Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
Vom Netzwerk:
richtige Frage! Fragen wir die Rübe etwas, was wir schon immer wissen wollten.« Sie war vor Eifer ganz zappelig. »Fragen wir sie doch etwas über die Nebelfee. Hm, was hältst du davon? Vielleicht kriegen wir ja so heraus, was aus ihr geworden ist.«
    Plim musste gar nicht weiter auf Primus einreden, da der Funke längst zu ihm übergesprungen war. Er strahlte übers ganze Gesicht und knabberte aufgeregt auf seiner Unterlippe. Dann nickte er ihr zu. Die Nebelfee, dachte er, jene rätselhafte Erscheinung, von der Plim soeben gesprochen hatte, war vor Tausenden von Jahren die Ursache für all die Geheimnisse gewesen, die bis heute das Unkrautland beherrschten. Vielleicht konnten er und Plim auf diese Weise das große Rätsel entschlüsseln, das sie bereits im Sommer in Atem gehalten hatte.
    »Gut«, sagte er entschlossen, »versuchen wir es. Wer von uns stellt nun die Fragen?«
    »Das machst wieder du«, antwortete Plim. »Ich sorge für die notwendige Unterhaltung.«
    Sie klappte erneut den Deckel auf und fing an zu spielen. Gespannt starrten die beiden in das Kästchen. Als Plim schließlich fertig war, kam Primus an die Reihe.
    Er trat vor und setzte zur Frage an. »Hallo, Rübe«, sagte er höflich, »erzähle mir doch bitte, was aus der Nebelfee geworden ist. Was ist einst mir ihr geschehen, nachdem der Eiskönig sie gefangen hatte?«
    Nervös standen sie da und hielten die Luft an. Doch selbst für die nächsten Minuten kam keine Antwort. Die Rübe gab nicht einen Laut von sich.
    Plim wedelte mit der Flöte. »Das war wohl nix«, hauchte sie. »Lass es uns noch mal probieren.«
    Primus nickte.
    Aber auch der nächste Versuch scheiterte kläglich. Regungslos verharrte die Rübe auf ihrem Kissen und hüllte sich in Schweigen.
    Primus war skeptisch. Er schaute zu Plim, die mit schmollendem Gesicht die Flöte untersuchte. Dann kam ihm eine Idee.
    »Das kann auch nicht funktionieren«, sagte er, »das mit der Nebelfee ist viel zu lange her.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, dieser Vorfall hat sich doch angeblich vor 12000 Jahren ereignet«, antwortete Primus. »Vielleicht kann die Rätselrübe nicht so weit in die Vergangenheit zurückblicken. Spiel doch noch einmal das Lied und wir probieren etwas anderes aus.«
    »Gut«, sagte Plim, »wenn du meinst.« Sie zückte die Flöte und fing an zu spielen.
    Als die Musik verstummt war, stellte Primus seine Frage. Überrascht nahm Plim diese zur Kenntnis.
    »Wonach hat Rabenstein einst im Turmzimmer gesucht?«, wollte er wissen. »Damals, in jener Vollmondnacht. Was hat er dort oben gesucht?«
    Wieder vergingen endlose Momente, in denen beide nicht wussten, ob die Rübe nun antworten würde oder nicht. Mit knirschenden Zähnen standen sie da und warteten. Dann erhellten sich ihre Mienen. Die Rübe begann zu sprechen:
    »… ein Buch gar klein, von Hand gemacht«, krächzte sie, »aus Messing nun, weit fortgebracht. Zur Hütte, fern vom Waldesrand, und blieb bis heute unerkannt … unerkannt … unerkannt …«
    Die Rätselrübe redete weiter und wiederholte das Wort, während sie nach und nach leiser wurde. Säuselnd brabbelte sie vor sich hin und verfiel immer mehr in ein undeutliches Gemurmel.
    Plim starrte Primus fassungslos an. »Die schläft uns ein!«, blaffte sie. »Ist das zu fassen?! Jetzt schau dir mal dieses vertrocknete Gemüse an.«
    Doch Primus ließ keine Sekunde vergehen. Er musste die Gelegenheit nutzen, um noch eine weitere Frage zu stellen. Denn es könnte ja passieren, dass die Rübe wieder für endlose Monate in Schweigen verfiel.
    »Was steht in diesem Buch?«, fragte er laut, wobei er sich über die Schatulle beugte. »Hörst du, Rübe!«, rief er. »Das Buch, von dem du soeben gesprochen hast. Was ist das für ein Buch aus Messing, das keiner erkennt? Und was steht darin?« Er war bis in die Zehen gespannt.
    Dann endlich, nach einer ganzen Weile, formte sich eine Antwort.
    Primus und Plim reckten die Köpfe.
    Mit allergrößter Mühe versuchten sie, die Wortfetzen zu deuten, welche die Rübe im Halbschlaf von sich gab.
    Es ging um einen Weg, so viel war sicher. Ein geheimer Weg mit einer Treppe. Nur wohin dieser führte, war kaum zu verstehen. Konzentriert schlossen beide ihre Augen und lauschten den Worten.
    Dann plötzlich hatten sie verstanden, was die Rübe ihnen sagen wollte. Primus und Plim schauten sich an.
    »Der Weg zur Bergfestung?!«, riefen sie wie aus einem Mund. »Das ist ja unglaublich!«
    Nun trat Stille ein.
    Die Rübe

Weitere Kostenlose Bücher