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Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Titel: Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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zweifellos zu denen der besonders hartnäckigen Sorte. Er hielt die Luft an, stieß ein Gurgeln aus und presste mit beiden Händen den Nussknacker zusammen. Vergeblich. Das Ding war unverwüstlich.
    Doch so leicht ließ er sich offenbar nicht entmutigen. Dieser widerspenstigen Nuss wollte er es zeigen. Er stand mit dem Eimer zwischen den Knien auf und beugte sich nach vorne. Jetzt gab er der Nuss Saures. Er drückte und drückte, dass sein Kopf so rot anschwoll, als würde er jeden Moment platzen. Plötzlich rutschte der Nussknacker ab. Wie eine Flintenkugel kam die Nuss zwischen seinen Händen hervorgeschossen, flog quer durch den Raum und donnerte in einer Rußwolke gegen das Ofenrohr. Den Wächtern standen die Münder offen.
    Das war genau die Gelegenheit, auf die Snigg gewartet hatte. Jetzt oder nie, dachte er. Blitzschnell hüpfte er zum Schlüsselbund hoch, machte den Mund auf und schnappte zu. Geschafft! Mit vollen Backen landete er auf dem Boden, wo er regungslos liegen blieb.
    »Hast du das gesehen?«, fragte der Größere.
    »Was?«
    »Der Kürbis da drüben. Der hat sich bewegt.«
    »Was für ein Kürbis?«
    »Na, der da. Der neben deiner Keule liegt.«
    Der Kleine drehte sich um. Er schaute zuerst zu Snigg und anschließend wieder zu seinem Kollegen.
    »Der hat sich tatsächlich bewegt?«, fragte er.
    »Natürlich«, bekräftigte der andere, »so wahr ich hier sitze. Also ich weiß wirklich nicht so recht, was ich davon halten soll.«
    Der Kleine schob seine Unterlippe vor. »Sagst du es mir, wenn du es weißt?«
    »Meinetwegen«, nickte der andere, »mach ich dann.«
    Damit war das Thema beendet. Die beiden setzten sich wieder an den Tisch und knusperten weiter.
    Snigg bewegte sich daraufhin, so leise, wie er nur konnte, in Richtung Ausgang. Das Schlüsselbund in seinem Mund schmeckte grässlich, vor allem wenn er an den Sack voller Steinnüsse dachte. Zwar schaute der Größere noch einmal verdutzt zu ihm herüber und hob seinen Finger, doch dann winkte er ab. Wahrscheinlich beschloss er, sich lieber wichtigeren Dingen zuzuwenden, als einen wandelnden Kürbis zu verfolgen. Snigg schlüpfte aus der Wachstube und sprang durch die Gänge zurück zur Zelle. Primus und Plim würden gewiss schon auf ihn warten.
    Die Stollen rund um die Festhalle waren inzwischen nahezu gänzlich verlassen. Von der ausgelassenen Feier, die hier noch vor wenigen Stunden getobt hatte, war keine Spur mehr zu sehen. Zwar schlenderten hier und da noch vereinzelt ein paar Kobolde umher, welche die restlichen Glühwürmchenlaternen einsammelten, aber außer ihnen war zu jener Stunde niemand mehr in diesem Tunnelabschnitt unterwegs. Das Gleiche galt auch für den Seitenstollen, der zu Primus’ und Plims kleiner Zelle führte. Wäre hier jedoch jemand vorbeigegangen, so hätte er mit Gewissheit die verdächtigen Kratzgeräusche gehört, die hinter der Holztür hervorkamen.
    »Das wird doch nichts«, sagte Primus.
    »Sag nicht immer das wird nichts «, schnappte Plim. »Das wirst du schon sehen. Der Knopf ist nur ein bisschen zu dick, das ist alles.« Keuchend biss sie die Zähne zusammen. »Mach dir jetzt bloß keine Gedanken, ich bekomme das schon hin.«
    Die beiden knieten in der Ecke hinter der Tür und schabten an den Türangeln. Plim hatte Primus’ Messingknopf in der Hand und versuchte damit unter den Kopf des Scharnierstifts zu gelangen. Auf diese Weise wollte sie ihn heraushebeln, um anschließend das Türblatt aushängen zu können. Doch leider zeigte das Unternehmen nicht den geringsten Erfolg.
    »Wenn ich doch wenigstens etwas sehen könnte«, keifte sie.
    »Lass mich mal ran«, schlug Primus vor.
    »Nichts da, geh weg. Das mache ich selber.« Wütend drückte sie die Kante des Knopfs in die dünne Fuge des Stiftkopfs.
    Dann rutschte sie ab.
    »AUUUUUUUU!!!«, heulte sie. »JETZT HABE ICH MIR DEN ANDEREN NAGEL AUCH NOCH ABGEBROCHEN!«
    Primus tippte ihr auf die Schulter. »Ich habe doch gleich gesagt, du sollst mich das machen lassen. Gib mir mal den Knopf.«
    »ACH, DIESER BLÖDE KNOPF«, schrie sie. »Wenn dir Chuck dieses rostige Ding nicht gegeben hätte, dann säßen wir auch nicht hier in diesem Loch fest! Ich möchte wissen, wo …«
    Doch Plim musste den Satz gar nicht zu Ende sprechen, da schon im nächsten Moment eine vertraute Stimme ertönte:
    »Hallo!«, schallte es durch die Tür. »Hallo, Primus!«
    »SNIGG«, rief Primus. »Snigg, wir sind hier!«
    »Hallo, Primus? Plim? Hallo, seid ihr noch da

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