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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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huschte er geschwind zum Kartentisch, legte sie dort ab und stülpte zur Sicherheit seinen Zylinder darüber. Dann trat er wieder zum Fernrohr.
    Gespannt schaute er jetzt durch das Glas und drehte an einem der Rädchen. Das Bild wurde schärfer. Na also, dachte er, das funktioniert doch bestens. Zuerst betrachtete er den Finsterwald. Der dunkle Einschnitt zwischen den Bäumen war vermutlich der Distelpfad.
    »Genau«, flüsterte er, »das wird er wohl sein. Dahinten müsste auch Klettenheim liegen.«
    Er schwenkte das Fernrohr nach rechts. Hier gab es noch eine zweite Vertiefung inmitten der Baumkronen, die er jedoch nur vage erkennen konnte. Allem Anschein nach handelte es sich dabei um den Kräutersteig. Gekonnt fuhr er mit dem Fernrohr zurück, bis er die Stelle gefunden hatte, an der sich die beiden Einschnitte trafen. An diesem Punkt lag folglich die Waldkreuzung. Doch der geheimnisvolle Pfad, den er heute dort entdeckt hatte, verlief sich schon sehr bald im Dickicht der Bäume. Primus zog ein langes Gesicht. Vielleicht hatte er sich die Sache doch ein wenig zu einfach vorgestellt. Eifrig suchend drehte er das Fernrohr weiter nach Westen.
    »Dahinten müssten die Sümpfe eigentlich liegen«, murmelte er. »Das ist gar nicht so weit entfernt, wie ich gedacht habe.«
    Doch die Bäume waren zu hoch und versperrten Primus die Sicht. Sosehr er sich auch bemühte, leider konnte er nicht erkennen, wie es hinter den Baumkronen weiterging. Verärgert biss er die Zähne zusammen. Dann aber fiel ihm eine weitere Möglichkeit ein: Er würde einfach den vorderen Waldrand ins Visier nehmen und diesen langsam von Osten nach Westen hin absuchen. Keine schlechte Idee, wie sich herausstellen sollte, denn auf diese Weise wurde Primus schon sehr bald fündig.
    Im äußersten Westen schien die Vegetation nach und nach struppiger zu werden. Die Bäume waren kleiner und kurz vor den Bergkämmen wuchsen schließlich gar keine mehr. Dahinter kam eine wilde und morastige Sumpflandschaft zum Vorschein.
    Genau das hatte Primus vermutet. So also sah es dort aus. Er schraubte weiter am Objektiv und untersuchte die Gegend. Besonders auffällig oder gar unheimlich schien sie ihm nicht gerade zu sein, warum auch? Es gab vereinzelt ein paar Baumgruppen und natürlich zahllose Wasserflächen, die im Mondlicht glänzten. Eine Hütte aber konnte er aus dieser Entfernung nicht ausmachen. Nach einer Weile trat er vom Fernrohr zurück.
    Er schloss das Fenster und ging hinüber zum Kartentisch. Dort blätterte er in den Mappen. Doch auch hier konnte er nichts finden, was ihm in irgendeiner Weise weitergeholfen hätte. Es gab nur Sternkarten und unverständliche Skizzen von Himmelskörpern. Keine Dokumente über die Westlichen Sümpfe und erst recht nichts über die Schwarze Hütte. Also dann, dachte er, ab ins Bett.
    Gedankenlos nahm er den Zylinder vom Tisch.
    Herrje, was war denn das?!
    Wie der Blitz fuhr ihm sogleich ein grelles Licht in die Augen, dass ihm ganz übel wurde. Primus schnappte nach Luft. Geblendet drehte er den Kopf zur Seite und hielt sich die Hand vors Gesicht. Er konnte gerade noch hören, wie etwas vom Tisch polterte und anschließend über den Fußboden kullerte.
    Da fiel es ihm plötzlich wieder ein. Verflixt noch mal, dachte er. Die Zaubernuss! Die hatte er in der Zwischenzeit doch völlig vergessen. Er rieb sich die Augen, zwinkerte und blickte fassungslos der leuchtenden Kugel hinterher. Diese rollte zielstrebig über die Dielen, glitt in eine der Ritzen und näherte sich daraufhin dem Spiegel.
    Primus ruderte mit den Armen.
    Wütend zappelte er auf der Stelle, schnitt Grimassen und schimpfte lautlos vor sich hin. So etwas war doch wirklich zum Haareraufen.
    Indessen wurde die Kugel langsamer. Sie kullerte bis unter den Rahmen, stieß gegen die Mauer und rollte dann wenige Handbreit zurück. Dort blieb sie liegen.
    Stocksteif stand Primus im Zimmer. Er hielt mit hochroten Backen die Luft an, während er abwartend zum Spiegel hinaufblickte. Die folgenden Sekunden wirkten für ihn fast wie eine Ewigkeit. Dann aber sank er erleichtert in sich zusammen. Der Spiegel hatte die Augen noch immer geschlossen.
    Primus atmete aus. »Was für eine Nacht«, seufzte er leise. So etwas Tölpelhaftes würde ihm bestimmt kein zweites Mal passieren.
    Nach einer Weile hatte er sich wieder gefasst. Lautlos und geduckt huschte Primus über die Bretter und ging auf den Spiegel zu. Die wertvolle Zaubernuss konnte er hier doch unmöglich liegen

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