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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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schlich geduckt zur Rezeption. Die Frau würde ihm vorne irgendwo auflauern und darauf warten, dass er wieder auftauchte. Er hatte noch zwei Patronen. Er durfte sie nicht vergeuden.
    Der Rezeptionstresen war gut fünf Meter lang, und die Tür, durch die sie gekommen waren, befand sich etwa zwei Meter daneben. Das bedeutete, sie musste einen relativ großen Bereich im Auge haben. Wahrscheinlich benutzte sie eines der Sofas in der Lobby als Deckung, würde also einige Meter entfernt sein und Schwierigkeiten haben, einen gezielten Schuss abzugeben.
    Er schnellte hoch und sah sie hinter einem Ledersessel kauern, die Pistole in der Armbeuge aufgestützt. Er gab einen Schuss auf sie ab und blieb stehen, obwohl ihn all seine Instinkte dazu drängten, aus ihrer Schusslinie zu verschwinden.
    Doch sein Kalkül ging auf, die Frau feuerte zurück, aber da sie gleichzeitig abtauchte und Deckung suchte, schlug ihre Kugel irgendwo in die Decke ein.
    Scope nutzte den winzigen Moment, um über den Tresen zu springen und in Richtung der Küche loszusprinten, versuchte dabei aber, den Sessel, hinter dem die Frau sich verbarg, weiter im Visier zu behalten.
    Da richtete sie sich auch schon wieder auf und gab drei Schüsse ab, die angesichts der Tatsache, dass sie auf ein bewegliches Ziel schießen musste und keine Zeit zum Zielen hatte, verdammt nahe bei ihm einschlugen. Aus der Bewegung heraus feuerte er seine letzte Kugel ab, er erwartete gar nicht, sie damit zu treffen, sondern hoffte lediglich, sich ein paar Augenblicke Luft zu verschaffen.
    In diesem Moment sah er den Maskierten oben an der Treppe, der mit einem AK-47 auf ihn anlegte.
    Die Wand direkt über Scopes Kopf explodierte unter der Salve. Putz und Staub regneten auf ihn herab, während er aus der anderen Richtung weitere Schüsse hörte, die von der Frau stammten. Das Adrenalin jagte durch seine Adern, er duckte sich noch tiefer und rannte im Zickzack weiter, weil er erkannt hatte, dass der Terrorist oben einen extrem schwierigen Schusswinkel hatte.
    Mehr Kugeln schlugen hinter ihm in den Boden ein, doch er ignorierte die Gefahr, bis er Sekunden später an der Treppe vorbei und außer Reichweite des Schützen war.
    Er blickte kurz über die Schulter, sah, dass die Frau ihre Deckung aufgegeben hatte und etwa zwanzig Meter entfernt hinter einem der Sofas stand und mit gespreizten Beinen und ausgestreckten Armen schulmäßig auf ihn anlegte. Sofort tauchte er mit einer Hechtrolle ab, ihre Kugel traf die Wand irgendwo hinter ihm, während er schon wieder auf den Beinen einen Haken nach links schlug und im Zickzack durch die Lobby rannte, um hinter der Treppe Deckung zu finden.
    Sie nahm ihn regelrecht unter Beschuss, doch er war schnell genug, um unversehrt hinter die Treppe zu gelangen, wo er außer Sicht war. Dann rannte er den Flur in Richtung des Restaurants und der Nottreppe hinunter. Er war gerade noch einmal dem Tod von der Schippe gesprungen, aber er hatte Ethan und Abby schwer im Stich gelassen.
    Obwohl er unbewaffnet war und um sein Leben rannte, konnte er sich deshalb nicht wieder nach oben flüchten.
    Nicht bevor er das Insulin hatte.

68
    21:39
    Von seinem Standort oben auf der Haupttreppe haderte Fox mit sich selbst, weil er den Kerl verfehlt hatte, und beobachtete, wie Cat mit wutverzerrtem Gesicht den Flüchtigen verfolgte.
    Er rief ihr nach, sie solle zurückkommen, doch sie war bereits außer Sicht. Da er fürchtete, sie könnte von dem Mann überrascht und getötet werden, rannte er die Treppe hinunter und schob im Laufen ein neues Magazin ein. Im Restaurant schloss er schließlich zu Cat auf. Sie stand in der Nähe der Bar und sah sich mit erhobener Pistole hektisch nach ihrer Beute um. Offensichtlich war er ihr entwischt.
    »Wir müssen sofort wieder hoch«, wies er sie barsch an. Die Schießerei dürfte die Geiseln im Ballsaal ziemlich verschreckt haben.
    »Aber er muss hier irgendwo sein«, zischte sie. »Er muss. Ich werde ihn finden.«
    »Er kann über die Treppe entkommen sein, oder er versteckt sich in einem der Zimmer im Erdgeschoss.«
    »Warum hast du ihn nicht abgeknallt, als du die Gelegenheit hattest?«, fauchte sie.
    »Aus dem gleichen Grund, warum du ihn auch nicht getroffen hast«, gab er zurück. Wütend riss er sich die Haube vom Kopf und wischte sich die Stirn. »Weil er zu schnell war. Und wenn er sich dahinten irgendwo hinter einer Tür verbirgt, läufst du ihm geradewegs in die Arme.«
    Sie funkelte ihn hasserfüllt an. »Er hat meinen

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