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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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Bucklewhee, »da kann ich selbstverständlich aushelfen. Mit Verlaub möchte ich nämlich darauf hinweisen, dass ich als staatlich geprüfter Präzisionsweckvogel über volle Befugnisse und umfassende Erfahrungen in dieser Materie verfüge. Präzise, amtlich und technisch korrekt. Denn was ich prüfe«, fügte er wichtigtuerisch hinzu, »das hält.«
    Snigg war offensichtlich beeindruckt. »Na wunderbar«, stimmte er zu, »das machen wir glatt. Wann hast du denn Zeit?«
    »Oh, das ist gewiss nicht allzu einfach«, rief Bucklewhee. »Er lasse mich gründlich sinnieren. Jetzt ist es genau 15 Uhr und 18 Minuten. Hm, das könnten wir so gegen …« Dann hob er den Kopf. »Moment mal«, unterbrach er, »heute ist ja Sonntag!«
    »Und?!« Snigg war das vollkommen egal.
    »Nein, nein, nein«, wandte Bucklewhee ein. »Das wäre ein Verstoß gegen Paragraf 267b. Da bekommen wir Schwierigkeiten mit der Registrierung.«
    Ratlos blickte Snigg auf seinen Laubhaufen. »Du meinst, wir müssen den Komposthaufen registrieren lassen?«
    »Nicht den Komposthaufen«, rief Bucklewhee, »aber den Sicherheitsbolzen!«
    »Ach so, den Sicherheitsbolzen.« Snigg war mittlerweile völlig überfordert.
    Bucklewhee hingegen ruderte mit den Flügelknochen und suchte fieberhaft nach einer geeigneten Lösung.
    »Du«, rief er schließlich, »ich habe eine Idee! Bevor wir die Behörden hinzuziehen, können wir natürlich auch eine Vorabuntersuchung an dieser Vorrichtung durchführen.«
    »Was ist eine Vorabuntersuchung?«
    »Na, ganz einfach. Ich schaue mir den Sicherheitsbolzen an, überprüfe ihn und sage dir, ob er hält oder nicht. Das geht ganz schnell, ist weitestgehend unbürokratisch und erspart dir eine Menge Papierkram.«
    »Prima«, freute sich Snigg, »ich kann Papier ohnehin nicht leiden.«
    »Dann fangen wir am besten gleich an«, verordnete Bucklewhee. »Bis zum nächsten Hahnenschrei bleiben uns exakt 41 Minuten. Das ist, wenn ich das bemerken darf, mehr als genug.«
    Mit diesen Worten sprang er vom Fensterbrett, hüpfte zur Wendeltreppe und machte sich auf den Weg nach unten.
    Wie gewöhnlich war die Haustür nur angelehnt, so dass Bucklewhee ungehindert ins Freie schlüpfen konnte. Weil aber das kleine Hühnergerippe keine Federn mehr besaß, musste es den ganzen Weg durch den Garten zu Fuß zurücklegen. Es hoppelte die Eingangstreppe hinunter, kämpfte sich durch das hohe Gras und näherte sich schließlich mit schnellen Sprüngen Sniggs Komposthaufen.
    Der Kürbis rutschte zur Seite. Oben angekommen hob Bucklewhee den Schnabel. Kritisch blickte er zum Astloch hinauf.
    »Oh, das scheint mir auf den ersten Blick hin tatsächlich problematisch zu sein.«
    »Was ist problematisch?«, wollte Snigg wissen.
    Bucklewhee deutete auf den Zweig. »Da«, sagte er. »Risse an der Unterseite des Bolzens. Gefahrenklasse drei!«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher«, nickte er, »vielleicht sogar vier.«
    »Ja, und was machen wir jetzt?«
    Entschlossen reckte Bucklewhee den Kopf. »Ich werde zu diesem Zweck eine weitere Untersuchung durchführen«, gab er zum Besten. »Ich muss da nur irgendwie hochkommen und nachsehen … Tja, wie mache ich das jetzt nur?«
    Fragend blickten die beiden zum Astloch hinauf.
    Nach einer Weile aber fand Bucklewhee eine Lösung. Auf halber Höhe zur Zeitung, etwa eine Schrittlänge über Sniggs geliebtem Komposthaufen, wuchs ein dicker Ast aus dem Stamm. Von diesem aus, so schätzte er, könnte er den Zugang zur Rohrleitung mit nur einem Sprung erreichen.
    »Ah, ich weiß schon, wie wir das anstellen«, sagte Bucklewhee. »Wir zwei machen eine Räuberleiter. Du rutschst unter die Eiche und ich steige auf deinen Kopf. Dann springe ich auf den Ast da drüben und hüpfe von dort aus weiter bis zum Astloch hinauf. Überhaupt keine große Sache. Du wirst sehen, das geht ganz flink.«
    Schon war Snigg überredet.
    Unter Bucklewhees penibler Anleitung rückte der dicke Kürbis in die genaue Position. Anschließend sprang der Gockel auf seinen Kopf, überblickte die Situation und nahm letzte Änderungen vor.
    »Noch ein bisschen nach links«, sagte er. »Halt, nicht so weit. Jetzt wieder ein Stück zurück. Ja, genau. So stehen bleiben. Perfekt!«
    Bucklewhee gab Snigg die notwendigen Sicherheitsanweisungen, lockerte sich auf und machte sich schließlich zum Sprung bereit. Schon beim ersten Versuch hatte er den Ast erreicht.
    »Alles klar«, schrie er, wobei er auf dem Ast balancierte, »mir geht es gut! Das war eine

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