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Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Titel: Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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roten Seilen, egal auf welcher Seite.«
    Plim nickte. »Also bremsen mit diesen hier, rauf und runter mit den anderen. Zur Seite mit denen da.«
    Sie griff nach zwei Seilen, spitzte die Lippen und zog vorsichtig an dem in ihrer linken Hand. Lautlos glitt der Balkon zur Seite. Es war wirklich nicht schwer. Nach unten ging es genauso einfach. Plim war sichtlich erfreut. Schon nach kurzer Zeit hatte sie richtig Spaß daran.
    »Na dann«, sagte sie, »wir brauchen doch bestimmt noch mehr Bücher, nicht wahr? Wo soll es als Nächstes hingehen?«
    Primus grinste übers ganze Gesicht: »Zur Mythologie «, verkündete er. »Linkes unteres Drittel vom vierten Hochregal.«
    Und mit einem Jubelschrei sausten die beiden zwischen den flatternden Tauben nach unten.
    Plim steuerte den Balkon genauso geschickt wie ihren Besen. In kürzester Zeit hatte sie das Regal mit den Büchern über die Mythologie erreicht. Primus nahm mehrere Bände, bevor sie zum Themenkreis Alchemie weiterfuhren. Anschließend ging es zur Astronomie , zum Gebiet Magische Symbole und zu vielen anderen Wissenschaften.
    »Wie kommen wir denn zu den Regalen auf der gegenüberliegenden Seite?«, fragte sie.
    »Dafür muss man umsteigen«, erklärte Primus. »Aber das können wir uns sparen. Da drüben gibt es hauptsächlich Bücher über Medizin oder Parapsychologie. Nichts, was für unsere Nachforschungen wichtig wäre.«
    Plim beugte sich über die Messingplakette. Neugierig las sie die Namen der Themengebiete: »Da gibt es aber auch Hexenzauber und Magische Rezepturen!« Mit funkelnden Augen sah sie ihn an. »Da muss ich hin!!!«
    »Gut«, sagte er. »Wir können jetzt sowieso nach unten. Hier haben wir fürs Erste alles Wichtige eingesammelt. Laden wir aus und schnappen wir uns ein Lesepult.«
    Das ließ sich Plim nicht ein zweites Mal sagen. Sofort fuhren sie nach unten, wo sie die Bücher zu einem Pult in der Mitte der Halle trugen. Plim konnte es kaum erwarten und schielte währenddessen die ganze Zeit zu den Regalen mit den Hexenbüchern.
    »Nun geh schon«, sagte Primus. »Den Rest hole ich alleine.«
    Er hatte noch gar nicht zu Ende gesprochen, da war Plim auch schon davongelaufen und mit einem der Lesebalkone verschwunden. Nach einer knappen halben Stunde kam sie schwer beladen wieder zurück. Aber auch Primus konnte es nicht lassen und holte ständig weitere Bücher. Mittlerweile passten die vielen Schriften natürlich längst nicht mehr auf das Pult, weshalb sich die beiden immer mehr über den Boden und über andere Pulte ausbreiteten. Nach einer Stunde sah es fast so aus wie bei jedem der beiden zu Hause. Plim konnte keinen Schritt mehr tun, ohne auf irgendetwas zu treten, und beugte sich in der gleichen Haltung über das Lesepult, in der sie üblicherweise vor ihrem Kessel stand. Primus dagegen hing zurückgelehnt in einem Berg aus Lederbänden, der fast so bequem war wie sein alter Sessel im Turm. Plötzlich blickte er auf.
    »Psst, Plim!«, zischte er. »Ich glaube, ich habe hier etwas gefunden.«
    »Was denn?«, flüsterte sie.
    Er hob das Buch und zeigte ihr den Titel. Plim kniff die Augen zusammen:
    »Spuren im Stein«, las sie. »Aha, und was steht da so alles drin?«
    »Das ist eine Chronik, die sich mit der Frühgeschichte des Unkrautlandes befasst«, erklärte Primus. »Hier steht zwar nichts über die Mondsichel, aber dafür etwas über eine gewaltige Naturkatastrophe. Vor langer Zeit muss es einmal ein schweres Erdbeben gegeben haben, welches das ganze Land vernichtet hat. Aber damit nicht genug. Auf dieses Erdbeben folgte eine regelrechte Eiszeit, die sich über Tausende von Jahren erstreckt hat. In dieser Zeit sind auch die Bleiberge aufgebrochen, wodurch die großen Spalten in der Südwand entstanden sind.«
    »Hochinteressant. Und was nützt uns das?« Plim zuckte mit den Achseln.
    »Na, was glaubst du denn, wann dieses Erdbeben angeblich passiert sein soll?«, fragte Primus und fuhr fort, ohne auf eine Antwort zu warten. »Es war genau vor 12000 Jahren! Diese Zeit bestimmten die Gelehrten anhand der Schichten im Gestein. Sag mal, kommt dir dieses Datum nicht irgendwie bekannt vor?«
    Plim verschränkte die Arme. »Ich dachte, dass vor 12000 Jahren die Mondsichel gebaut wurde. Was für eine Rolle spielt denn da ein Erdbeben?«
    »Jetzt überleg doch mal«, flüsterte Primus. »Die Sichel wurde vor 12000 Jahren gebaut und hing laut deinem Plan über dem heutigen Finsterwald. Aber könnte es nicht auch genauso gut sein, dass diese

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