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Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Titel: Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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auf ihrem ordnungsgemäßen Platz.
    Der Bibliothekar begleitete Primus zum Lesepult. Pingelig, wie er war, wollte er sich noch einmal vergewissern, dass er auch nichts übersehen hatte.
    »Vielen Dank für Eure Hilfe«, sagte er schließlich zu Primus, wobei er ein gequältes Lächeln hervorbrachte. Er strich sich über die Stirn und klopfte den Staub aus seiner Robe. »Ähem, Ihr habt doch hoffentlich gefunden, wonach Ihr gesucht habt?«
    Primus verharrte. Warum war er da nicht gleich draufgekommen? – ging es ihm durch den Kopf. Es gab wohl kaum einen anderen, der sich in der Bibliothek besser ausgekannt hätte als dieser penible Erbsenzähler. Vielleicht wusste ja er von einem Buch, in dem etwas über die Mondsichel stand. Aber angesichts der Unordnung, die Primus und Plim vorher veranstaltet hatten, konnte er sich nicht vorstellen, dass ihm der Bibliothekar noch weitere Bücher bringen würde – ganz im Gegenteil. Eher wollte er die beiden auf dem schnellsten Weg wieder loswerden. Doch da kam Primus plötzlich auf eine Idee:
    Er schüttelte den Kopf. »Wir sind hier noch lange nicht fertig«, antwortete er. »Die Professoren haben uns eine so schwierige Aufgabe gestellt, dass wir bestimmt noch die nächsten vier Wochen hierherkommen müssen. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wir finden es bei Euch ausgesprochen nett und gemütlich.«
    Der Bibliothekar zog ein entsetztes Gesicht.
    »Für heute haben wir aber genug gestöbert«, fügte Primus hinzu. »Wir kommen dafür morgen schon in aller Frühe und setzen unsere Nachforschungen fort. Seid Ihr morgen auch wieder hier und helft uns dann anschließend beim Aufräumen?«
    Von dieser Vorstellung war der Bibliothekar überhaupt nicht begeistert, was man ihm deutlich ansehen konnte. Seine Stirn runzelte sich und die Lippe brach erneut in heftiges Zucken aus. Primus war gespannt, ob sein Plan jetzt aufgehen würde.
    »Ob ich morgen auch hier bin …?«, stotterte er. »Ja schon, aber, äh … ist das denn unbedingt notwendig? Vielleicht könnte ich Euch ja heute noch ein wenig behilflich sein. Was ist denn das für ein schwieriges Thema, welches Ihr so eifrig bearbeitet?«
    Genau das hatte Primus von ihm hören wollen. Gekonnt setzte er einen unschuldigen Blick auf und schaute gelangweilt über die Bücherregale. Möglicherweise war Plim und ihm ja etwas entgangen.
    »Ach, das ist eine ganz langweilige Aufgabe«, antwortete er. »Es geht um eine Mondsichel oder so etwas Ähnliches. Eine unglaublich komplexe Sache aus dem Gebiet der Mythologie. Wir konnten bisher überhaupt nichts darüber finden.«
    Der Bibliothekar nahm den Zwicker ab. Er hauchte gegen die Gläser und wischte sie an seiner Robe sauber. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er Primus an, sofern er ihn ohne Brille überhaupt erkennen konnte. Dann setzte er den Zwicker wieder auf und schniefte einmal kurz mit der Nase.
    »Was soll das denn für eine Mondsichel sein?«, fragte er unschlüssig. »Doch nicht etwa so ein seltsames, magisches Ding?«
    Primus riss die Augen auf. Er blickte zu Plim, die überrascht von ihrem Buch aufsah.
    »Genau«, flüsterte er, »eine magische Sichel, die über dem Finsterwald geschwebt hat.« Er schaute zu den Regalen empor. »Haben wir da etwa ein Buch übersehen?«
    Der Bibliothekar kratzte sich am Kinn. »Nein, hier oben gibt es meines Wissens nichts darüber. Aber in einem der Arbeitszimmer liegt ein Buch, das von diesem Thema handelt. Ich weiß jedoch nichts Genaues über den Inhalt, da ich es nur während des Aufräumens überflogen habe. Ich werde es Euch bringen.«
    Primus strahlte. Dann hob der Bibliothekar blitzschnell den Finger.
    »Aber ausleihen dürft Ihr dieses Buch nicht, junger Herr! Nur ansehen.« Nach einem heftigen Zucken mit der Oberlippe schritt er davon.
    Primus blickte ihm hinterher, wie er in Richtung des Torbogens marschierte und eine Tür zwischen den Regalwänden öffnete. Dahinter lag eine Wendeltreppe – sie führte nach unten.
    Aufgeregt stellte er sich neben Plim an das Lesepult.
    »Hast du gehört?«, zischte er durch die Zähne.
    »Ganz toll gemacht«, gab sie zurück, wobei sie so tat, als würde sie lesen.
    Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür erneut und der Bibliothekar kam mit einem kleinen, in Leder gebundenen Büchlein heraus. Wie ein Pfau stolzierte er zwischen den Pulten der Schreiber hindurch, bis er schließlich vor Primus und Plim stehen blieb.
    »Meine Herrschaften«, sagte er feierlich zu den beiden, »nach

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