Das U-Boot-Phantom
erfüllt werden, wird die nächste Bombe am Piccadilly hochgehen und dort ein Massengrab hinterlassen. Das können Sie, Sinclair, verhindern, indem Sie mir einen Mann präsentieren. Abbé Bloch!«
Pause!
Suko und ich schauten uns an. Mein Freund schüttelte den Kopf, und ich flüsterte: »Unmöglich…«
Van Akkeren redete weiter. »Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen zumute ist, aber Sie sind ja für Ihre Einfälle berühmt. Sie werden es schon schaffen. Hören Sie noch einmal zu. Der Abbé wird von Ihnen gewissermaßen ausgesetzt. Ich will, daß er in einem Boot liegt, das sich um Mitternacht auf der Themse bewegt. Sie werden die Gegend um Walton lipon Thames kennen, wo die großen Wasser-Reservoire liegen. Dort können Sie das Boot absetzen. Er wird dann in der Strömung treiben. Keine Polizei, keine anderen Geisterjäger, nur Sie, Sinclair, werden bei ihm sein. Ich hoffe, Sie haben alles verstanden. Sollte ich das Boot nicht entdecken, wird es Tote geben. Sehr viele Tote. Wir sehen uns, Geisterjäger…«
Mit bleichen Gesichtern und aus großen Augen starrten wir den Recorder an.
»Das ist kein Bluff«, flüsterte Suko und traf damit genau ins Schwarze.
»Nein, dieser Mensch blufft nicht.« Ich stimmte ihm zu.
»Aber wie wollt ihr Abbé Bloch davon überzeugen, daß er sich zur Verfügung stellt?« fragte Glenda.
Ich drehte mich um. »Das ist nicht einmal das Schlimmste. Wir müßten ihn erst finden, und zwar innerhalb weniger Stunden. Ist das möglich?« fragte ich die beiden.
»Nein«, sagte Suko.
»Wo hält er sich auf? Oder wo kann er sich aufhalten?« wollte Glenda wissen.
»In Frankreich.«
»Das sehr groß ist.«
»Eben. Vielleicht in Alet-les-Bains. Das liegt im Süden, und so schnell kommen wir dort nicht hin. Nein, van Akkeren hat einen teuflischen Plan ersonnen. Er weiß genau, daß wir es nicht schaffen können, weil die Zeit dafür zu kurz ist.«
»Welche Ziele verfolgt er dann?«
Ich schaute Glenda an. »Eine gute Frage, und ich kann dir nur eine Antwort geben. Er will die Vernichtung, das Chaos, das Grauen, den reinen Schrecken. Das ist es. Er will uns töten. Sir James hat er schon in seinen Klauen. Abbé Bloch ist für ihn ein mächtiger Feind, ebenso wie ich. Wenn er den Abbé und mich in seine Finger bekommt, wird es für die Gruppe der Templer ein böses Erwachen geben, wenn überhaupt.«
»Wir können also davon ausgehen, daß wir es nicht schaffen, den Abbé nach London zu holen«, sagte Suko.
»So ist es.«
»Dann hat er gewonnen.«
Ich hob die Schultern. »Noch haben wir Zeit, um ihn zu finden. Wir dürfen keine große Aktion starten, sondern müssen uns etwas einfallen lassen.« Ich schaute Glenda und Suko an. »Wie war das noch mit diesem Anschlag? Er ist von zwei Torpedos durchgeführt worden.«
»Ja und?«
»Torpedos wirft man nicht, Suko, die schießt man ab. Und wo schießt man Torpedos ab?«
»Von einem U-Boot!«
»Richtig!«
Glenda schnickte mit den Fingern. »Hältst du es für möglich, John, daß sich van Akkeren auf einem U-Boot versteckt?«
»Ich rechne sogar damit. Er hat einen Fehler gemacht, als er die Torpedos losschickte. Die Spur ist nicht zu übersehen.«
»Vielleicht hat er dies bewußt getan«, meinte Suko. »Van Akkeren ist ein Mann, der provozieren will. Er besitzt Macht, die er dem Teufel verdankt. Kompromisse kennt er nicht.«
»Klar, aber er wird wissen, daß man ein U-Boot sehr leicht jagen und fangen kann. Wir brauchten die Themse nur an einer bestimmten Stelle durch Fangnetze zu sperren. Flußabwärts kommt er nicht weit. Der Fluß wird immer schmaler. Irgendwann bleibt er mit seinem Boot stecken. Wo wir den Abbé aussetzen sollen, ist die Themse nur mehr ein Flüßchen, wenn man es hier mit London vergleicht. Er hat sich auf schwankenden Boden begeben.«
»Und trotzdem scheint er seiner Sache sicher zu sein«, bemerkte Glenda.
»Ja«, sagte Suko, »er hat Sir James.«
»Das ist einer seiner Trümpfe«, gab ich zu. »Als zweiten Trumpf kann man seine Diener bezeichnen. Es sind keine Menschen. Ich gehe davon aus, daß sich an Bord des Bootes zahlreiche dieser Teufelsgestalten befinden.«
Beide stimmten mir zu. »Stellt sich nur die Frage, woher er das Boot hat!« Suko überlegte. »Hätte er es gestohlen, hätte der Fall für Aufregung gesorgt.«
»Es braucht ja kein neues Boot gewesen zu sein. Außerdem gibt es Waffenhändler, die skrupellos genug sind, noch intakte, aber ausgemusterte Boote an Privatleute zu verkaufen. Den Weg
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