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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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Narrenkappe auf dem Kopf. Er springt im Mondlicht über die Hügel und kommt auf mich zu. Das Klingeln von seinen Glöckchen, die an seiner Mütze hängen, hab ich immer noch in den Ohren.«
    »Wer soll denn das sein?«, fragte sie.
    »Weiß ich nicht«, antwortete Primus. »Den Burschen habe ich noch nie im Leben gesehen – oder besser gesagt, ich kann mich nicht an ihn erinnern. Das ist aber vielleicht auch gar nicht so wichtig«, beschwichtigte er, »der gefällt mir ohnehin nicht.«
    Er schnaufte laut. »Üblicherweise reißt der Traum danach ab und ich wache auf. Aber letzte Nacht ging der Traum zum ersten Mal weiter.«
    »Jetzt mach es nicht so spannend«, drängte Plim. »Was passierte danach?«
    »Nun«, berichtete er, »ich befand mich plötzlich nicht mehr auf den Feldern, sondern oben beim Turm. Magnus Ulme aber war verschwunden. Dann bin ich durch die große Halle gegangen und habe mich umgesehen. Zwei Betten standen darin und auf dem Tisch lagen jede Menge Lehrbücher. Ich glaube, Rabenstein und ich, wir haben damals bei Magnus Ulme im Turm gewohnt.«
    »Demnach hat die Rübe die Wahrheit gesagt«, warf Plim ein. »Ihr wart zu dritt im Turm. Du, Magnus Ulme und unser Freund Rabenstein.«
    »Stimmt, aber der Traum ging noch weiter. Denn schon kurz darauf konnte ich hören, wie eine laute Stimme durchs Treppenhaus schallte. Ich bin ihr nachgegangen und die Stufen zum Turmzimmer hinaufgestiegen. Als ich dort oben ankam, konnte ich Rabenstein sehen, wie er Magnus Ulmes Bücher durchwühlte. Der gute Knabe war ganz schön sauer«, lachte er. »Dieses besagte Buch hat er nämlich nicht gefunden. Anschließend ist er zornig rausgelaufen und verschwunden.«
    »Na, du träumst vielleicht verrückte Sachen«, warf Plim ein.
    Doch Primus schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht recht, ob das alles nur ein Traum war«, sagte er zögerlich, »ich glaube viel eher, dass ich mich unterbewusst an all das erinnern kann.«
    »Willst du damit sagen, dass du Rabenstein wirklich einmal dabei beobachtet hast, wie er im Turm nach dem Buch gesucht hat?«
    »Ganz genau«, stimmte er zu. »Und dieser hat mich nicht bemerkt. Er ist einfach wutschnaubend an mir vorbeigelaufen.« Primus sah zum Tisch und deutete auf die Schatulle. »Mich wundert nur, dass Rabenstein das Buch oben im Turm vermutet hat. Denn wenn ich die Rätselrübe richtig verstanden habe, dann befindet sich das Buch doch an einem völlig anderen Ort. Wie hat sie sich vorhin ausgedrückt? … zur Hütte fern vom Waldesrand  …?«
    Er runzelte die Stirn. Dann dachte er an die letzte Nacht und die Geschichte der alten Großmutter. »Die ganze Sache hat doch am Ende nichts mit diesem Kindermärchen über diese sagenhafte Schwarze Hütte zu tun«, fragte er, »oder etwa doch?!«
    »Das ist kein Kindermärchen«, protestierte Plim, »die Schwarze Hütte gibt es wirklich.«
    »Ach, hat man dir als Kind etwa auch dieses Märchen über die zwei Mädchen erzählt, die irgendwo in den Sümpfen umherirren?«
    »Natürlich«, antwortete sie, »wer kennt das nicht?! Das hat mir meine Großmutter damals immer erzählt. Aber Geschichte hin, Geschichte her«, sagte sie, »ich weiß trotzdem, dass es die Schwarze Hütte wirklich gibt. Ich habe sie nämlich schon mit eigenen Augen gesehen!«
    Verwundert blickte Primus sie an. »Moment mal. Du selbst hast die Schwarze Hütte schon einmal gesehen? Wo denn?«
    »Na, wo wohl?! Drüben in den Westlichen Sümpfen natürlich. Ich habe dir doch vor einigen Monaten erzählt, dass mein Hexenbesen verrücktgespielt hat und mit mir über den ganzen Finsterwald geflogen ist.« In Erinnerung daran verdrehte sie ihre Augen. »Eine Höllenfahrt ist das gewesen, das kannst du mir wirklich glauben. Mitten in den Sümpfen bin ich dann abgestürzt und in einen Laubhaufen gekracht.« Mitleiderregend rieb sie sich den Nacken. »Beinahe hätte ich mir das Genick gebrochen. Ich kann von Glück sagen, dass ich aus diesen blubbernden Sümpfen wieder herausgekommen bin.«
    »Und dabei hast du aus der Luft die Schwarze Hütte gesehen? Ist das wirklich die , von der die Leute reden … die aus dem Märchen?«
    »Da bin ich mir sogar ziemlich sicher«, bekräftigte Miss Plim. »Ich bin ganz knapp darüber hinweggeflogen. Dieser Bau sieht aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen, und macht seinem Namen alle Ehre.«
    »Jetzt mal der Reihe nach.« Primus nahm einen Topf vom Boden, drehte ihn um und setzte sich drauf. Eindringlich blickte er Plim an. »Wo

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