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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Monstren waren zum Greifen nahe bei ihm. Noch konnte er zwischen ihnen hindurchschauen. Sein Blick traf die Tür zur Brücke, die in diesem Moment von außen her wuchtig aufgetreten wurde. Eine Männergestalt sprang in den Raum.
    »Sinclair«, ächzte Tuppesing. »Bitte, helfen Sie mir!«
    ***
    Ich hatte mich sehr beeilt, als hätte ich gewußt, welch eine Szene ich auf der Brücke vorfand. Der Steuermann befand sich in Lebensgefahr. Eine Antwort gab ich ihm auf meine Art und Weise.
    Ich schoß!
    Die Kugel traf den Hinterkopf des rechts neben Tuppesing stehenden Monstrums. Ich sah Teile wegfliegen, Asche und Staub, auch alte Knochen, dann glühten die Reste wieder auf, und eine Sekunde später sackte das Monstrum zusammen.
    »Wahnsinn!« keuchte Tuppesing. »Das ist Wahnsinn, Sinclair! Ich werde irre.«
    Das war mir im Moment egal, ich mußte ihm und mir das zweite Wesen vom Hals halten.
    Es warf sich vor. Erst rechnete ich mit einem Schlag, dann jedoch kam der Tritt.
    Der wischte vorbei, weil ich zur Seite tänzelte, aber meine zweite Kugel traf.
    Der Teufelsdiener stellte sich auf die Zehenspitzen. Er zitterte, breitete die Arme aus, als hätte man ihm einen Stromstoß versetzt. Für einen Moment leuchtete auch sein Gesicht in höllischem roten Schein, der verblaßte, als das dämonische Wesen zusammenbrach, schwer zur Seite kippte und liegenblieb.
    Geschafft!
    »Ich lebe!« hörte ich Tuppesing keuchen. »Verdammt, ich lebe.« Er wollte auf mich zukommen, doch nach dem ersten Schritt schon gaben die Beine nach.
    Hätte ich ihn nicht aufgefangen, wäre er gefallen.
    »Verdammt, Sinclair, die haben mich erwischt. Die… die…« Er starrte auf die Aschenreste. Sein Gesicht nahm den Ausdruck des ungläubigen Staunens an. »Wie haben Sie das gemacht? Wer sind Sie?«
    »Später, Mister. Wie geht es Ihnen sonst?«
    »Prima, ist mir nie besser gegangen.« Er lachte bitter. Ich schleppte den schweren Mann zur Seite und drückte ihn auf einen Hocker.
    »Bleiben Sie hier sitzen.«
    »Und Sie?«
    »Ich werde telefonieren.«
    »Bestimmt nicht mit Ihrer Freundin.«
    »Nein, mit Scotland Yard. Das kann ich doch von hier aus — oder?«
    Er schaute mich erst an, als hätte er die Frage überhaupt nicht begriffen, dann nickte er. »Ja, das geht. Wir haben hier Telefon, müssen wir ja haben, müssen wir…« Der Mann stand unter einem Schock und vergrub sein Gesicht in beiden Händen. Ich schaute mir die Konsole genauer an und sah auch den in eine Mulde eingebauten Telefonapparat. Das Gehäuse bestand noch aus schwarzem Kunststoff.
    Als ich den Hörer hochnahm, warf ich auch einen Blick durch die Seitenscheiben zum Ufer hin. Sämtliche Passagiere schienen das Schiff verlassen zu haben, aber nicht alle waren dort hingelaufen, wo sie Menschen fanden. Die meisten hielten sich am Ufer auf und beobachteten das Schiff. Noch immer konnte ich nicht anrufen, denn wieder wurde hinter mir die Tür geöffnet.
    Ich flirrte herum — keine Gefahr, denn zwei mir bekannte Männer betraten das Ruderhaus.
    Es waren Mr. Joon und Kapitän Prapoch. Joon konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine Gesichtshaut besaß die Farbe einer überreifen Tomate. Er trug den viel schwereren Kapitän, der sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Zwar glich Prapoch einer Leiche, aber er war nicht tot.
    Beide brachen zusammen. Joon legte sich auf den Rücken, er atmete keuchend, stammelte Worte, hustete, während sich Perry Prapoch überhaupt nicht regte, so erschöpft war er.
    Ich wollte Mr. Joon auf die Beine helfen und schob meine Hände unter seine Achseln. Er ließ alles mit sich machen. Zum Glück fand ich noch eine zweite Sitzgelegenheit, auf die ich den Mann drückte.
    »Geschafft!« flüsterte er. »Ich habe es geschafft. Sie hatten ihn noch nicht getötet. Aber er war ohnmächtig, ich bekam ihn wieder hin. Wir kletterten hoch, dann brach er zusammen. Ich… ich… habe ihn…«
    »Schon gut, Mr. Joon«, sagte ich. »Sie haben wirklich Übermenschliches geleistet.«
    Er war mit seinen Kräften am Ende. Der Kopf sank nach vorn. Vor Erschöpfung begann er zu weinen.
    Ein Hölle lag hinter den drei Männern hier, eine weitere, vielleicht viel schlimmere, würde vor mir liegen.
    Allein konnte ich es nicht schaffen. Suko und Darring mußten etwas unternehmen.
    Mein Blick fiel automatisch durch die große Scheibe nach draußen und streifte das Wasser.
    In der Flußmitte war es unruhiger als an den Uferstreifen. Wirbel entstanden, dann Wellen. Trotz

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