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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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erwiderte Scope, dem weder ihr Blick noch die Fragen, die sie stellen wollte, gefielen. Fragen, die er lieber nicht beantwortete.
    »Ich fühle mich nicht besonders.« Sie nuschelte bereits, und dann schloss sie die Augen und kippte seitlich aufs Bett.
    Leise fluchend beugte sich Scope über sie und fühlte ihren Puls. Schwach, aber noch ausreichend.
    »Abby«, sagte er leise und tippte ihr sanft auf die Wange. »Abby?«
    Als er keine Antwort erhielt, bettete er sie vorsichtig auf die Seite. Dann wählte er erneut Steves Nummer und hoffte inbrünstig, dass es endlich klingeln möge.
    Es klingelte.
    Und klingelte.
    »Geh ran, du Arschloch!«, zischte er durch zusammengebissene Zähne. »Los, geh endlich ran!«
    »Steve Grantham.«
    Gott sei Dank.
    »Steve, ich versuche die ganze Zeit, Sie zu erreichen. Haben Sie herausgefunden, wo sich das Insulin befindet?«
    »Ja, hinter der Rezeption gibt es ein medizinisches Kabinett, allerdings verschlossen. Die Schlüssel befinden sich im Safe, ebenfalls hinter der Rezeption, aber nur der Duty Manager hat dafür den Zugang.«
    Das war nicht das, was Scope hatte hören wollen, andererseits hatte er genau das erwartet.
    »Aber Insulin haben sie, ja?«
    »Ja, in der standardisierten Pen-Form.«
    »Danke, Steve. Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen.«
    »Hören Sie, offenbar ist es extrem riskant, da runterzugehen. Ich bin sicher, die Behörden werden bald eingreifen.«
    »Sind Sie? Ich bin’s nicht.«
    Steve seufzte. »Wenn Ihnen etwas zustößt, ist niemandem geholfen.«
    »Ich lasse es darauf ankommen«, sagte Scope und legte auf.
    Ethan lag fest schlafend neben seiner Mutter. Er sah so friedlich aus. Scope fragte sich, ob er ihn wecken sollte oder nicht. Wenn er aufwachte, während Scope weg war, verfiel er vielleicht in Panik.
    Er kontrollierte Abbys Puls und Atmung, dann legte er eine Hand auf Ethans Schulter und rüttelte ihn sanft.
    Ethan schlug die Augen auf und sah Scope müde an. Dann lächelte er. »Ich habe geschlafen.«
    Scope lächelte zurück – und sah plötzlich Mary Ann vor sich, als sie noch ein kleines Mädchen war. Mit ihrer Stupsnase und den blonden Locken. Er erinnerte sich an die Zeit, in der er sie abends zu Bett gebracht und ihr eine Geschichte vorgelesen hatte. »Ich gehe runter und hole das Insulin. Ich weiß jetzt, wo es liegt.«
    »Ist Mama okay? Es wird spät, nicht?« Er setzte sich auf und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Sie schläft, mein Junge, und sie braucht bald ihr Insulin. Deshalb gehe ich es holen.«
    »Und wenn dir etwas passiert?«
    »Mir wird nichts passieren.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich bin Soldat. Und ich bin schon lange Soldat. Ich bin gut in meinem Job. Mir passiert schon nichts.«
    Ethan wirkte erleichtert. »Oh. Toll.«
    »Wenn ich zurückkomme, mache ich es wieder wie beim letzten Mal. Ich klopfe fünf Mal, bumm, bumm, bumm, bumm, bumm. Langsam und deutlich. Das heißt, dass ich es bin. Dann strecke ich zuerst ganz langsam den Arm herein, so siehst du, dass ich es bin. In der Zwischenzeit tust du, was ich dir gesagt habe. Wenn jemand an die Tür klopft und nicht unseren Code benutzt, ignorierst du ihn. Sag nichts, auch wenn sie bitten, hereinkommen zu dürfen. Verstehst du mich?«
    Er nickte. »Aber wenn sie mit Gewalt hereinkommen?«
    »Das glaube ich nicht. Falls doch, dann versteck dich unter dem Bett. Ich werde nicht lange weg sein. Ich verspreche es dir.«
    Ethan schaute ihn ängstlich, aber entschlossen an. »Du versprichst, dass du wirklich zurückkommst?«
    »Ja«, erwiderte Scope und meinte es auch so. »Ich verspreche es.«

66
    Das schabende Geräusch drang hinter einer der Türen hervor. Hinter welcher, konnte Cat nicht sagen. Sie blieb stehen und lauschte.
    Da war das Geräusch wieder. Gefolgt von einem leisen Stöhnen. Da lebte noch jemand.
    Sie lächelte und eilte durch das Zwielicht der Küche. Die Pistole hielt sie unter der Jacke verborgen. Für den Fall, dass es sich um einen Hinterhalt handelte. Der ätzende Geruch von Rauch und verbranntem Sprengstoff stieg ihr in die Nase, und zusammen mit dem Gestank der Leichen erinnerte sie das nur allzu heftig an vergangene Zeiten.
    Sie stieg über die Leiche eines bärtigen jungen Mannes mit gelocktem Haar, dann sah sie vorsichtig durch das Fenster in den Hinterhof, konnte aber nichts erkennen.
    Wie auch immer, egal ob ein Angriff unmittelbar bevorstand oder nicht, der SAS würde Beobachter postiert haben, und sie hoffte, einer von ihnen hatte sich selbst in

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