Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip: So stellen Sie den Körper dauerhaft auf "schlank" um (GU Einzeltitel Gesunde Ernährung) (German Edition)
und die Muskelzelle kann wieder tief durchatmen und Sauerstoff tanken.
Streichen Sie auch abends, wenn Sie zur Ruhe kommen, mit ganz leichtem Druck an den Lymphbahnen entlang der Innenseiten von Beinen und Armen sowie in Leiste und Achsel.
12. JEDEN TAG ENTSPANNEN
Wenn die Muskulatur verspannt ist, erreichen die Nährstoffe nicht jede Muskelzelle. Lösen Sie daher durch Lockerung und Entspannung gerade abends nach einem anstrengenden Arbeitstag Ihre müden Muskeln. Dadurch regen Sie den Stoffwechsel an, die Stoffe können wieder ungehindert fließen und »Abfallprodukte« werden aus dem Körper getrieben. Wenn wieder genügend ATP in jeder Zelle ist, werden die Muskeln wieder weich und geschmeidig, denn ATP ist ein wahrer »Weichmacher«.
Kleiner Tipp: Damit Muskeln locker werden, spannen Sie sie zunächst – auch wenn es paradox klingt – maximal für drei bis fünf Sekunden an. Danach lässt sich die Muskulatur viel leichter entspannen. An besonders kalten Tagen helfen auch ein entspannendes Bad oder ein Saunabesuch.
MYOKINE – DIE WUNDERWAFFEN
Man weiß schon seit Langem, dass Training, Sport und körperliche Aktivität bei vielen Erkrankungen helfen und sogar vor chronischen Erkrankungen schützen können. Und auch gegen das Übergewicht wird Bewegung seit Jahrzehnten empfohlen, wobei der Schwerpunkt, leider, lange immer nur auf den höheren kalorischen Verbrauch reduziert wurde. Denn erst vor nicht einmal zehn Jahren öffnete die dänische Zellbiologin Bente Pedersen der Forschung die Augen und veröffentlichte eine ganze Reihe an spannenden Studien, denen weitere Publikationen aus anderen Ländern folgten. Bis zur Entdeckung war nämlich noch völlig unklar, wie körperliche Aktivität und speziell die muskuläre Kontraktion auf die physiologischen und metabolischen Effekte und Veränderungen im Körper einwirkt. Doch genau dies muss man wissen, um letzendlich ein geeignetes Rezept gegen die Pfunde zu finden.
WICHTIGE BOTENSTOFFE DER MUSKULATUR
Spannend wurde es, als die Forscher feststellten, dass der Stoffwechsel der Leber und besonders der Zuckerstoffwechsel sich direkt durch körperliche Aktivität beeinflussen lassen. Und vor allem auch, als gezeigt werden konnte, dass gerade Fettgewebe bei Muskelarbeit viel mehr Fette in die Blutbahn entlassen und der Verbrennung zuführen kann. Bis dahin war aber immer noch nicht geklärt, was diesen Prozess im Körper so gezielt auslöst und was den Leberstoffwechsel aktiviert oder den Fettzellen den Befehl gibt, die Fette wieder freizulassen.
Bis Bente Pedersen 2007 hormonähnliche Botenstoffe in den Muskeln entdeckte, denen sie den Namen Myokine gab, abgeleitet von den griechischen Wörtern »Mys« für Muskel und »kinos« für Bewegung. Denn Pedersen fand heraus, dass nur aktive, sich kontrahierende Muskeln diese Substanzen produzieren. Muskelarbeit ist eben nicht nur Kalorienverbrauch, sondern lässt mit den Myokinen echte »Überredungskünstler« in unserem Körper sprießen, die andere Gewebearten, Organe und Systeme dazu bringen, Dinge zu tun, die sie von allein nie gemacht hätten. Niemals würde es der Organismus ohne Myokine schaffen, das Speicherfett in braunes Energiefett umzuwandeln.
Muskeln sind also ein endokrines Organ, dessen Leistung und Leistungsfähigkeit wir gar nicht hoch genug einschätzen können. Und genau deswegen reicht es auch nicht aus, wenn Sie nur weniger essen. Da es die Boten aus den Muskeln bisher nicht als Pille gibt, müssen Sie sie selbst herstellen, indem Sie Bewegung in Ihrem Alltag und Ihre Freizeit bringen – mit Spazierengehen, Gartenarbeit, Treppensteigen oder gezielt mit dem 8-Wochen-Programm für den Turbo-Stoffwechsel ab > .
Wie viele Myokine gibt es?
Inzwischen hat die Forschung Myokine als eine Unterart der Interleukine definiert, bestimmte Botenstoffe des Immunsystems. Die Forscher gehen heute davon aus, dass es rund 400 unterschiedliche Myokine gibt, die letztlich unseren Blick auf Bewegung und Sport verändern (müssen!). Von diesen Botenstoffen wurde bis jetzt jedoch nur ein gutes Dutzend genauer erforscht.
Die bisher bekannten Myokine wirken auf ganz unterschiedliche Bereiche im Organismus. Was die bekannten und die unbekannten Botenstoffe aber eint, ist die Tatsache, dass sie in der Muskulatur bei Bewegung gebildet werden. Das ist auch der Grund, warum Bewegung so viele unterschiedliche positive Effekte auf die Gesundheit hat. Denn dass Bewegung nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch bei
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