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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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verstummte und für eine ganze Weile sprach keiner ein Wort.
    Plim saß in Gedanken versunken auf dem Hocker und zwirbelte ihre Haare, während Primus unruhig im Zimmer umherschlenderte. Nach einigen Runden blieb er stehen und blickte zur Decke.
    »Es gibt also ein Buch, in dem der Weg zu den Schwefelzinnen beschrieben ist«, sagte er, »wer hätte das gedacht?! Danach also hat Rabenstein so fieberhaft im Turmzimmer gesucht.« Er zog die Nase hoch. »Was soll denn das für ein Buch sein, das aus Messing besteht? Es ist klein und von Hand gemacht? Von so einem Buch habe ich ja noch nie im Leben gehört.«
    »Ich genauso wenig«, meinte Plim und zuckte mit den Schultern, »wobei es anderen Leuten offenbar ähnlich geht.«
    »Anderen Leuten?«
    »Natürlich, denn wenn ich die Rübe anfangs richtig verstanden habe, dann hat dieses Buch bis heute noch überhaupt niemand entdeckt.«
    »Stimmt«, nickte Primus. » … weit fortgebracht und blieb bis heute unerkannt , hat sie gesagt. Eine seltsame Geschichte, das muss ich schon sagen.« Er schaute nachdenklich ins Leere.
    »Ach, ganz egal«, sagte er schließlich, »auf jeden Fall beinhaltet dieses Buch den Weg zur Festung.« Er schnippte mit dem Finger. »Das wiederum hat zu bedeuten«, folgerte er, »dass alles stimmt, was wir im Sommer herausgefunden haben. Vor 12000 Jahren hat es sowohl die Nebelfee gegeben als auch die sagenumwobene Festung auf den Schwefelzinnen. Von dort aus hat das Unheil seinen Lauf genommen.«
    Verschwörerisch schaute er zu Plim.
    »Ich bin mir jetzt hundertprozentig sicher, dass beide noch existieren«, sagte er. »Irgendwo in den Bergen gibt es die Festung und die Nebelfee scheint es demnach auch noch zu geben.«
    Plim hingegen war noch nicht überzeugt. »Meinst du wirklich? Nach all diesen Jahrtausenden?« Sie kniff die Augen zusammen. »Und was macht dich da so sicher, wenn ich fragen darf?«
    »Nun«, antwortete Primus, »wenn Rabenstein einst ein Buch gesucht hat, in dem der Weg zu dieser Festung beschrieben ist, dann muss es dort oben offenbar etwas geben, was für ihn von besonderem Interesse gewesen ist. Und wenn ich an den Vorraum seines Arbeitszimmers in der Bibliothek von Hohenweis zurückdenke, oder besser gesagt an das riesige Gemälde, welches sich darin befindet, dann fällt mir hierbei nur die Nebelfee ein.«
    Energisch schlug er sich mit der Hand aufs Knie.
    »Die Nebelfee gibt es noch«, bekräftigte er. »Das weiß ich genau! Sie liegt irgendwo begraben, unter Eis und Geröll. Und um sie zu holen, wollte unser lieber Rabenstein dort hinaufsteigen.«
    Nach diesen Worten plusterte er die Lippen und blickte misstrauisch zur Seite. »Wobei ich mir aber nicht so recht vorstellen kann, dass er das ganz alleine bewerkstelligen wollte …« Er verstummte und begann zu grübeln.
    Schließlich aber winkte er ab. »Wie dem auch sei«, sagte er, »weit ist Rabenstein ohnehin nicht gekommen, geschweige denn hoch hinaus. Jetzt steckt er nämlich irgendwo tief unter einem Schutthaufen in den Koboldminen und kann die nächsten Jahrhunderte darüber nachdenken, was er alles angestellt hat.«
    Da stimmte ihm Plim voll und ganz zu. Nur eine Kleinigkeit schien ihr trotz alledem rätselhaft.
    »Wie bist du eigentlich auf die Frage gekommen, die du der Rätselrübe gestellt hast?«, wollte sie wissen. »Woher hast du gewusst, dass Rabenstein damals im Turmzimmer nach etwas gesucht hat? Hat er dir das irgendwann einmal erzählt?«
    »Hm, ganz genau weiß ich das nicht«, antwortete Primus. »Ich hatte heute nur wieder einmal diesen merkwürdigen Traum.«
    »Was denn für einen merkwürdigen Traum?« Sie sah ihn verdutzt an.
    »Ach«, stöhnte er, »den habe ich schon seit einer Ewigkeit. Der kommt immer wieder.« Er hob die Hand und fügte hinzu: »Nur heute verlief er zum ersten Mal ein klein wenig anders.«
    »Ja und? Jetzt erzähl schon!«
    Primus sammelte sich und atmete durch. »Es geht jedes Mal um eine sternenklare Nacht im Sommer«, erzählte er. »Es ist warm, wahrscheinlich ist es August. Ich befinde mich draußen auf den Nebelfeldern und schaue über die Hügel. Ein riesiger Vollmond steht am Himmel. Ich drehe mich im Traum um und sehe zum Turm hinauf. Unter der Laterne beim Eingang steht Magnus Ulme und winkt mir zu. Ich winke zurück und beginne zu laufen.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Dann ist da aber noch so ein Kerl«, sagte er, wobei er die Arme verschränkte, »ein kleiner, dürrer Geselle mit schmutzigen Kleidern und einer

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