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Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Titel: Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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pustete in die Fäuste. »Wenigstens waren die ganzen Strapazen nicht umsonst«, sagte sie. »Zum einen wissen wir, dass wir auf der richtigen Spur sind, was die Mondsichel betrifft, und zum anderen konnte ich hervorragend einkaufen. Nun müssen wir nur noch an dieses Buch herankommen. Was denkst du, wie stellen wir es am besten an?«
    Primus hing über ihr von der Wäscheleine und ließ seine Flügel baumeln.
    »Wir müssen bis morgen warten«, antwortete er. »Dann fliegen wir zur Bibliothek, landen auf dem Dach und steigen durch das Fenster ein. Vielleicht ist es dir ja aufgefallen, eines der Dachfenster stand offen. Wir seilen dich ab, damit dein Besen nicht das ganze Haus aufweckt, und dann sehen wir uns im Keller um. Ist doch ganz einfach.«
    Plim überlegte. »Aber was ist, wenn sie das Fenster mittlerweile zugemacht haben? Bei dem Regen wäre das nicht gerade verwunderlich.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass in letzter Zeit irgendjemand an dieses Fenster gedacht hat«, erwiderte Primus. »Den Vogelnestern nach zu urteilen fliegen die Tauben dort oben schon seit längerem aus und ein. Das Fenster war ja auch nicht ganz geöffnet, sondern nur einen Spalt weit. Wir könnten natürlich Pech haben und es ist eingerostet. Dann müssten wir wahrscheinlich …«
    »Ach, papperlapapp«, unterbrach ihn Plim. »Das ist überhaupt kein Problem. Ich habe eine Mixtur gebraut, die jeden Rost auflöst. Damit knacken wir alle Türen und alle Schlösser, egal wie rostig sie sind.« Sie zuckte mit den Augenbrauen und grinste ihn schelmisch an. »Ruck, zuck und das Fenster ist offen!«
    Primus nickte. Es passte zu Plim, dass sie auf diesem Gebiet Erfahrung hatte.
    »Na umso besser«, sagte er, »dann steht unserem kleinen Ausflug ja nichts mehr im Weg. Morgen um Mitternacht geht es los. Wir müssen aber dennoch vorsichtig sein, damit uns dieser Rabenstein nicht in die Quere kommt. Dem Kerl würde ich es zutrauen, dass er sogar des Nachts durch die Hallen schleicht.«
    »Na und wennschon«, sagte Plim. »Dann hauen wir eben wieder ab. Den Besen nehme ich auf jeden Fall mit hinein. So schnell, wie du und ich fliegen können, kommt uns der bestimmt nicht hinterher. Vorher werde ich ihm aber noch kräftig die Meinung sagen, darauf kann er sich gefasst machen.«
    Mit einem lauten Pfiff meldete sich der Teekessel. Plim zog ihn vom Feuer, goss sich eine Tasse ein und ließ den Tee ziehen. Der Duft von Kräutern erfüllte den Raum. Primus konnte jedoch mit Tee nicht sonderlich viel anfangen. Er segelte von der Wäscheleine, verwandelte sich und stellte sich neben den Kamin.
    »Da gibt es allerdings noch eine Sache, die mir schon die ganze Zeit im Kopf herumspukt.«
    »Und was wäre das?« Plim blies in die Tasse.
    »Einen Augenblick noch. Lass uns vorher kurz zusammenfassen, was wir heute alles herausgefunden haben.« Primus hob den Daumen und zählte auf:
    »Erstens: Irgendwo in den Bleibergen, ganz oben auf den Schwefelzinnen, soll die Ruine einer Festung liegen. Wenn das stimmt, dann könnte die Festung aus dem gleichen Zeitalter stammen, in dem auch die Sichel gebaut wurde. Vielleicht gibt es da eine Verbindung. Was haben wir noch?«
    »Dass es vor 12000 Jahren eine Naturkatastrophe gegeben hat«, ergänzte Plim.
    Primus schnippte mit dem Finger. »Genau! Und da befinden wir uns ebenfalls in jenem Zeitalter. Zwei Dinge stimmen überein: der Zeitpunkt des Erdbebens und der Zeitpunkt auf diesem Bauplan.«
    Er trat vor das Pergament und schaute es sich aus nächster Nähe an. Dann nahm er es von der Wand und hielt es gegen das Licht.
    »Da wirst du leider nichts finden«, sagte Plim. »Ich habe den Plan bereits mit allen möglichen Mittelchen untersucht. Keine Geheimschrift, keine Prägung und schon gar keine versteckten Zeichen.«
    Primus war sichtlich enttäuscht. Er hängte den Bauplan wieder an die Wand und schlenderte zur Feuerstelle zurück. »Aus welchem Grund wurde dieses Ding bloß gebaut?«, murmelte er. »Dafür muss es doch einen Anlass gegeben haben.«
    Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Ah, fast hätte ich es vergessen. Wir haben ja noch etwas erfahren. Genau genommen hat uns diese Rübe doch gesagt, wo sich die Überreste der Sichel befinden: An einem Ort, an dem die Bäume von oben nach unten wachsen und den Himmel auf dem Boden berühren, oder so ähnlich.«
    Plim schüttelte den Kopf. »Also für mich klang dieses Gebrabbel eindeutig nach einer ganz billigen Masche. Das vertrocknete Gemüse erzählt Geschichten,

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