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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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die Luft gesprengt. Doch richtig glauben mochte sie es nicht, denn wenn das geschehen wäre, dann läge er jetzt nicht mehr da.
    Als sie die Tür aufdrückte, wurde das Stöhnen lauter. Sie trat in den schmalen Korridor, der zum Lieferanteneingang führte.
    Ein Mann mit schweren Verbrennungen lag auf dem Rücken am Boden, seine Kleider waren zerfetzt und sein Gesicht schwarz. Hinter ihm hingen die Reste der Feuertür in den Angeln, wenig mehr als ein Stück zerfetztes Holz und ein paar Metallleisten. Es war offenkundig, dass der Mann versucht hatte, das Hotel zu verlassen und in eine von Fox’ Sprengfallen gelaufen war. Ein kalter Wind blies durch die zerstörte Tür, und Cat warf einen Blick auf den Hof. Er wirkte immer noch verlassen, trotzdem fühlte sie sich so nahe an der unheimlichen Dunkelheit da draußen unwohl und ausgeliefert.
    Der Mann hatte sie kommen hören und schaffte es mit einer gewaltigen Anstrengung, seinen Arm ein paar Zentimeter zu heben.
    »Hilf mir«, flüsterte er, seine Stimme nur mehr ein heiseres Krächzen.
    Cat zog die Pistole unter der Jacke hervor und richtete sie auf den Kopf des Mannes.
    Der Geruch verbrannten Fleisches, der von ihm ausging, war atemberaubend, und aus einem riesigen Loch in seinem Bauch quollen seine Eingeweide. Doch seine Augen leuchteten hell und wach und zuckten hin und her, als er die Pistole sah.
    »Nicht schießen«, krächzte er. »Ich hab Kinder.«
    Cat starrte ihn mitleidlos an. Dann schoss sie ohne ein Wort zu sagen, und die Kugel durchschlug sein rechtes Auge.
    Da sie sonst niemanden in der Küche ausmachen konnte, schlich Cat zurück, lauschte aber aufmerksam, ob noch irgendwo Gefahr lauerte. Die Stille war allumfassend und bedrückend.
    Doch dann, als sie die Tür öffnete, die zurück in die Lobby führte, sah sie auf der anderen Seite unter der Haupttreppe einen Mann. Und obwohl er ihr den Rücken zuwandte und die Beleuchtung schwach war, erkannte sie, dass er eine Waffe trug. Und einen Anzug. Also war er keiner von ihnen.
    Und das konnte nur eines bedeuten: Dies war der Mann, der ihren Bruder ermordet hatte.
    Eine unbändige Wut stieg in ihr auf, sie hob die Pistole, zielte auf seinen Hinterkopf, schoss aber nicht, sondern folgte ihm, als er Richtung Rezeption ging, und wunderte sich, warum er nicht versuchte, durch den Haupteingang zu entkommen.
    Sie ließ die Pistole sinken.
    Er war mindestens dreißig Meter entfernt, keine Garantie für einen sicheren Treffer. Und mehr noch: Eine Kugel in den Rücken war ein zu gnädiger Tod für einen Hundesohn wie ihn.
    Nein, er würde langsam sterben, und sie würde sich daran ergötzen.

67
    Scope war noch drei Meter von der Rezeption entfernt, als er hinter sich eine Tür zuschlagen hörte.
    Er wirbelte herum, und da er sich weit weg von jeder unmittelbaren Deckung befand, kauerte er sich sofort mit ausgestreckten Armen in die klassische Schützenposition. Gleichzeitig nahm er eine junge Frau wahr, die am anderen Ende der Lobby stand und die Hände hob. Sie schien stocksteif vor Angst.
    »Bitte«, rief sie mit leiser Stimme zu ihm herüber. »Sie gehören nicht zu den Terroristen, oder?«
    Scope ließ sie herankommen. Sie war jung. Ende zwanzig, höchstens dreißig, sehr attraktiv und hätte in ihrem kurzen schwarzen Kleid und den schwarzen Strümpfen wie der typische Vamp ausgesehen, wäre da nicht die Bomberjacke gewesen, die sie über dem Kleid trug.
    »Bleiben Sie genau da stehen«, sagte er, als sie noch drei Meter entfernt war. »Wo kommen Sie her?«
    »Ich habe mich in der Küche versteckt«, antwortete sie und hielt die Hände immer noch starr nach oben gereckt. »Dann habe ich in der Lobby ein Geräusch gehört. Als ich mich getraut habe herauszuschauen, habe ich Sie entdeckt. Sind Sie Polizist?«
    Scope schüttelte den Kopf und begann sich zu entspannen, trotzdem richtete er weiterhin die Waffe auf sie. »Bin ich nicht, aber ich gebe Ihnen den Rat abzuhauen.« Er deutete auf den Vordereingang des Hotels. »Schnell.«
    »Das geht nicht. Die Türen sind verriegelt. Und ich glaube, sie haben auch Bomben angebracht. Da.«
    Scope sah sich schnell um, und im reflektierenden Blaulicht der Einsatzwagen vor dem Hotel konnte er neben der linken Tür eine Sporttasche erkennen. Zwei Drähte verliefen quer durch die Lobby und die Haupttreppe hinauf ins Mezzanin. »Dann sollten Sie in Ihr Versteck zurückkehren. Das ist sicherer.«
    »In der Küche kann ich nicht bleiben. Da liegen überall Leichen. Kann ich mit

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