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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr sah, würde sie ihm sehr fehlen, das wußte er auch.
    Sein Kollege hatte die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen und war kaum noch zu sehen, denn die Front an der Rückseite des Parlaments war ziemlich lang.
    Albert wollte schon gehen und warf noch einen letzten Blick über den Fluß, als ihm etwas auffiel. Dicht unter der Oberfläche glitt etwas Glänzendes schnell dahin.
    Albert senkte sein Glas. Er konnte es nicht hundertprozentig genau erkennen, sah aber, daß es zwei Gegenstände waren, die eine zigarrenähnliche Form aufwiesen.
    Wie Torpedos! dachte Albert. Er mußte gleichzeitig grinsen, denn Torpedos wurden von U-Booten abgeschossen, und in der Themse fuhren wohl keine.
    Das Grinsen aber gefror ihm auf den Lippen. Auf einmal wurde ihm kalt, denn er hatte sich erst jetzt um den Kurs dieser Torpedos kümmern können.
    Die kamen auf ihn zu. Sie hatten die Kaimauer oder das Parlament als Ziel. »Verdammt!« fluchte er, ließ das Glas sinken, wollte noch berechnen, wie schnell die gefährlichen Zigarren waren, dazu kam er nicht mehr. Zuvor mußte eine Meldung abgegeben werden. Albert nestelte das Walkie-talkie hervor. Urplötzlich war der Ernstfall eingetreten.
    Er kam nicht einmal dazu, die Antenne hervorzuziehen, denn aus dem Wasser schoben sich die beiden Torpedos schräg in die Höhe. Sie verließen es, gesteuert durch irgendeine Kraft, die Albert nicht fassen konnte. Er stand da, hielt den Mund geöffnet und hatte das Gefühl, zwei fliegende Fische aus Metall zu sehen.
    »Das gibt's doch nicht!« Mehr konnte Albert nicht sagen, denn die beiden Torpedos rasten bereits über die Brüstung hinweg. Dem Bobby blieb nichts anderes übrig, als sich zu Boden zu werfen und zu hoffen, daß alles gutging.
    Er wußte, was kam. Albert kannte die Wirkung eines Torpedos, und er hatte sich nicht getäuscht.
    Zwei Detonationen hörte er, untermalt wurden sie von einem dumpfen Wummern und Krachen.
    Er dachte daran, daß er hier wie auf dem Präsentierteller lag und überlegte auch, wie es möglich war, daß Torpedos aus dem Wasser steigen und an Land ihre Ziele treffen.
    Dann ging für ihn die Welt unter, in einem Inferno aus Rauch, Blitzen und Staub.
    Albert betete, daß er überlebte…
    ***
    Fast eine Stunde war vergangen, und wir hatten noch immer nichts Neues erfahren.
    Inzwischen war unser Büro aufgeräumt und gereinigt worden. Die Tür zum Vorzimmer stand wieder offen, und wir zuckten jedesmal zusammen, wenn dort das Telefon summte.
    Nie war es die Meldung, auf die wir gewartet hatten. Zwischendurch rief Captain Darring an und erkundigte sich, ob wir schon etwas unternommen und einen Teilerfolg erreicht hätten.
    »Wir sind dabei«, hatte ich ihm gesagt.
    »Vom Büro aus?«
    »Ja.«
    Wütend hatte ich aufgelegt. Des öfteren stand ich am Fenster und schaute nach draußen. Wenn ich den Kopf nach rechts drehte, sah ich die Gerüste an der Hauswand. Bei uns wurde immer umgebaut. Wahrscheinlieh zog sich die Baustelle noch bis ins nächste Jahrhundert hinein.
    Und wieder meldete sich bei Glenda das Telefon. Sie hatte meine Bitte an die Zentrale weitergegeben, denn dort liefen stets brandheiße Informationen ein.
    Ich löste mich von meinem Fensterplatz und schaute ins Vorzimmer. Dort saß Glenda hinter dem Schreibtisch und schrieb fleißig mit. Sie hatte einen roten Kopf bekommen, hielt den Hörerzwischen Schulter und Ohr eingeklemmt, stimmte dem Anrufer einige Male zu und bedankte sich kurz vor dem Auflegen.
    Auf dem Stuhl drehte sie sich.
    Suko und ich standen schon bei ihr. Sie schaute uns an, kalkig im Gesicht.
    »Was ist denn geschehen?« fragte ich.
    »Du… du hattest recht mit deiner Vermutung, John. Es ist kaum zu fassen, da hat jemand das Parlament angegriffen.«
    »Im Ernst?«
    »Ja, die Kollegen scherzen doch nicht.«
    »Was weißt du noch?« fragte Suko.
    »Nichts weiter. Man muß abwarten.«
    Genau das wollte ich nicht. Von Glendas Platz aus telefonierte ich mit Captain Darring, doch bei ihm war besetzt. Bei uns würde es Alarm geben, das war klar, es würde auch dauern, bis wir eine exakte Information bekamen. So lange wollte keiner von uns warten. Suko und ich machten uns auf den Weg, wir wollten persönlich mit Darring reden. Als wir in sein Büro stürmten, stand er neben dem Schreibtisch und telefonierte. Er gab irgendwelchen Leuten Befehle weiter. Wir hörten auch, daß er sich selbst um die Sache kümmern würde, zusammen mit Kollegen.
    »Moment noch«, sagte ich, als er den Hörer

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