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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Nur drei Schuss. Vielleicht ausreichend für einen Notfall, für mehr aber auch nicht. Sie würden warten müssen, bis sie gerettet wurden. Mit einer verwundeten Frau und einem Kind im Schlepptau auszubrechen war praktisch unmöglich.
    »Was heißt bald?«
    »Sobald sie ins Hotel können. Dazu müssen sie erst die bösen Jungs ausschalten.«
    »Warum erschießt du sie nicht? Du hast doch eine Pistole.« Ethan sah ihn mit großen unschuldigen Augen an, die sich nach einer Antwort sehnten.
    »Dafür habe ich nicht genug Kugeln«, erwiderte Scope, der ehrlich zu dem Jungen sein wollte.
    »Es wird alles wieder gut«, flüsterte Abby, die angestrengt klang, aber etwas Stärke zurückzugewinnen schien, denn sie beugte sich vor und streichelte Ethans Wange.
    Scope steckte die Pistole hinten in den Hosenbund und ging zum Bett. Sie war blass und wirkte apathisch, sie schien starke Schmerzen zu haben.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Taub, und es tut weh …« Sie hielt inne, und Scope sah, dass sie sich wegen Ethan zusammenriss. »Aber es geht schon. Wann, glauben Sie, holt uns die Polizei hier heraus?«
    »Ich weiß es nicht. Kann dauern.«
    »Ich habe noch ein Problem. Ich habe Diabetes, Typ 1, und mein Insulin ist im anderen Zimmer.« Sie sah ihn entschuldigend an. »In der ganzen Aufregung habe ich es vergessen.«
    Scope nickte verständnisvoll. »Wann müssen Sie sich wieder spritzen?«
    »Ich glaube, bis um zehn geht es.«
    »Hat die Wunde darauf einen Einfluss?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann machen Sie sich keine Sorgen. Ich gehe hoch und hole es. Aber wenn Sie es nicht dringend brauchen, warte ich noch eine Weile ab, bis sich die Lage etwas beruhigt. Die Terroristen werden mittlerweile die beiden, die ich getötet habe, gefunden haben. Und das wird ihnen nicht gefallen.«
    »Natürlich.« Sie lächelte schwach. »Danke, dass Sie das alles für uns auf sich nehmen.«
    »Schon in Ordnung. Ich verspreche Ihnen, ich werde alles tun, damit Ihnen und Ihrem Sohn nichts passiert.«
    Doch noch während er das sagte, überkamen ihn Zweifel, ob er nicht einen großen Fehler beging, wenn er hier den barmherzigen Samariter spielte.

34
    Ein Lastenaufzug, der einzige, den er nicht außer Betrieb gesetzt hatte, verband die Hauptküche des Hotels mit den Küchen im Mezzanin und im neunten Stock. Fox fuhr zusammen mit dem walisischen Pionier Dragon und mit Tiger, dem Dänen, die er im Ballsaal abgeholt hatte, nach oben und berichtete, was den beiden anderen zugestoßen war. Keiner der drei war über Panthers Ableben wirklich unglücklich, doch alle hatten sie Leopard gekannt und sich zusammen mit ihm auf die Operation vorbereitet. Sein Tod beschäftigte sie, zumal der Killer sich noch irgendwo im Hotel aufhalten musste.
    »Der Plan ist flexibel genug, um mit solchen Eventualitäten klarzukommen«, sagte Fox, als sie im neunten Stock ausstiegen und die Küche neben dem Park View Restaurant betraten. »Wir werden ihn aufspüren.«
    Dragon und Tiger waren kaltblütig genug, Fox’ Erklärung mit unbewegter Miene zur Kenntnis zu nehmen, doch Wolf reagierte nicht so gelassen.
    »Tot? Was soll das heißen, sie sind tot?«, bellte er Fox an, als dieser ihm die schlechte Nachricht mitteilte. Das Entsetzen in seinen Augen war nicht zu übersehen.
    »Jemand hat beide getötet«, wiederholte Fox. »Panther mit einem Messer erstochen und Leopard mit seinem eigenen Gewehr zu Tode geprügelt. Das Gewehr ist dabei so geborsten, dass es unbrauchbar wurde. Der Kerl muss ein Profi sein.«
    Wolf schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Und was ist mit dem Gefangenen vom MI6?«
    »Dazu bin ich noch nicht gekommen. Ich gehe gleich runter, aber ich bin sicher, dass es keine Probleme gibt. Außer uns weiß niemand, dass er hier ist.«
    »Mach das«, sagte Wolf etwas ruhiger. »Wir wollen nicht, dass er uns von der Fahne geht. Hat irgendjemand Cat schon das mit ihrem Bruder erzählt?«
    »Nein, ich dachte, das erledigst am besten du.«
    Wolf rieb sich durch die Maske seine Pockennarben auf der Wange. »Das ist eine ganz schlechte Nachricht. Ich kannte Panther. Er war ein guter Mann.«
    War er definitiv nicht, dachte Fox, schwieg aber.
    Laut sagte er: »Ich bin auch nicht glücklich darüber. Leopard war einer meiner besten Männer. Doch im Augenblick haben wir ein größeres Problem. Jemand befindet sich im Hotel, jemand, der nicht zu uns gehört und sich aufs Töten versteht. Und er hat auch noch Panthers Glock.«
    »Kann der von der Polizei sein? Oder vom

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