen.«
    »Wie auf dem Präsentierteller«, sagte Finley.
    »Genau«, pflichtete Vivian ihr bei.
    Lachend watete Finley Cora hinterher. Gemeinsam verschwanden sie in der Öffnung, während Abilene, Vivian und Helen in das Becken sprangen.
    Das Wasser fühlte sich wunderbar auf Abilenes Körper an. Sie schwamm zur Mitte des Beckens und stellte sich auf die Metallstangen. Für einige Augenblicke genoss sie die sanfte Strömung. Sie hielt die Taschenlampe hoch und tauchte bis zum Nacken ein.
    Dann bemerkte sie, dass Vivian und Helen bereits nach draußen geschwommen waren. Sie war allein. Als sie die grelle Laterne und die undurchdringliche Finsternis dahinter betrachtete, lief es ihr kalt den Rücken hinunter.
    Schnell watete sie zum Durchgang.
    Die anderen saßen bereits im kleineren Außenbecken auf den Stufen, die zu beiden Seiten am Beckenrand entlangführten.
    »Ist es hier nicht wunderbar?«, fragte Cora.
    »Toll«, sagte Abilene. Sie watete zur Nordseite des Beckens, legte ihre Taschenlampe ab und setzte sich neben Cora.
    »Frische Luft.«
    Draußen war es immer noch warm, aber kühler als im Haus. Außerdem war der Schwefelgeruch weniger penetrant, und Abilene konnte den Duft des Waldes riechen.
    Der Balkon war direkt über ihnen. Von seinem Rand bis hin zu den Baumwipfeln war der klare Nachthimmel mit Sternen übersät. Abilene konnte nicht eine einzige Wolke erkennen.
    Der Vollmond beleuchtete den Wald, den Rasen, den verwitterten Pool, den Ziegelgrill und den alten Picknicktisch und glitzerte silbern auf der sanft gewellten Wasseroberfläche.
    Die Körper der Mädchen waren in milchiges Licht getaucht, ihre Haare glänzten und hoben sich deutlich von den dunklen Schattenpartien ab.
    Irgendwie sehen alle komisch aus, dachte Abilene.
    Ihre Gesichter waren blass und lagen im Halbdunkel. Die Augenhöhlen wirkten wie finstere Löcher. Sie nahm an, dass sie selbst ein bisschen beängstigend aussehen musste.
    »Schau dir nur die Sterne

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