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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sofort ins Cockpit weiter. Stroble schob die Leistungshebel für die beiden Motoren bis zum Anschlag durch, und der Bug hob sich aus dem Wasser empor, als das Fahrzeug losraste. Hackett drehte sich noch einmal um und suchte die Klippe ab, doch oben regte sich nichts.
    Das lange schlanke Boot nahm rasch Fahrt auf. Stroble blickte auf die Uhr; eine Minute und dreiundvierzig Sekunden waren verstrichen, seit sie die Mauer zu Arthurs Grundstück übersprungen hatten.

35
    Charlie Dobbs dachte gerade über seinen nächsten Zug nach, als von dem Monitor zu seiner Rechten ein Piepton kam. Nach dem zweiten Piepen warf Dobbs einen Blick auf den Bildschirm. Der Ton kam noch dreimal, ehe die Information auf dem Bildschirm erschien:
     
    FLASH TRAFFIC: LEVEL 5
    TYPE: PERSONAL ALARM
    SUBJECT CODE NAME: RED COYOTE
     
    Dobbs starrte auf den Decknamen, konnte ihn jedoch keinem Gesicht zuordnen. Diese persönlichen Alarmmeldungen hatten sich zu einer ziemlich lästigen Sache für das Operations Center entwickelt. Es gab Zeiten, da kam ein falscher Alarm nach dem anderen herein. Dobbs gab sein Passwort ein, um herauszufinden, wer hinter dem Decknamen Red Coyote steckte. Im nächsten Augenblick erschien der Name Arthur Higgins auf dem Bildschirm. Bei ihm passiert das zum ersten Mal, dachte Dobbs. Aber das war noch lange kein Grund, nervös zu werden. Er hatte den Alarm wahrscheinlich versehentlich ausgelöst. Dobbs blickte durch das Plexiglasfenster zum Operator für die Vereinigten Staaten hinaus, der der Alarmmeldung nachging. Die Telefonnummer von Red Coyote erschien zusammen mit einigen anderen auf dem Bildschirm. Dobbs tippte auf eine Taste, damit er dem Operator, der an der Sache arbeitete, zuhören konnte. Das System teilte ihnen mit, dass der Alarm vom Haus des Mannes kam, doch es meldete sich niemand. Dobbs hörte das Telefon klingeln. Nach etwa dreißig Sekunden wurde er nervös. Red Coyotes Akte konnte man entnehmen, dass der Mann rund um die Uhr bewacht wurde. Es sollte doch irgendjemand da sein, der ans Telefon gehen konnte.
    Wenige Augenblicke später meldete sich schließlich eine aufgeregte Stimme.
     
    Direktor Stansfield saß an seinem Schreibtisch und las einen Bericht über die geistige Stabilität der politischen Verantwortlichen Nordkoreas. Aufgrund der jüngsten Mordserie war seine sonstige Arbeit etwas zu kurz gekommen. Bei den vielen potenziellen Krisenherden, die es gab, konnte er sich das jedoch nicht leisten. Als Direktor der CIA betrachtete es Stansfield als seine Aufgabe, stets zu wissen, wie er die Machthaber jener Länder, die den Vereinigten Staaten feindlich gesinnt waren, einzuschätzen hatte. Wenn die Dinge eskalierten, wollte er in der Lage sein vorherzusehen, wie diese Leute reagieren würden.
    Das Telefon klingelte, und Stansfield nahm die Brille ab, rieb sich die Augen und griff schließlich nach dem Hörer. »Hallo.«
    »Thomas, hier spricht Charlie. Wir haben ein ernstes Problem! Irgendjemand hat Arthur Higgins entführt!«
    Stansfield richtete sich in seinem Sessel auf. »Wann ist es passiert?«
    »Sein persönlicher Alarm ist vor ungefähr vier Minuten losgegangen. Wir haben bei ihm zu Hause angerufen, und ein Mitglied seines Sicherheitsteams hat uns mitgeteilt, dass sie angegriffen wurden.«
    »Ich komm gleich zu euch runter.« Stansfield legte auf und ging zur Tür. Im Vorzimmer zu seinem Büro schaute sein Leibwächter zu ihm auf. »Kommen Sie«, forderte Stansfield ihn auf, »wir gehen hinunter.« Der CIA-Direktor trat auf den Flur hinaus und schob seinen Ausweis in den Schlitz beim Aufzug. Fünf Sekunden später ging die Tür auf, und sie traten ein und fuhren ins sechste Untergeschoss hinunter. Stansfield musste sich widerstrebend eingestehen, dass er hoffte, dass Arthur Higgins getötet worden war. Er hoffte es aus zwei Gründen. Der erste Grund war persönlicher Natur; Arthur hatte seine wiederholten Aufforderungen, sich aus dem Geheimdienstgeschäft herauszuhalten, stets ignoriert. Er war ein großer Unsicherheitsfaktor und Stansfield ein Dorn im Auge. Es gab aber auch einen sachlichen Grund, warum er sich den Tod des Mannes wünschte. Wenn Arthur tot war, konnte er nichts mehr ausplaudern. Der Mann trug mehr brisante Geheimnisse mit sich herum als jeder andere Mitarbeiter der Agency. Arthur hatte inoffizielle Operationen durchgeführt, von denen kaum jemand wusste, und er war auch über die offiziellen Operationen der CIA im Bilde. Wenn ihn jemand lebend geschnappt hatte und

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