Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Wildes linke Hand. Eine Handschelle schnappte zu.
    »Hey!«, rief er. »Was … Runter von mir! Verdammte Scheiße, was ist …«
    »Okay«, ertönte Helens Stimme.
    Abilene rollte von ihm herunter und sah Helen, die hinter Wilde stand und an einem Seil zog, das sie um seine Knöchel geschlungen hatte. Vivian hielt die Handschelle hoch und zerrte an seinem linken Arm. Sein rechter Arm befand sich noch immer unter Cora.
    Cora schlängelte sich unter ihm hervor, wobei sie seinen Arm packte und ihn so kräftig herumdrehte, dass er vor Schmerz aufschrie.
    Sie rammte ein Knie in seinen Rücken. Vivian sprang hinzu und befestigte die Handschelle an seinem rechten Handgelenk.
    »Die abgefahrenste Anmache überhaupt « , sagte Cora.
    »Fotze!«
    Sie schlug ihm auf den Kopf, der im Kissenbezug steckte.
    Finley filmte, wie Helen das Seil packte und sie Wilde auf die Füße halfen.
    »Jetzt kapier ich«, sagte er. »Das ist ein Scherz, oder? Wer steckt dahinter? Janke?«
    Helen zog am Seil.
    Er wurde von den Beinen gerissen. Mit den Händen hinter dem Rücken konnte er seinen Fall nicht abfangen. Sein Brustkorb prallte hart auf den Boden. Er rang nach Luft.
    »Mal sehen, ob du es immer noch für einen Scherz hältst«, sagte Cora, »wenn du erst mal am Grund des Bachs mit den Fischen um die Wette schwimmst.«
    »Hey! Nein. Tut das nicht.«
    Helen achtete darauf, das Seil nicht zu locker zu lassen. Cora, Vivian und Abilene wollten ihn vom Pfad hinunter zum Ufer des Benedict Creek rollen.
    »Wartet! Das könnt ihr nicht …«
    Sie schoben mit aller Kraft an. Kreischend rollte er die Böschung hinunter. Er schrie vor Schmerz, als sich Äste und Steine in seine nackte Haut bohrten.
    Die Mädchen rannten ihm nach.
    Er fiel in den Bach.
    Einen Augenblick später sprangen die Mädchen hinterher.
    Abilene zuckte zusammen. Das Wasser war eiskalt. Zum Glück reichte es ihr nur bis zur Hüfte.
    Sie half Vivian und Cora dabei, den Kopf ihres Gefangenen unter Wasser zu drücken.
    »Jetzt wollen wir mal sehen, wie lange er die Luft anhalten kann«, sagte Cora.
    Helen lachte. »Eine halbe Stunde bestimmt.«
    »Vielleicht sogar noch länger.«
    »Schade, dass Maxwell nicht dabei ist.«
    »Pssst. Keine Namen.«
    »Hat er das gehört?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Aber du-weißt-schon-wer kann sich ja dann das Video ansehen«, sagte Finley.
    »Vielleicht sollten wir ihn wieder rausziehen«, sagte Abilene.
    »Ungern«, meinte Cora, riss aber trotzdem an dem Seil, das um seinen Hals geschlungen war. Japsend schnappte er nach Luft. Der Kissenbezug klebte an seinem Gesicht und blähte sich im Takt seines Atems vor seinem Mund auf. Sein Brustkorb hob und senkte sich, und er hatte Gänsehaut. Arme, Oberkörper und Rücken waren gerötet und würden bald mit blauen Flecken übersät sein. Seine Haut war zerkratzt, aufgeschürft und voller Beulen und Grasflecken. Die blauen Shorts hingen schlaff um seine Hüften, sodass man die Unterhose sehen konnte.
    Cora ließ einen Finger in den Gummizug gleiten, zog fest daran und ließ ihn zurückschnalzen. Er verzog das Gesicht.
    Helen lachte auf.
    »Na los, du Hengst«, sagte Cora. »Auf geht's.«
    Sie versuchten, ihn gegen die Strömung zu führen, fanden aber schnell heraus, dass er mit gefesselten Beinen nicht gehen konnte. Also lösten sie das Seil und zurrten es um seine Hüfte. Die Schlinge zog sich um seine Wirbelsäule zusammen.
    Sobald seine Beine befreit waren, versuchte Wilde, abzuhauen. Mit einer Schulter schubste er Vivian beiseite und rammte Cora mit der anderen. Helen zog am Seil. Er wurde von den Beinen gerissen und tauchte wieder unter. Abilene streckte eine Hand aus, packte seinen Kopf und presste ihn unter Wasser, bis Vivian und Cora sich wieder aufgerappelt und seine Arme gepackt hatten.
    Danach betrug er sich recht ordentlich.
    Finley führte die Gruppe an. Sie watete rückwärts durch den Fluss und linste durch die Kamera.
    Bald hatten sie die Shady-Lane-Brücke erreicht.
    Die Shady Lane führte durch den Park. Früher waren Autos darauf gefahren, aber inzwischen hatte man sie abgesperrt. An Wochentagen wurde sie nur schwach von Fußgängern frequentiert.
    Im Schatten der Brücke kletterten sie aus dem Bach.
    Vivian, Cora und Abilene hielten Wilde fest, während Helen die Schlinge zwischen seinen Schulterblättern festzog. Dann führte sie das Ende des Seils durch seine gefesselten Hände. Sie warf ein Ende über einen der Stützpfeiler der Brücke, fing es wieder auf und zerrte daran, bis

Weitere Kostenlose Bücher