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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Code ein, und das Tor ging auf. Coleman fuhr den Wagen in die enge Garage, und Michael folgte ihm hinein und schloss das Tor hinter sich. Sie hatten zuerst daran gedacht, Arthur in das Holzhaus zu bringen, aber nachdem es keine fünfundzwanzig Kilometer von dem Anwesen entfernt war, beschlossen sie, mit ihm in die Stadt zu fahren, wo sie in dem starken Verkehr und in der Menschenmenge kaum auffallen würden.
    Sie zogen ihre Masken über das Gesicht, ehe Coleman den Kofferraum öffnete, in dem der knochige weiße Körper von Arthur Higgins lag. Der Ex-Agent hatte glasige Augen und war an Händen und Füßen gefesselt. Außerdem hatten sie ihm einen blauen Racketball in den Mund gestopft. Michael zog den Ball heraus, und Arthur bewegte die Kiefer. Verwirrt starrte er die beiden dunklen Gestalten an. Michael empfand fast Mitleid mit dem Mann, bis er sich in Erinnerung rief, wer er war.
    Coleman packte ihn unter den Achselhöhlen und Michael an den Fußgelenken. Zusammen hoben sie ihn aus dem Kofferraum und brachten ihn ins Haus. Das Erdgeschoss von O’Rourkes Sandsteinhaus wurde von einer Garage für ein Auto sowie einer Waschküche und einer Toilette eingenommen. Sie trugen Arthur in die Waschküche und setzten ihn mit dem Rücken zur Wand. Coleman ging zum Wagen hinaus und kam mit einem kleinen schwarzen Koffer zurück. Er stellte ihn auf den Wäschetrockner und öffnete ihn. In dem Koffer befanden sich zwei durchsichtige Fläschchen und einige Spritzen. Coleman nahm das Fläschchen mit der Aufschrift Natrium-Pentothal heraus, stellte es auf den Kopf und steckte die Spritze durch die Gummikappe. Er füllte die Spritze ungefähr zur Hälfte und verstaute das Fläschchen mit dem Wahrheitsserum wieder im Koffer.
    Arthur murmelte irgendetwas, doch Coleman ignorierte ihn. Die Wirkung des Chloroforms ließ bereits nach. Coleman holte etwas Riechsalz und hielt es Arthur unter die Nase. Der alte Mann riss den Kopf zur Seite, als er den stechenden Geruch in die Nase bekam. Coleman ließ ihn noch einige Male daran riechen, bis Arthur schließlich zu sprechen begann.
    »Was machen Sie da? … Wo bin ich?«
    Coleman ging nicht auf seine Fragen ein und griff nach der Spritze, die er vorbereitet hatte.
    Arthur blickte zu der Nadel auf und begriff, was da vor sich ging. »Bevor Sie das machen, möchte ich kurz mit Ihnen sprechen.«
    Coleman kniete sich nieder und griff nach Arthurs Arm. Der alte Mann blickte verzweifelt zwischen dem maskierten Mann und der Spritze hin und her. »Ich weiß nicht, wer Sie bezahlt, aber ich zahle Ihnen das Doppelte.«
    Coleman fand eine Ader direkt unter Arthurs trockener Haut. Er ließ die Nadel hineingleiten und drückte auf den Kolben.
    Arthur verfolgte das Ganze mit einem verzweifelten Ausdruck im Gesicht. »Sie haben keine Ahnung, worauf Sie sich da einlassen. Meine Leute werden mich suchen … Sie werden Sie finden, das können Sie mir glauben!«
    Während Arthur ihn noch einzuschüchtern versuchte, ging Coleman hinaus und schloss die Tür hinter sich. Michael kam mit einem Kassettenrekorder, einer Videokamera und zwei kleinen Lautsprecherboxen die Treppe herunter. Er gab die Geräte seinem Partner und ging in die Garage, um das Telefon mit dem Verwürfler zu holen. Als er zurückkam, fragte er Coleman, wie lange es dauern würde, bis die Droge zu wirken begann, und der Ex-SEAL teilte ihm mit, dass sie noch etwa fünf Minuten warten müssten. Sie kehrten in die Waschküche zurück, worauf Arthur sofort auf sie einzureden begann, wenngleich er nun schon deutlich ruhiger und friedlicher klang.
    Michael und Coleman gingen nicht auf ihn ein und stellten die Ausrüstung auf. O’Rourke stöpselte die beiden Lautsprecher in das Telefon ein und befestigte den Stimmmodulator an der Sprechmuschel des Telefons. Coleman nahm die Videokamera und montierte sie auf ein Stativ. Sie testeten kurz die Anlage, um sich zu vergewissern, dass alles funktionierte. Michael forderte Coleman schließlich mit einem Handzeichen auf, ihm zu folgen, und sie traten auf den Flur hinaus.
    »Nicht vergessen, ich stelle die Fragen. Wenn du etwas sagen willst, dann schalte vorher den Rekorder und die Kamera aus. Wenn wir das Band später für unsere Zwecke einsetzen müssen, wird die CIA und das FBI jedes noch so kleine Geräusch analysieren.«
    »Alles klar.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass er uns anlügt?«, fragte Michael.
    »Nein, ich habe das Zeug schon öfter angewandt – es ist unmöglich, dagegen

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