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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas?«
    »Leider ja.«
    »Aber du weißt nicht, was es sein wird.«
    »So ist es. Man hat es mir angekündigt. Dieser Kerl, der explodierte, war ein Teufelsdiener, der eine bestimmte Botschaft hinterließ. Auf einem Tonband erklärte Vincent van Akkeren, daß wir bald etwas von ihm hören würden.«
    »Aha.«
    »Ich bin bei Suko.«
    »Nimmst du dir einen Kaffee mit?«
    »Gern und für Suko auch Tee.« Mit beiden Tassen in den Händen ging ich wieder zurück in unser Büro, wo Suko das Telefon anstarrte und darauf wartete, daß es sich meldete.
    »Danke«, sagte er, als ich die Tasse neben ihm abstellte. Er schaute zu mir hoch. »Ich hoffe noch immer, daß es ein Bluff war.«
    Von mir bekam er die Antwort nach dem nächsten Schluck. »Ob Bluff oder nicht. Irgendwie muß es weitergehen. Van Akkeren hat sich Sir James geholt, das ist das Schlimme. Wir müssen irgendwann eine Spur zu ihm finden. Und wenn es durch diesen von van Akkeren angekündigten Vorgang ist.«
    »Also warten.«
    »Was sonst?«
    ***
    Das britische Parlament, bei uns Houses of Parliament genannt, grenzt mit der langen Ostseite genau an das Ufer der Themse. Es gibt keine Straße dazwischen, nur einen schmalen Weg, der von Unbefugten nicht betreten werden darf. Zudem wird er ständig überwacht. Am Tage wie in der Nacht, wo helle Scheinwerfer ihre Lichter nicht nur auf ihn werfen, auch gegen das Wasser und die Steinmauer, die zum Fluß hin steil abfällt.
    Wenn Touristen auf ihren Touren sich das Haus ansehen und gleichzeitig auch Westminster Hall mitnehmen, werden sie nie an die Rückseite geführt, die ihnen auch nichts bietet.
    So dachten auch die beiden Bobbies, die an diesem Tage ihre Runden drehten.
    Die Männer hatten sich längst daran gewöhnt. Sie versahen ihren Dienst mit einem stoischen Gleichmut, gingen jedesmal die gleiche Strecke, beobachteten den Fluß, zählten Schiffe und kannten jeden Stein. Mehrmals während einer Schicht setzten sie ihre Routinemeldungen ab. Außergewöhnliche Ereignisse hatten sie noch nicht erlebt. Es war eine ruhige Arbeit, fast schon zu ruhig, doch immer noch besser, als irgendwo die Straße aufzuhacken.
    Natürlich waren sie in Kursen vor terroristischen Aktivitäten gewarnt worden. Sie hatten Instruktionen bekommen, wie sie sich zu verhalten hatten, wenn etwas passierte, aber mit einem Anschlag rechnete keiner von ihnen.
    Dieser Tag war grau und trübe. Über London hing eine dünne Wolkendecke. Regnen wollte es auch nicht, und das Laub der Bäume im nahen Victoria Tower Gardens färbte sich allmählich. In diesem Jahr würde der Herbst früh kommen, das kündigte sich bereits an. Während die Bobbies Streife gingen, unterhielten sie sich über Gott und die Welt. Fußball war an diesem Tag an der Reihe. Es ging um die Liga und wer in diesem Jahr Meister werden würde.
    Liverpool war für beide der große Favorit.
    »Wie sieht es mit deinem Sohn aus, Albert? Wollte der nicht auch Profi werden?«
    »Er hat schon bei West Harn trainiert.«
    »Gibt man ihm eine Chance?« Albert hob die Schultern.
    »Die Verantwortlichen haben sich noch nicht darüber ausgelassen.«
    »Das sollten sie aber.«
    »Meine ich auch. Aber was willst du machen? Mein Junge ist das letzte Glied in der Kette.«
    »Wie alt ist er denn jetzt?«
    »Achtzehn.«
    »Dann stehen ihm noch viele Türen offen.«
    »Hoffentlich.« Albert hob die Hand und tippte gegen seinen Helm. »Ich gehe mal wieder.«
    »Bis gleich.«
    Die beiden Männer gingen in verschiedene Richtungen davon. Albert trat hin und wieder gegen ein welkes Blatt, das vom Park herübergeweht worden war. Auch über dem Wasser tanzten ab und zu die schon gelben Blätter, als wollten sie den Möwen Konkurrenz machen. Vor der Steinmauer an der linken Seite blieb Albert stehen und nahm sein Fernglas ab. Er schaute über das breite Wasser und holte die Schiffe dicht heran.
    Träge ächzten die schwer beladenen Lastkähne durch die grauen Fluten.
    In diesem Monat fuhren noch die Ausflugsboote. Am Monatsletzten wurden sie eingemottet und erst im Frühjahr wieder hervorgeholt. Es schien so, als wollten noch einmal zahlreiche Besucher und Touristen eine Bootsfahrt auf der Themse erleben, denn viele Boote waren unterwegs, und Albert sah sie auch gut besucht.
    Manchmal hörte er Musikklänge hinüberschallen. Hin und wieder winkte man ihm auch zu, doch ein englischer Bobby bewahrte Ruhe und winkte nicht zurück.
    Irgendwie hatte er sich im Laufe der Zeit mit der Themse angefreundet. Wenn er sie

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