Das U-Boot-Phantom
schon sehr nahe kommt. Zudem ist Ihr Chef, Sir James, gekidnappt worden. Das sind alles normale Verbrechen, die nichts mit übersinnlichen Dingen zu tun haben.«
»Sie irren«, sagte Suko.
Erstaunen breitete sich auf dem Gesicht des Captains aus. »Würden Sie mich bitte aufklären, Inspektor?«
»Ich werde es versuchen.«
»Wie nett.«
»Wir wissen inzwischen, wer hinter diesen beiden Aktionen steckt. Ein gewisser Vincent van Akkeren!«
Darring ballte seine Hände. »Das wissen Sie?« erkundigte er sich leise und wartete Sukos Nicken ab. Dann sprang er hoch. »Verdammt, weshalb sagen Sie mir das jetzt erst? Wir hätten ihn schon längst festnageln können und…«
»Nein, das hätten wir nicht.«
»Und wieso nicht?«
»Weil van Akkeren uns immer einen Schritt voraus ist. Dieser Mann ist nicht nur gefährlich, der ist Mensch und Teufel in einer Person, Captain.«
»Jetzt schnacken Sie über.«
Suko blieb ruhig. Auch Darring setzte sich wieder. »Ich wollte, es wäre so, Mr. Darring. Aber wir haben unsere Erfahrungen mit van Akkeren. Den muß man behandeln wie ein rohes Ei, sonst bringt eres fertig und löscht alles in seiner Umgebung aus. Für mich persönlich ist dieser Mann gefährlicher als mancher Terroristen-Chef.«
»Den Namen höre ich heute zum erstenmal.«
»Das kann ich mir vorstellen. Sie haben auch mit ihm noch nichts zu tun gehabt.«
»Was mich wundert.«
»Nein, van Akkeren hat, wie ich Ihnen schon sagte, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Er hält sich für einen legitimen Nachfolger des Satans oder so ähnlich. Jedenfalls bewegt er sich auf Gebieten, die Ihre Arbeit bisher noch nicht berührt haben.«
»Aber jetzt haben sie sich überlappt. Ich werde auf keinen Fall untätig in diesem Büro herumsitzen, sondern etwas unternehmen. Das Militär ist in Bereitschaft. Der Anschlag auf das Parlament hat einiges in Bewegung gebracht. Man will auch von der Regierungsseite her Erfolge sehen, das gab man mir zu verstehen.«
»Hat man Ihnen eine Frist gesetzt, Captain?«
»Nein!«
»Dann können Sie also noch warten.«
Darring schlug mit der Faust auf die Schreibtischplatte. »Das eben will ich nicht. Warten ist nicht meine Art. Wir wissen, daß sich das Boot in der Themse befindet. Bevor es verschwindet, will ich es gestellt haben, begreifen Sie das?«
»Mir geht es ebenso.«
»Dann unternehmen Sie…«
In diesem Augenblick summte das Telefon. Der Captain verstummte und schaute zu, wie Suko den Hörer abnahm.
Der Chinese saß plötzlich stocksteif. »Ja, John«, sagte er, pausierte und sprach dann nur einen Satz. »Okay, John, ich höre dir zu.« Während Suko den Hörer zwischen Schulter und Ohr einklemmte, machte er sich Notizen.
Darring war nervös. Er hatte die Augen zu Schlitzen verengt, versuchte mitzulesen, doch Sukos Handschrift war kaum zu entziffern. Schließlich sagte der Chinese: »John, wir werden im Schutze der Nacht kommen und deinen Anweisungen folgen. Halte die Ohren steif.« Suko legte auf.
»Was war?«
»Er hat das U-Boot gefunden.«
Captain Darring war für einen Moment irritiert. So etwas hatte er dem Geisterjäger wohl nicht zugetraut. »Wann und wo?«
»Wann, das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber er hat mir den Ort durchgegeben. Sie liegen praktisch in der großen Themsekurve am Hampton Court Park fest.«
»Wieso fest?«
»Das Ausflugsschiff ist auf Grund gelaufen.«
»Ach.« Darrings Augen wurden groß. »Damit hätte wohl keiner rechnen können. Kennt der Kapitän den Strom nicht?«
»Das wird er schon. Nur gibt es Dinge, die auch er nicht steuern kann, wenn Sie verstehen.«
»Sicher. Wie geht es weiter?«
»Das U-Boot ist aufgetaucht, wie mir John Sinclair sagte. Anscheinend sucht van Akkeren sein Heil in der Flucht nach vorn. Wir dürfen nicht vergessen, daß sich Sir James als Geisel in seiner Hand befindet.«
Darring nickte. »Dann also müßten wir einen lautlosen Einsatz starten.«
»Ja.«
»Okay, das geht.« Erlegte seine Stirn in Falten. »Ich muß nur noch telefonieren.«
Während er die Nummer eintippte, hörte er Sukos Mahnung. »Denken Sie auch daran, daß zahlreiche Unschuldige in der Nähe lauern. Die Passagiere haben das Schiff zwar verlassen, sie halten sich aber, wie mir John Sinclair sagte, noch am Ufer auf und könnten demnach unseren Einsatz unfreiwillig behindern.«
»Ach verdammt, auch das noch.« Darring winkte ab. In den folgenden Minuten wurde er so hektisch, daß Suko es im Raum nicht mehr aushalten konnte und zu
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