Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip: So stellen Sie den Körper dauerhaft auf "schlank" um (GU Einzeltitel Gesunde Ernährung) (German Edition)
FGF-21 (Fibroblast Growth Factor 21), ein spezielles Protein, das die Insulinreaktion des Stoffwechsels reguliert. Da es bei Muskelarbeit zunehmend aktiviert werden kann, wurde FGF-21 den Myokinen zugeordnet.
Der besondere Effekt von FGF-21 liegt darin, dass es dem Insulin hilft, die Glukose aus der Blutbahn in die Zellen aufzunehmen, woe sie verbrannt werden kann. Es ist daher gerade für alle Menschen mit Störungen des Zuckerstoffwechsels, bei Diabetes oder Insulinresistenz der Zellen interessant.
PGC-1-ALPHA: DER FETTUMWANDLER
Peroxisome Proliferator-activated Receptor-γ Coactivator 1α (kurz PGC-1α ) spielt eine ganz wichtige Rolle bei der Regelung des Zellstoffwechsels. Es wird besonders stark bei Kälte, aber auch bei muskulärer Arbeit aktiviert. Gerade beim Ausdauertraining stimuliert es die Entwicklung der Kraftwerke des Zellstoffwechsels, der Mitochondrien, und fördert den Aufbau der roten Muskelfasern. Außerdem ist es direkt in den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel eingebunden. PGC-1α stimuliert aber auch direkt ein spezielles Protein: das Irisin. Eine Gruppe um den schwedischen Biologen Poritus Bostroem konnte zeigen, dass Irisin vor allem das träge weiße Speicherfett in aktives braunes Fett umwandelt. Dadurch wird das weiße Fett dem Energiestoffwechsel direkt zugeführt und kann verbrannt werden. Zudem sorgt das durch PGC-1α stimulierte Irisin auch dafür, dass die Körperzellen wieder besser auf Insulin reagieren und dadurch schnell an den Zucker gelangen, bevor er als Fett auf der Hüfte landet.
Die schwedischen Wissenschaftler konnten zeigen, dass sich durch gezieltes Ausdauertraining die Irisin-Konzentration im Körper um 100 Prozent steigern lässt Auch ein Muskeltraining wird vergleichbare Effekte nach sich ziehen. Genau deswegen beinhaltet das 8-Wochen-Programm ab > beide Trainingsformen: Ausdauer und Kraft.
DIE ZELLE BRAUCHT MEHR KRAFTWERKE
Ganz Deutschland verfügt über etwa 700 Kraftwerke, die mit Braunkohle, Kernkraft, Wind oder Wasser betrieben werden und uns rund um die Uhr mit Energie versorgen. Über solche Zahlen lachen unsere Zellen nur. Allein in einer einzigen Leberzelle finden sich bei uns etwa 6000 Mitochondrien, in einer normalen Muskelzelle sind es rund 1000. Das reicht doch, meinen Sie vielleicht. Wieso sollte man da für noch mehr Kraftwerke in den Zellen plädieren? Ganz einfach: Je stoffwechselaktiver eine Zelle ist, umso mehr Mitochondrien besitzt sie, und je mehr Kraftwerke eine Zelle besitzt, umso eher läuft der Stoffwechsel im Turbo. Dementsprechend führt eine Aktivierung der Muskulatur und damit des Stoffwechsels in einer Zelle zu einer mehr oder weniger deutlichen Zunahme der Anzahl der Mitochondrien. Langläufer besitzen in jeder Muskelzelle etwa 2000 bis 3000 Mitochondrien, weil sie mehr Energie benötigen. Das heißt, dass speziell Ausdauertraining die Anzahl der kleinen Kraftwerke erhöht, weil die Zelle mehr Energie bereitstellen muss. Dieser Vorteil ist aber eben nicht nur während der sportlichen Belastung spürbar, sondern auch in Ruhe. Mehr Kraftwerke mit mehr Leistungsfähigkeit sind auch in Ruhe richtige Energiefresser, also Kalorienverbraucher. Auch hier hilft der Vergleich mit Autos: Ein Rennwagen verbraucht auch im Schritttempo mehr Energie als ein Kleinwagen. Mehr Mitochondrien bedeuten entsprechend, dass die Zelle auch mehr PS besitzt und damit der Stoffwechsel viel mehr Leistung erbringt. Mit mehr Mitochondrien geht es also zum Turbo-Stoffwechsel.
MITOCHONDRIEN, UNSERE ENERGIEPRODUZENTEN
Aber was hat es eigentlich genau auf sich mit diesen winzigen Körperkraftwerken? Mitochondrien sind Organellen, die in nahezu jeder unserer 60 Billionen Zellen vorkommen und mit etwa zwei bis acht Mikrometer nur ungefähr so groß wie Bakterien sind. Trotzdem spielen sich fast alle sauerstoffverbrauchenden Reaktionen der Zelle, zum Beispiel wenn Sie walken oder radeln, in diesen »Energieumwandlern« ab. Die Mitochondrien besitzen ein eigenes Genom in Form großer, ringförmig angeordneter DNA-Moleküle, die alle wichtigen Erbinformationen enthalten. Mitochondrien bestehen aus einer inneren und einer äußeren Membran. Beide Häutchen sind in punkto Funktion und biochemischer Zusammensetzung unterschiedlich. Die äußere Membran umschließt das gesamte »Kraftwerk« und enthält winzige Kanäle, die dem Austausch von Molekülen zwischen den Mitochondrien und dem Zytosol, der Zellflüssigkeit, dienen. Die innere Membran dient unter anderem
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