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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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gewaltiges Risiko eingegangen. Er hatte sich nur wenige Meter von ihnen entfernt hinter der Bar im Erdgeschoss versteckt gehalten, während sie darüber diskutierten, dass sie ihn ausschalten würden, wenn er seine Deckung verließe, um an das Insulin zu kommen. Es war ihm sogar gelungen, das Gesicht des männlichen Terroristen im Spiegel hinter der Bar zu erkennen – erstaunlicherweise hatte er es mit einem gewöhnlich aussehenden Weißen Anfang oder Mitte dreißig zu tun.
    Im Augenblick setzte Scope darauf, dass die Terroristen oben zu beschäftigt waren, um jemanden herunterzuschicken. Zumal sie ja bereits zwei Mann weniger waren. Doch falls er sich irrte, saß er in der Falle und war so gut wie tot. Komischerweise war es nicht der Tod, den er am meisten fürchtete. Dem hatte er oft genug ins Auge gesehen, in zahllosen Gefechtssituationen während der Kriege, die er als Soldat für andere Leute ausgefochten hatte. Und wenn er ehrlich gegenüber sich selbst war, dann hatte sich sein Leben – nachdem Mary Ann, der einzige Mensch, der ihm etwas bedeutet hatte, daraus verschwunden war – auf einen einzigen andauernden Rachefeldzug reduziert.
    Er fürchtete den Tod nicht. Er fürchtete zu versagen. Er musste Abby und ihren Sohn retten. Er fühlte sich für sie verantwortlich, ein unsichtbares Band war zwischen ihnen entstanden, ein Gefühl, das er seit einer Ewigkeit für niemanden mehr empfunden hatte. Die Welt war ein kalter, brutaler Ort, sie hatte seine Tochter verschlungen und beinahe auch ihn. Doch noch war es ihr nicht geglückt, und er war entschlossen, dass es so blieb.
    Er fand das Insulin in einem Karton, hinten im mittleren Medizinschrank. Erleichtert riss er ihn auf und stopfte sich eine Handvoll Pens in die Hosentasche.
    Dann packte er sein Messer wurfbereit an der Klinge und sprintete aus dem Raum.
    Betend, dass es noch nicht zu spät war.

72
    »Was zum Teufel war das?«, fragte Bear, der in der Mitte der Lobby stehen geblieben und herumgefahren war.
    »Was zum Teufel war was?«, entgegnete Fox.
    »Ich dachte, ich hätte hinter der Rezeption ein Geräusch gehört.«
    Fox fragte sich einen Moment lang, ob das der Mann war, mit dem er und Cat sich die Schießerei geliefert hatten. Er blieb ebenfalls stehen und lauschte, konnte aber nichts hören.
    »Da ist nichts«, sagte er, packte jedoch seine Waffe fester. »Los, komm, wir müssen uns beeilen.«
    Er hatte nicht die geringste Lust, Cat dabei zu helfen, ihren Bruder zu rächen, und wenn dieser Typ es mit dem Insulin zurück auf sein Zimmer schaffte, dann war das auch in Ordnung, denn dann konnte er ihnen anderweitig keinen Ärger bereiten.
    »Bleib geduckt«, flüsterte er Bear zu, als sie durch die Tür zum Servicebereich in das Dämmerlicht der Küche schlichen. Er selbst blieb neben einem der Fenster, die auf den Hof hinausführten, stehen und sah hinaus. Ihr Van stand immer noch mit geöffneten Türen da. Es regnete, und das Kopfsteinpflaster glänzte nass.
    Während Bear sich neben ihm duckte, versuchte Fox in der Dunkelheit etwas auszumachen. Als er sich vergewissert hatte, dass der Hof leer war, beugte er sich hinab und holte den Zünder, den er dort deponiert hatte, vorsichtig unter einer der Arbeitsflächen hervor und balancierte ihn mit dem Auslöser nach oben auf der Handfläche.
    »In ein paar Minuten werden die Militärs hier hereinkommen«, sagte er und deutete auf den Torbogen, wo die Leiche des Security-Mannes lag. »Sie werden zu dieser Wand dort vorrücken und sich unter den Fenstern des Mezzanins sammeln. Sie haben keine Ahnung, dass in einem der Müllcontainer direkt neben dem Lieferanteneingang eine Bombe liegt. Du kannst ihn von hier aus nicht sehen, aber er steht etwa sechs, sieben Meter links von uns. Die Bombe ist mit einer schlichten Zündschnur verdrahtet, sprich, was immer sie an Funkstörgeräten dabeihaben, wird ihnen nichts nützen. Dein Job ist es, diese Stellung hier zu halten. Du rührst dich nicht, du lässt dich nicht ablenken, du bleibst voll konzentriert. Wenn nicht, sind wir alle tot.«
    »Herrgott, Fox, das musst du mir nicht sagen. Wie lange arbeiten wir schon zusammen.«
    »Diesmal haben wir es mit den Besten der Besten zu tun. Da können wir uns nicht mal den kleinsten Fehler erlauben.«
    »Klar doch, weiß ich.«
    »Wenn du im Torbogen eine Bewegung wahrnimmst, gehst du in Deckung und zählst bis zwanzig, damit sie Zeit haben, alle hereinzukommen, und drückst dann den Auslöser. Aber achte darauf, dass du

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