Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip: So stellen Sie den Körper dauerhaft auf "schlank" um (GU Einzeltitel Gesunde Ernährung) (German Edition)
somit pausenlos für eine größtmögliche Effizienz des Stoffwechsels sorgt.
Die Thermogenese
Bei allen Prozessen des Stoffwechsels wird ein Teil der nutzbaren Energie direkt in Wärme umgewandelt. Die kontinuierliche Wärmeproduktion ist für den reibungslosen Ablauf des Stoffwechsels unverzichtbar. Allerdings steht die Energie, die für die sogenannte Thermogenese verbraucht wird, dem Bau- und Energiestoffwechsel nicht mehr zur Verfügung. Um das Defzit auszugleichen, muss der Organismus etwa ein Zehntel mehr an Nahrung aufnehmen, als er tatsächlich für Bau- und Energiestoffwechsel benötigt.
DER ENERGIEBEDARF DES STOFFWECHSELS
Was aber macht der Organismus mit der Energie, die wir ihm zuführen? Wofür benötigt er sie? Dies ist durchaus unterschiedlich, aber ganz oben auf der Liste des Verbrauchs stehen nicht Sport oder schwere körperliche Arbeit. Die meiste Energie verbraucht der Körper nämlich, ohne dass Sie es bemerken, quasi beim Nichtstun.
Mehr als die Hälfte der Energie geht für den Grundumsatz drauf. Dagegen sind nur etwa 30 bis 40 Prozent für den Rest, also für das Sporttreiben oder die Wärmeabgabe, gedacht. Die Gesamt-Stoffwechsel-Umsatzrate setzt sich im Detail folgendermaßen zusammen:
60 bis 70 Prozent: Grundumsatz, also für die vitalen Grundfunktionen des Körpers wie Atmung und Herzschlag
20 bis 30 Prozent: Leistungsumsatz, also für körperliche Arbeit, Bewegung, Sport
10 Prozent: Thermogenese, also die Wärmeabgabe
Was der Körper nicht verbraucht, wird in Wärme umgewandelt oder ausgeschieden.
Der Grundumsatz
Der Grundumsatz dient der Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Körperfunktionen des Herzens, der Lunge und anderer innerer Organe. Atmung, Herzschlag, Wärmeproduktion, Durchblutung und Muskeln brauchen ununterbrochen Energie, auch wenn Sie gerade nichts tun. Nehmen Sie weniger als die notwendigen Grundumsatz-Kalorien zu sich, wird Ihr Stoffwechsel nicht ausreichend versorgt: Er empfindet das als Hungersnot und damit ist der normale Stoffwechsel komplett ausgeschaltet, an Turbo ist gar nicht erst zu denken.
Wissenschaftlich betrachtet bezeichnet der Grundumsatz den Energieverbrauch des Körpers unter thermoneutralen Bedingungen nach zwölfstündiger Nahrungskarenz und maximaler mentaler Ruhe. Da dieser sich aber in der Realität verständlicherweise kaum messen lässt, hat sich in der Praxis der Ruhe-Energieumsatz als bestes Charakteristikum unseres Stoffwechsels etabliert. Darunter verstehen wir eine Bestimmung der Stoffwechselrate nach mindestens achtstündiger Nahrungskarenz in Ruhelage. Der Ruheumsatz ist etwa fünf Prozent höher als der klassische Grundumsatz.
Grund- und Ruheumsatz lassen sich berechnen. Jedoch sind Formeln naturgemäß immer nur mathematische Annäherungen. Viel exakter ist es daher, wenn Sie den Grundumsatz mittels Spirometrie in einer guten Fitnesseinrichtung oder einem sportmedizinischen oder leistungsdiagnostischen Zentrum exakt messen lassen. Dies empfiehlt sich vor allem dann, wenn Sie, nach allem, was Sie bisher gelesen haben, den Verdacht haben, dass Ihr Stoffwechsel im Winterschlaf-Modus läuft. Denn nach so einer Messung wissen Sie es ganz genau und können mit den Daten arbeiten.
Den Grundumsatz messen
Ihren persönlichen Grundumsatz (GU) können Sie mithilfe unserer »Anti-Jojo-Formel« berechnen: Er richtet sich immer nach dem Normalgewicht, nicht nach dem aktuellen Körpergewicht und ist deshalb auch bei übergewichtigen Menschen nicht höher als bei schlanken. Ihr Normalgewicht ermitteln Sie, indem Sie von Ihrer Körpergröße in Zentimeter die Zahl 100 abziehen. Die »Anti-Jo-Jo-Formel« lautet:
für Frauen: 1,0 × Normalgewicht in Kilogramm × 24 = GU
für Männer: 1,1 × Normalgewicht in Kilogramm × 24 = GU
Alternativ lässt sich der Wert auch anhand einer Messung ermitteln, die man Spirometrie nennt. Dabei wird mithilfe einer Atemmaske aus derjenigen Menge des Sauerstoffs, die der Organismus während einer etwa 20 bis 30 Minuten dauernden Ruhemessung verbraucht, errechnet, wie viel Energie der Körper verbrennt und wie hoch seine Stoffwechselrate, also der Grundumsatz, ist.
Eine dritte Möglichkeit zur Ermittlung des Grundumsatzes ist die Bioimpedanzanalyse (BIA), die direkt die Körperzusammensetzung wie Körperfettanteil, Zellmasse und extrazelluläre, also zwischen den Zellen liegende Masse bestimmt. Auf dieser Basis können anschließend weitere Berechnungen durchgeführt und letztlich auch der Grundumsatz
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