Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip: So stellen Sie den Körper dauerhaft auf "schlank" um (GU Einzeltitel Gesunde Ernährung) (German Edition)
das Wichtigste, dass sie gebraucht werden, sonst fühlen sie sich vernachlässigt, vereinsamen irgendwann und sind dann bald ganz verschwunden. Muskeln bleiben uns also nur dann erhalten und stehen uns nur dann treu zu Diensten, wenn wir sie täglich nutzen und uns ihrer bedienen. Es ist wie mit einem Auto, das wir ausschließlich in der Garage stehen lassen.
Da Muskeln unser stoffwechselaktivstes Organ sind, werden sie argwöhnisch von allen anderen Organen und ganz besonders auch vom Gehirn beobachtet, wenn es um die Verteilung der vorhandenen Nährstoffe geht. Das ist wie unter Geschwistern: Am Tisch hört die Bruderschaft auf und jeder trachtet nach dem größten Bissen. Wenn Muskeln, die Vielesser, nur noch faulenzen und kaum gebraucht werden, verlieren die anderen Organe die Geduld. Und der ständige Kampf um die Nährstoffe geht für die inaktiven Muskeln schlecht aus. Sie verlieren an Terrain und werden, ganz besonders in Phasen der Energieknappheit, einfach geopfert und abgebaut. Das Motto für die Muskeln lautet also: Nur wenn sie genutzt werden, dann bleiben sie uns erhalten: Use it or loose it! Das ist ganz besonders dramatisch, wenn man aufgrund einer Erkrankung bettlägerig oder immobil ist. Dann nämlich schreitet der Abbau der Muskeln rasant voran. Muskeln verlieren binnen zwei Wochen um bis zu 35 Prozent ihrer Kraft und Leistungsfähigkeit, wie wissenschaftliche Studien zeigen konnten. Mit dem Abbau der Muskulatur einher geht ein massiver Verlust an Stoffwechselaktivität, die dadurch nachhaltig verlangsamt wird. Das wiedergutzumachen, kostet richtig viel Mühe. Deswegen werden Patienten heutzutage viel eher wieder aus dem Bett »geworfen« als früher.
Aber nicht nur Immobilität, sondern auch zu wenig Muskelaktivität im Alltag lässt Muskeln schwinden. Zwar schreitet dieser Muskelschwund durch Nichtnutzung langsamer voran, er ist aber genauso gravierend. Dabei lassen wir uns angesichts der immer geringer werdenden körperlichen Leistungsfähigkeit allerlei Ausreden einfallen – wobei die häufigste wohl ist: »Ich werde alt, das kann ich nicht mehr so wie früher.« Der einzig wahre Grund für das Schwinden der Muskulatur ist jedoch ihre Unterforderung. Unsere Muskeln bleiben ein Leben lang leistungsfähig und stoffwechselaktiv, wenn wir sie regelmäßig nutzen!
MUSKELN WOLLEN ARBEITEN
Da Muskelzellen ständig repariert und erneuert werden, sind selbst die ältesten Zellen unserer Muskulatur »nur« etwa 15 Jahre alt. Muskeln sind also ständig in der Pubertät und können, ja müssen daher täglich gefordert werden – und zwar möglichst bis ins hohe Alter. Das ist das einzige und beste Pflegeprogramm für sie. Unterstützend für die Muskulatur wirken außerdem die richtige Ernährung, ausreichendes Trinken und seelische Ausgeglichenheit durch regelmäßige Entspannung.
DIE BEWEGUNGSPYRAMIDE
Ohne ausreichende körperliche Aktivität kann der Stoffwechsel nie in den Turbogang schalten. Dabei helfen schon alltägliche Aktivitäten, wie Treppensteigen, in Schwung zu kommen. Auch regelmäßige Sporteinheiten sind wichtig – und zwar sowohl Ausdauer als auch Kraft, damit rote und weiße Muskelfasen gleichermaßen gefordert werden. Vor allem, wer tagsüber viel sitzen muss, sollte für den nötigen Ausgleich sorgen. Denn die Muskeln sind das stoffwechselaktivste Organ des Körpers. Ohne sie läuft gar nichts.
Vergiftung und Übersäuerung meiden
Muskeln sind anspruchsvoll und sehr harmoniebedürftig. Nur wenn die Nährstoffe wie in einem See frischen Wassers mit der richtigen Temperierung bereitgehalten werden und die Qualität dieser Nährstoffe ihren Ansprüchen genügt, fühlen sie sich wohl. Giftstoffe aus Nahrungsmitteln, aus industrieller Fertigung, aufgrund von Umweltbelastungen oder auch starker, dauerhafter Überforderung mit anschließender Übersäuerung mögen Muskeln gar nicht.
Derartige Giftstoffe behindern die Stoffwechselaktivität, weil sie die Zellen schädigen, Membranen zerstören und damit die Zellkommunikation behindern oder die notwendige Osmose für den Stoffaustausch einschränken. Umso wichtiger ist, dass Giftstoffe aus Nahrungsmitteln oder der Umwelt gar nicht erst die Muskelzellen erreichen. Denn diese »Spitzensportler« unseres Organismus sind darauf angewiesen, dass sie nur das Beste bekommen. Schließlich wollen wir von ihnen ja auch das Beste.
Schädliche Milchsäure
Ganz besonders ungern haben Muskeln eine dauerhafte »Übersäuerung«, die meist durch
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