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Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Titel: Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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unterirdischen See gemeint. Das leuchtend blaue Wasser soll der Himmel sein – auf der verkehrten Seite.« Er kratzte sich an der Nase. »Nur die Bäume«, sagte er zu sich, »was sollte der Hinweis mit den Bäumen, die von oben nach unten wachsen?«
    Plim hatte Feuer in den Augen. »Die Bäume sind mir jetzt völlig egal! Wir müssen so schnell wie möglich in die Koboldgänge und den See aufsuchen. Wo hast du die Karte von Magnus Ulme?«
    Er betastete seine Taschen. »Na, das hat mir gerade noch gefehlt«, sagte er. »Die liegt oben im Turm.«
    »Wir brauchen sie«, rief Plim. »In diesem Labyrinth dort unten finden wir uns sonst niemals zurecht.« Dann aber schaute sie ihn kritisch an. »Ach du Schreck. Wir wissen doch gar nicht, wie man diese Türen aufbekommt.«
    »Warte ab«, sagte er, »ich ahne da etwas. Ich glaube, man muss nur …«
    Da ertönte das Poltern schon wieder.
    »Jetzt habe ich es auch gehört«, flüsterte Plim. »Da ist noch jemand in der Bibliothek.«
    »Komm«, zischte er, »lass uns schnell von hier verschwinden. Den Zettel nehmen wir auch mit.«
    Die beiden huschten aus dem Zimmer.
    Doch noch während sie durch den angrenzenden Saal liefen, vernahmen sie auch schon Schritte. Primus blickte in den Gang und bemerkte ein Licht. Dieses kam von der Treppe und bewegte sich Stück für Stück auf sie zu. Plötzlich stand es still.
    Für Sekunden passierte nichts.
    Dann aber hörten sie Rabenstein aus voller Kehle brüllen: »EINBRUCH! MÖRDER! VERRAT!«
    Sogleich sprang Plim auf ihren Besen. Sie startete den Motor, drehte sich um und schaute zu Primus, der mit seinem Licht geradewegs auf das Wandbild zulief.
    »Was willst du jetzt mit dem Bild?«, schrie sie. »Sieh zu, dass wir hier herauskommen!!!«
    Wie ein Wahnsinniger kam Rabenstein durch den Gang auf sie zugerannt. Aber er hatte nicht mit dem Pflichtbewusstsein der Steintür gerechnet. Kurz vor seiner Nase ging diese zu.
    »Wo ist der Schlüssel?«, hörten sie das Schloss rufen.
    »Du verdammtes Ding«, fluchte Rabenstein hinter der Steintür, »ich werde dich rausmeißeln lassen!«
    »Kein Schlüssel, kein Einlass«, war die Antwort.
    Plim hob ab und umkreiste die kleine Säule, während Primus mit seinem Licht das Gemälde absuchte.
    »Kannst du dich jetzt endlich von diesem Bild losreißen?«, kreischte sie.
    Sie steuerte mit einer Hand den Besen und kramte mit der anderen in ihrer Tasche. Flink zog sie die Ampulle mit dem Lachsackzauber heraus.
    »So, Freundchen«, grinste sie siegessicher. »Komm nur herein. Gleich wirst du den Spaß deines Lebens haben.«
    Primus hielt unterdessen seine Zaubernuss dicht an das Gemälde. Fieberhaft beäugte er das Gebüsch im Hintergrund. Dann brach er in lautstarken Jubel aus.
    »Ich habe ihn gefunden«, rief er, während er auf Plim zugelaufen kam. »Ich habe seine Krone entdeckt! Ein schwarzer Schatten, im Hintergrund beim Gebüsch. Der Eiskönig ist auch auf dem Bild!«
    In diesem Moment schwang die Steintür auf.
    »PRIMUS!!!«, brüllte Rabenstein. »Denk bloß nicht, du kommst mir noch mal davon.«
    »Du mir auch nicht«, schallte es von oben.
    Rabenstein hob den Kopf. Im Sturzflug kam Plim aus der Gewölbekuppel gesaust und ging zum Angriff über. In ihrer Hand schwang sie die kleine Flasche.
    »Primus, hau ab!«, rief sie, wobei sie die Ampulle auf Rabenstein schleuderte.
    Dieser sprang wie eine Katze zur Seite. Die Explosion ließ die Halle erzittern, als das Fläschchen auf dem Boden zerschlug. Staub rieselte von der Decke und beißender Gestank breitete sich aus. Nur Rabenstein hatte sie nicht getroffen. Hustend hielt er sich die Hand vors Gesicht.
    »Natterschleim und Quallenfuß«, schimpfte Plim und setzte zu einem Bogen in Richtung Ausgang an. »Die ganze Arbeit ist beim Teufel.«
    Primus hatte sich bereits verwandelt.
    »PLIM!«, rief er und flitzte voraus. »Wir müssen durchs Treppenhaus!«
    »Das wirst du schön bleibenlassen, du stinkende kleine Hexe«, rief Rabenstein, der mit aller Kraft die Steintür zuzog.
    Plim aber holte das Letzte aus ihrem Besen heraus. Mit heulendem Motor schoss sie zwischen Rabenstein und dem Türblatt hindurch und geradewegs zur Wendeltreppe. Rasend vor Wut eilte Rabenstein ihnen nach. Primus jagte währenddessen schon die Treppe nach oben. Unter sich hörte er den Besen donnern. Nachdem er an Milbenwangs Schreibstube vorbeigeflogen war, rief er Plim durchs Treppenhaus zu:
    »Brems den Besen, Plim! Ab jetzt sind es noch vier

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