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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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es fast erreichen.
    Obwohl ihre Lungen brannten, tauchte sie darauf zu. Sie packte das Stoffstück, strampelte zur Oberfläche und stellte die Füße auf den Boden. Keuchend sah sie sich um.
    Sie war genau in der Mitte des Beckens. Finsternis umgab sie. Die Taschenlampen waren auf Cora und Helen gerichtet.
    »Hey!«, rief sie.
    Ein Lichtstrahl tastete suchend umher und fand sie.
    »Danke.«
    Während sie auf ihre Freundinnen zuwatete, begutachtete sie ihren Fund. Es waren Helens karierte Bermudashorts. Abilene hatte sie an einem Bein erwischt und hielt sie verkehrt herum in die Höhe.
    Sie presste die Hose zusammen mit ihren Shorts und Finleys Hemd gegen ihre Brust und watete durch das Wasser, das ihr bis zu den Schultern reichte. Kaum hatte sie ein paar Schritte gemacht, stand sie erneut im Dunkeln. Sie wollte schon auf sich aufmerksam machen, entschied jedoch, dass es der Mühe nicht wert wäre. Sie hatte die anderen sowieso bald erreicht.
    Aber sie kam nur mühsam voran. Die Dunkelheit in ihrem Rücken verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie warf ab und an einen Blick über die Schulter, sah jedoch nichts.
    Dann streifte etwas ihren Oberschenkel. Erschrocken keuchte sie auf.
    Nur irgendwelche Klamotten, sagte sie sich und griff danach. Ihre Finger umschlossen einen Träger, und sie zog einen BH aus dem Wasser. Der Größe nach zu urteilen, gehörte er Helen, die gerade mit weiteren Kleidungsstücken in der Hand aus dem Becken stieg.
    Gleich bin ich auch hier raus, dachte Abilene. Mir reicht's.
    Sie hatte fast den Beckenrand erreicht, als Cora neben ihr auftauchte. Sie hatte Vivians tropfnasses Sommerkleid gegen ihre Brust gepresst.
    »Fertig«, sagte Abilene.
    »Ich glaube, wir haben alles«, meinte Cora.
    »Ich sehe jedenfalls nichts mehr«, sagte Finley und ließ das Licht über das Wasser wandern.
    Abilene und Cora erreichten gleichzeitig den Beckenrand.
    Während Cora aus dem Wasser stieg, warf Abilene Helen den BH und die Bermudashorts zu.
    »Danke.« Helen fing die Kleidungsstücke auf.
    Finley sah gerade in die andere Richtung, als ihr Abilene das Safarihemd entgegenschleuderte. Mit einem feuchten Klatschen landete es auf ihrem Bauch und blieb dort so lange hängen, bis sie es mit einer Hand gepackt hatte. »Besten Dank«, sagte sie. »Jetzt bin ich wieder nass.«
    »Jederzeit.« Abilene warf ihre Hose auf den Granit und stieg aus dem Wasser.
    Helen stieg in ihre Shorts, obwohl sie immer noch ihren Badeanzug trug. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie auszuwringen.
    »Wir können uns doch oben anziehen«, sagte Abilene. »Machen wir, dass wir hier rauskommen.«
    »Ja«, sagte Cora. »Je eher, desto besser.«
    Jede von ihnen packte, was sie tragen konnte, ohne dass sie die Sachen vorher nach ihren Eigentümerinnen sortiert hatten. Sie rollten Taschenlampen, Kleidungsstücke und Schuhe in die Handtücher.
    Cora hatte sich ihr Bündel unter den Arm geklemmt und hob die Laterne auf. »Okay«, sagte sie. »Seid ihr so weit?«
    Helen wurde als Letzte fertig. Sie presste sich ein zusammengerolltes Handtuch gegen die Brust und richtete sich auf. »Fertig«, sagte sie.
    Während sie die Stufen hinaufgingen, drehten sich Abilene und Finley noch einmal um und beleuchteten den Beckenrand, dessen Granit feucht glitzerte. Wenn sie etwas zurückgelassen hatten, war es von hier aus nicht zu erkennen.
    Sie folgten den anderen die Treppe hinauf. Als sie den Korridor erreicht hatten, zog Abilene die Tür hinter sich zu. Das Schnappen des Schlosses war Musik in ihren Ohren. Es war, als hätten sie alle Gefahren, die dort unten auf sie lauern konnten, einfach ausgesperrt.
    Nur noch ein paar Minuten, dachte sie. Dann sind wir endlich weg von hier.
    Inzwischen war es ihr egal, ob sie ein Hotel finden würden oder nicht. Sie wollte einfach nur so weit wie möglich von hier verschwinden.
    Nur noch ein paar Minuten.
    Bald erfüllte die Laterne die Lobby mit ihrem beruhigenden Licht.
    Ihre Koffer, die Schlafsäcke, die Videokamera und die Wasserflasche schienen unberührt.
    Abilene zog den Bikini aus, warf ihn auf das nasse Handtuch und trocknete sich mit einer Bluse aus ihrem Koffer ab. Dann schlüpfte sie in einen BH. Der trockene Stoff fühlte sich wundervoll an.
    »Du solltest die nassen Sachen ausziehen«, riet sie Helen.
    Helen, die noch immer den Badeanzug und die Bermudashorts trug, schüttelte den Kopf und zog eine Bluse an, die sie aus ihrem Koffer gezogen hatte.
    »Wirst schon sehen, was du davon hast«, sagte

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