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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alten klar.«
    »Werde ich auch, keine Sorge.« Ich griff zum Hörer, wählte, trank danach einen Schluck Kaffee, der noch verflixt heiß war, und wartete vergeblich auf die Verbindung.
    »Nimmt keiner ab?«
    »Nein.«
    »Dann scheint er nicht da zu sein.«
    »Was mich wundert«, erwiderte ich. »Sir James ist die Pünktlichkeit in Person.«
    »Denk an seine Konferenzen«, sagte Suko.
    Glenda kam und brachte Suko den Morgentee. Sie sprachen wir auf Sir James an.
    »Noch nicht da?« wunderte sie sich. »Das ist aber ungewöhnlich.«
    »Dann hat er keine Konferenz?«
    »Nein, das wüßte ich. Ist es denn dringend, weshalb ihr ihn sprechen wollt?«
    Ich winkte ab. »Kaum. Aber ungewöhnlich ist es schon, daß er noch nach uns kommt.«
    Damit war für uns das Thema erledigt. Auch für Geisterjäger gibt es Straf-oder Schreibarbeiten, die man eben vom Schreibtisch aus erledigen muß.
    An diesem Morgen stürzte ich mich in den Papierkrieg. Suko arbeitete mit weniger Kraft. Er hielt sich auch des öfteren im Vorzimmer auf, um mit Glenda zu sprechen.
    Gegen Mittag bekam ich Hunger. Ich fragte die beiden, ob sie mitgehen wollten. Suko stimmte zu.
    »Schade, ich hätte dich gern zu Mario eingeladen.«
    Er und sein Partner betrieben quasi im Yard Building eine kleine Pizzeria.
    »Das ist ja schon gemein von dir.«
    Ich grinste Glenda an. »Du brauchst nur ja zu sagen. Alles andere erledige ich.«
    Glenda beugte sich in meine Richtung. »Nein, John Sinclair«, sagte sie, »ich bleibe hart.«
    »Selbst schuld.« Ich deutete auf Suko. »Daß er mitgeht, kann ich nicht verstehen.«
    »Wieso?«
    »Du hast den ganzen Morgen über nichts getan.«
    Mein Freund grinste breit. »Was meinst du, John, wie das Nichtstun anstrengt.«
    »Bei dir kann ich mir das vorstellen.«
    Der Inspektor hatte einmal den Entschluß gefaßt und ließ sich davon auch nicht abbringen. Er wollte mit mir gehen und italienisch schlemmen. Wir bekamen zum Glück noch zwei Plätze und suchten uns etwas von der Tageskarte aus.
    Ich entschied mich für eine frische Gemüsesuppe. Suko aß eine dick belegte Pizza. Als Getränk reichte uns Mineralwasser.
    »Willst du nach dem Essen noch einmal Sir James anrufen?« fragte mich Suko zwischen zwei Bissen.
    »Das hatte ich vor.«
    »Mich wundert nur, daß er sich bei uns noch nicht gemeldet hat.«
    »Wieso?«
    Ich legte den Löffel für einen Moment zur Seite. »Ist doch klar, Alter. Wenn wir im Büro sind, holt er uns immer zu sich. Irgendein Problemchen hat er jedesmal.«
    »Das stimmt. Sollten wir diesmal Glück haben?«
    Ich griff nach dem Löffel. »Das kann ich einfach nicht glauben. Es wäre so anders.«
    Uns schmeckte das Essen trotzdem. Vielleicht auch gerade deshalb, aber wir kamen nicht mehr dazu, die Teller zu leeren, denn Mario stand plötzlich neben unserem Tisch. Da er ein zerknirschtes Gesicht zog, wußte ich, wie leid es ihm tat, uns beim Essen stören zu müssen. Er war mit Leib und Seele Koch und hielt eine Störung beim Essen für eine Todsünde.
    »Was ist los?« fragte ich.
    Mario rang die Hände. »Ein dringender Anruf.«
    »Von wem?«
    »Vom Yard. Sie sollen kommen, und zwar sofort. Ein Captain Darring erwartet Sie.«
    Suko zuckte zusammen. »Weißt du, wer das ist, John?«
    »Hilf mir mal auf die Sprünge.«
    »Darring ist der Chef der Vermißten-Abteilung. Er hat auch politische Funktionen und ist eng mit der Anti-Terror-Bekämpfung verbunden.«
    »Hört sich hart an.«
    »Sogar knochenhart.«
    »Ich habe es euch gesagt«, erklärte Mario und warf noch einen bedauernden Blick auf unsere zur Hälfte gefüllten Teller.
    »Danke sehr«, sagte ich und aß weiter.
    »Willst du nicht gehen?« fragte Suko.
    »Nach der Suppe.«
    »Lassen wir Darring also warten.«
    Zehn Minuten später standen wir in seinem Büro und sahen uns einem Mann gegenüber, der altersmäßig mit mir Schritt halten konnte. Nur war sein Haar schwarz, und auf der Oberlippe trug er einen ebenfalls dunklen Schnäuzer. Die Uniform sah aus, als wäre sie soeben frisch aus der Bügelmaschine gekommen. »Sie haben lange gebraucht.«
    »Wir aßen«, sagte ich. »Dieser Fall ist wichtiger.«
    »Um was geht es, Captain?«
    Er lachte kurz und trocken. »Um Ihren Chef, Sir James!«
    Suko und ich schauten uns an. Auf der Stirn meines Partners bildeten sich Sorgenfalten. »Was ist mit ihm?« fragte ich.
    Darring preßte seine Hände auf die Schreibtischplatte und blieb in dieser leicht gebückten Haltung stehen. »Wenn wir das wüßten.

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