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Das Unglueck Mensch (Darwin's Failure)

Das Unglueck Mensch (Darwin's Failure)

Titel: Das Unglueck Mensch (Darwin's Failure) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Puljic
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Beschützerinstinkt verlangte, dass er die seinen verteidigte – und dazu zählte nun einmal auch Ariat. Doch er war sich der brisanten Situation durchaus bewusst, in der sich die beiden jungen Menschen befanden. Hatte er das Recht, hier einzugreifen? Würde er damit nicht Ariat beleidigen, die solchen Wert auf ihre Unabhängigkeit und Selbständigkeit legte?
    Verunsichert ließ er sie gehen. Er suchte stattdessen nach der zweiten Granatenwerferin, jedoch ohne Erfolg. Sie versteckte sich, ließ man ihn wissen. Ob vor ihm oder vor Haron, wusste niemand, und zu verraten, wo sie sich aufhielt, lief der Ehre der Puristen zuwider.
    Wissend, dass eine erneute Konfrontation mit Haron zu nichts führen würde, außer dass dessen nächste Aktion noch geistloser und blutiger wurde, zog Xenos sich entmutigt in seine Räume zurück. Er musste einen Weg finden, diesen Wahnsinn einzudämmen. Aber wie sollte er das Schaffen? Haron hatte Dinge in seinen Leuten geweckt, die sich nicht wieder unterdrücken lassen würden.
     
    Tiriot hatte den Akt der Zerstörung aus sicherer Entfernung mit eigenen Augen beobachtet. Er fühlte sich dazu verpflichtet. Wie bei einem alten und respektierten Feind, dessen Hinrichtung man beiwohnte, um ihm so die letzte Ehre zu erweisen.
    Es stimmte ihn ein wenig traurig, war das Center doch ein prägender Teil seiner Vergangenheit gewesen. Auch viele der Menschen, die mit ihm dort gearbeitet hatten, hatten ihm auf die eine oder andere Art und Weise etwas bedeutet. Und doch hatte er nicht einmal in Erwägung gezogen, Haron auf die Natürlichen Arbeiter hinzuweisen, die auch unter Tags dort zu finden waren.
    Machte ihn das zu einem schlechten Menschen? Manchmal stellte er sich diese Frage. Vielleicht war es der letzte Rest seines Gewissens, das sich ihm so in Erinnerung rief.
     
     

13. Kapitel
     
    Fern von all den kleinen persönlichen Triumphen und Racheschwüren, der Trauer und der Furcht, fand eine geheime Sitzung in gut bewachten Kammern innerhalb des Regierungssitzes statt. Ausgewählte Sprecher der gesellschaftlichen Elite waren eingeladen worden, ihr Wort und die damit hoffentlich verbundenen Ideen, wie man dieser sozialen Plage Herr werden konnte, an den Präsidenten und seine Minister zu wenden.
    Auch Klone waren nicht gegen die um sich greifende Aufregung immun. Die Anwesenden diskutierten über ihre Vermutungen und fanden selbst dann nicht zur Ruhe, als sich die füllige Gestalt des Präsidenten auf den Platz des Vorsitzes schob. Er warf einen irritierten Blick in den Sitzungssaal, dann griff er nach dem Hammer aus schwarzem Kunststoff und ließ ihn mehrmals auf den Tisch niedersausen.
    Erschrocken verstummten die Versammelten und richteten ihre Aufmerksamkeit auf Sepion, den jungen Mann, der Noryak auf Lebenszeit anführen sollte.
    Obwohl der Raum alles andere als überdimensioniert war, war er nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Nur wenige Leute wollte der Präsident in einer derartigen Krisensituation beratend an seinem Ohr sitzen wissen. Er sah in die ausdruckslosen Gesichter, die seine Minister herbeibeordert hatten, und hoffte, dass sie ihm die richtigen Dinge einflüstern würden.
    Nach einem kurzen Räuspern eröffnete er die Versammlung mit der offiziellen Begrüßungsformel, die trotz seines klaren Tenors an den Ernst der Lage erinnerte.
    „Danke, dass ihr an einem derart besorgniserregenden Tag so rasch gekommen seid. Die Zeit drängt, die ersten Bilder sind bereits durch die Nachrichten gegangen. Wir müssen die Situation unter Kontrolle bringen, und zwar schnell.
    Plündereien und kleinere Übergriffe kann man noch tolerieren, aber wenn nun bereits Gebäude gesprengt werden, was kommt als Nächstes? Das Regierungsgebäude ist neben den anderen Centern das nächste logische Ziel. Und die Center bieten durch ihre abgelegenen Standorte oder unterirdische Bauweise weit schwierigere Angriffspunkte als der Regierungssitz. Wenn wir keine Vorkehrungen treffen, könnten sie mit einem einzigen Schlag alle Entscheidungsträger auf einmal auslöschen.
    Zudem wird unser biologischer Fortbestand gefährdet. Allein durch den Einsturz des N4 könnten wir gezwungen werden, uns an andere Städte zu wenden, was einen enormen wirtschaftlichen Verlust bedeuten würde.
    Deshalb müssen wir diesen Aufstand stoppen, und zwar nachhaltig. Wir sind für alle Vorschläge offen.“
    Mit einem Kopfnicken bedeutete er, dass er zu Ende gesprochen hatte. Nach einigem zögerlichen Gemurmel erhob sich

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