Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
Vom Netzwerk:
Regierungen handelte, als Vergeltung für die behauptete Einmischung Großbritanniens in die inneren Angelegenheiten ihrer Länder feiern konnten.
    Fox, dem bewusst war, dass muslimische Extremisten für den Anschlag verantwortlich gemacht würden, witterte die perfekte Gelegenheit, die britische Öffentlichkeit aufzuhetzen und zu spalten sowie dem verhassten Establishment die blutige Nase zu verpassen, die es verdiente. Zugleich sah er die Ironie, auf Seiten derjenigen zu kämpfen, die er verachtete. Doch wie alle Extremisten war auch Fox überzeugt, dass seine Taten notwendig waren und einem höheren Ziel dienten.
    Er blieb vor der Deco-Suite stehen, während Wolf vor der Garden-Suite Position bezog.
    Sie nickten einander zu, Fox öffnete die Tür mit vorgerecktem Gewehr; er wusste, was er gleich über die Bewohner bringen würde, und diese Erregung fühlte sich an wie eine heiße Welle.
    Er durchquerte das mit teuer wirkenden Gemälden dekorierte Foyer und folgte der lauter werdenden Musik ins Schlafzimmer.
    Und da waren sie. Auf dem Bett. Alle drei. Alle nackt. Ein alternder, kugelbäuchiger Araber mit einem schlaffen Schwanz und links und rechts von ihm zwei viel jüngere Frauen, eine Thailänderin und eine langbeinige Blondine. Beide Frauen waren eindeutig Professionelle. Die Thailänderin hatte einen zusammengerollten Fünfzig-Pfund-Schein in der Hand und war offenbar gerade dabei, sich eine Nase zu geben, denn vom Bauchnabel des Arabers bis hinunter zu seinem Schwanz waren zwei lange weiße Linien Koks ausgelegt.
    Einen Augenblick lang war Fox so verdutzt wie die drei auf dem Bett. Dann schwenkte er sein AK-47 und jagte eine Kugel in die Lautsprecheranlage des iPods.
    Plötzlich war es totenstill im Zimmer.
    »Bitte«, sagte der Mann auf dem Bett und versuchte sich mit einem Laken zu bedecken. »Nimm dir, was du willst.«
    Fox erledigte ihn mit einem Schuss in die Stirn. Dann visierte er die beiden Frauen an. Schoss aber nicht. Der reiche Araber hatte sein Schicksal verdient, die Frauen dagegen erledigten wie Fox nur ihre Arbeit.
    Er bedeutete ihnen aufzustehen und sich anzuziehen. Sie sprangen auf und streiften hastig ihre Kleidung über, wobei sie es vermieden, auch nur einen Blick auf ihren Freier zu werfen, der mit dem Kopf in einer schnell sich ausbreitenden Blutlache auf dem Bett lag.
    Fox ließ das Gewehr sinken und ging zu einem Nachttisch, auf dem eine noch halbvolle Flasche Johnnie Walker Black Label stand. Daneben lagen ein angebrochenes Briefchen Koks sowie zwei, die noch voll waren. Fox fegte das Koks hinunter und trat es mit den Stiefeln in den Teppich. Dann ging er zum Fenster, zog den Vorhang beiseite und sah hinaus auf den Hydepark, wo sich inzwischen eine Armada von Polizeifahrzeugen und Krankenwagen angesammelt hatte; zwischen ihnen standen die an ihren Schüsseln zu erkennenden Vans der Fernsehsender, und über dem Hotel kreisten zwei Polizeihubschrauber. Fox wusste, dass die Behörden einen Kordon um die Gegend ziehen und alles versuchen würden, die Medien so weit wie möglich abzudrängen. Die Lektion zumindest dürften sie gelernt haben. In Mumbai noch hatten die Terroristen alle Bewegungen der Polizei im Fernsehen verfolgen können. Für heute Nacht erwartete Fox ein professionelleres Vorgehen. Aber darauf waren er und seine Männer vorbereitet.
    Er ließ den Vorhang zurückfallen und drehte sich um. Die Mädels hatten sich angezogen und sahen ihn erwartungsvoll an. Er wollte ihnen gerade befehlen hinauszugehen, als Wolf hereinkam.
    »Wir haben ein Problem«, eröffnete er Fox.
    »Was gibt’s?«
    »Sag ich dir jedenfalls nicht in Gegenwart dieser Weiber hier.«
    Mit diesen Worten zog er seine Pistole aus dem Gürtel und schoss der Thailänderin ins Gesicht. Die Blonde versuchte sich umzudrehen und wegzulaufen, doch Wolf erwischte sie im Hinterkopf, noch ehe sie die Tür erreicht hatte. Blutend brach sie über dem Bett zusammen.
    Wolf sah sich den Araber an.
    »Ist das ein Saudi?«
    Fox zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    Wolf funkelte ihn an. »Wir erschießen keine Saudis, kapiert? Das gibt schlechte PR. Was glaubst du, wer den ganzen Scheiß hier bezahlt?«
    Wieder zuckte Fox mit den Schultern. »Na dann, also, wo liegt das Problem?«
    »Komm mit.«
    Wolf führte ihn auf den Flur und schloss die Garden-Suite auf.
    »Das hier«, sagte er trocken und stieß die Tür auf.

35
    Als Wolf zur Seite trat, wusste Fox sofort, was er meinte. Hinter einer der Türen war ein

Weitere Kostenlose Bücher