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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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noch ehe das Handy geklingelt hatte.
    »Du bist dran«, meldete sich die Stimme. »Sag mir, wann und wie der Angriff abläuft.«
    Arleys Zweifel, was sie tun sollte, so sie noch welche gehabt hatte, waren nach den Aufnahmen ihrer Kinder verflogen. Alles, was jetzt noch zählte, war, dass ihre Kinder am Leben blieben, bis Tina sie ausfindig machen konnte. Flüsternd verriet sie dem Mann die Einzelheiten, die ihr Major Standard mitgeteilt hatte.
    »Wann wollen sie angreifen?«, fragte der Anrufer.
    Sie entfernte sich noch ein Stück weiter von der Einsatzzentrale und ignorierte den eisigen Regen.
    »Unser Verhandlungsführer wird Wolf um 22:05 anrufen. Das ist ein Ablenkungsmanöver, deshalb nehme ich an, dass dann der Einsatz stattfindet.«
    »Danke. Wir melden uns bald wieder.«
    »Warten Sie, ich bin noch nicht fertig …« Doch sie sprach in eine tote Leitung.
    »Scheiße«, fluchte sie und sog heftig an ihrer Zigarette. Plötzlich fühlte sie ihre ganze Verwundbarkeit. Sie hatte alle ihre Trümpfe ausgespielt. Sie hatte ihre Kameraden und ihr Land verraten und im Augenblick nichts vorzuweisen, womit sie es rechtfertigen konnte.
    Ihr blieb nur eine letzte Hoffnung. Dass Tinas Eingebung sich als richtig erwies und der Mann, der die Kinder gefilmt hatte, die Aufnahme direkt an Howards Telefon weitergeleitet hatte. Dann würde sie ihn lokalisieren können.
    Der Einzige, der die Anrufe verfolgen konnte, war Phil Rochelle, der Koordinator in Hendon, dessen Job es eigentlich war, im Auftrag der Met mit den Telefongesellschaften zu sprechen. Arley hatte am frühen Abend bereits mit ihm telefoniert und ihn beauftragt, Howards Telefon zu überwachen. Sie wählte Phils Nummer und hoffte, dass er etwas hatte, das ihr weiterhalf.
    Er antwortete nach dem zweiten Klingeln und begrüßte sie mit seiner näselnden, leicht großspurigen Stimme. Arley spulte sofort ihre Fragen ab, bemüht, die Angst in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    »Hallo, Phil. Hat es auf dem Handy, das Sie für uns überwachen, Anrufe gegeben?«
    »Das Handy Ihres Mannes. Ja. Zwei Anrufe auf Ihr Handy, beide in den letzten Minuten. Und kurz zuvor ist ein Anruf eingegangen.«
    Arleys Herz machte einen Sprung.
    »Haben Sie die Nummer des anderen Handys?«
    »Ja, habe ich.«
    »Gut«, sagte sie und versuchte ruhig zu bleiben. »Wir brauchen den gegenwärtigen Standort.«
    »Dazu muss ich wissen, worum es geht, DAC Dale. Wir reden hier vom Handy Ihres Mannes, und ich habe meine Vorschriften.«
    »Ich fürchte, die Sache ist top secret, Phil. Aber ich kann Ihnen versichern, dass sie mit den Ereignissen rund um das Stanhope sowie den Bombenattentaten von heute Nachmittag zusammenhängt.«
    »Bei allem Respekt, Ma’am, mir erschließt sich trotzdem nicht ganz, was das mit dem Handy Ihres Mannes zu tun haben soll.«
    »Und ich kann Ihnen darauf jetzt keine Antwort geben, weil wir uns mitten in einem Einsatz befinden, dessen Parameter sich ständig ändern.«
    »Dann bräuchte ich die Genehmigung des Innenministers oder zumindest des Commissioners.«
    Diese Forderung hatte Arley am meisten gefürchtet. Aufzulaufen, weil sie zu sehr gedrängelt hatte. Sie hatte es von Anfang an als hochriskantes Unterfangen betrachtet, jemanden wie Rochelle davon zu überzeugen, das Handy ihres Mannes sei für die Geiselbefreiung im Stanhope essentiell, denn wenn es einen Paragraphenreiter gab, dann ihn. Doch nun war es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen.
    »Weder der Innenminister noch Chief Commissioner Phillips sind im Augenblick zu sprechen, Phil. Ob Sie es glauben oder nicht, aber die haben sich im Konferenzzimmer des Premierministers verschanzt, um mit ihm persönlich sowie den Direktoren der Nachrichten- und Sicherheitsdienste unser Vorgehen in der Krise zu erörtern. Und bei allem Respekt, als Bronze Commander habe ich das Kommando über alle taktischen Aktionen, und ich verlange, dass Sie unverzüglich kooperieren. Falls Sie sich weigern, werden Sie sich möglicherweise einer öffentlichen Anhörung stellen müssen. Also, wollen Sie jetzt das Leben von Geiseln und Polizisten aufs Spiel setzen, oder wollen Sie helfen, sie zu retten?«
    Während sie auf seine Antwort wartete, konnte sie deutlich ihr Herz pochen hören. Wenn er nicht mitspielte, war sie erledigt.
    Du bist so oder so erledigt.
    Rochelle seufzte. »In ein paar Minuten bekomme ich die neuesten Koordinaten.«
    »Ich danke Ihnen. Bitte geben Sie der Sache oberste Priorität.«
    Arley legte auf und kämpfte

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