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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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sprang blitzschnell auf Plims Seite hinüber. Die Glöckchen bimmelten.
    »Aber geschätzte Frau«, sagte er gespielt liebevoll, »das wäre doch allzu unhöflich von mir, wenn ich Euch in dieser Wildnis alleine lassen würde. Wer weiß, was Euch hier alles zustoßen könnte. Schließlich wird es gleich dunkel und die Nacht bricht herein. Ich wüsste ein herrliches Nachtlager, wo Ihr es warm und gemütlich habt. Und auch zu essen gibt es dort reichlich.« Er streckte seine dürren Finger aus und zeigte auf den nebeligen Fuß der Berge.
    »Also ich …«, stammelte Plim.
    Der Narr bückte sich und schlich um ihre Beine. »Diese Einladung werdet Ihr mir doch sicher nicht abschlagen?« Bedrohlich blickte er ihr in die Augen. »Sagt, werdet Ihr mir das abschlagen?«
    Eingeschüchtert schüttelte Plim den Kopf. Der Narr hatte es nun doch noch geschafft.
    »Das ist gut«, hauchte er grinsend, »sehr gut.«
    Durch Primus’ Kopf schossen währenddessen die Gedanken. Was hatte dieser kleine Teufel nur mit ihnen vor? Er blickte in die Richtung, in der die Schwarze Hütte liegen musste, und wies mit dem Finger dorthin.
    »Du meinst, wir können da drüben übernachten?«
    »Jaaaa«, hauchte der Narr. »Es gibt dort ein wunderbares Häuschen, ruhig und abseits gelegen am Hang. Dort soll es Euch an nichts fehlen. Vielleicht erzählt Ihr mir ja dann auch, wie denn das Buch …« Er bückte sich zu Bucklewhee hinunter. »Pardon, wie habt Ihr gesagt?«
    »Betriebsanleitung«, wiederholte dieser.
    »Genau«, kicherte er, »… wie denn diese Betriebsanleitung eigentlich aussieht. Wir werden sie dann bestimmt bald finden. Ihr müsst wissen, ich kenne mich sehr gut aus in dieser Gegend.« Und mit einem warnenden Blick fügte er hinzu: »Und ich finde auch alles schnell wieder, wenn es mir einmal abhandengekommen ist.«
    Das war eine Drohung, wie sie klarer nicht hätte sein können. Primus und Plim mussten ihm also folgen, ob sie nun wollten oder nicht. Und eine Flucht war von nun an ausgeschlossen. Selbst wenn sie sich klammheimlich aus dem Staub machen würden, dann wäre ihnen der Narr dicht auf den Fersen.
    Was würde sie nun erwarten? Primus dachte angestrengt nach. Wahrscheinlich wäre es wohl das Beste, mit den Wölfen zu heulen. Also legte er los.
    »Hab Dank für die freundliche Einladung«, sagte Primus höflich. »Nach der langen Reise durchs Land sind wir wahrlich etwas abgekämpft. Ein wärmendes Kaminfeuer wäre jetzt wirklich das Richtige für uns.« Er vollführte eine galante Handbewegung. »Aber sag er mir, wie können wir uns erkenntlich zeigen?«
    Heuchlerisch rieb sich der Narr die Hände. »Darum müsst Ihr Euch nicht weiter kümmern. Beehrt uns einfach nur mit Eurer Gesellschaft.«
    Nun horchte Primus auf. »Uns?«, fragte er.
    Der Narr fuhr zusammen. Verdutzt schaute er zu Primus auf und zog ein langes Gesicht. »Äh, was habt Ihr gesagt?«
    Primus zuckte mit den Augenbrauen. »Du hast von uns gesprochen. Wen hast du denn damit gemeint? Ist möglicherweise noch jemand in diesem Haus?«
    »Ja, natürlich«, antwortete der Narr, wenngleich auch nur zögerlich. »Es ist das Haus meines Herrn. Dieser wird Euch herzlich begrüßen. Gastfreundschaft steht bei ihm an allerhöchster Stelle.«
    Dieser Herr aber war Plim mehr als suspekt. Sie richtete sich auf, um die Flucht anzutreten. »Ich glaube, diese Betriebsanleitung ist gar nicht so wichtig«, gab sie vor und nahm ihre Tasche. »Ich komme wahrscheinlich bestens ohne sie aus. Wenn du sie zufällig einmal finden solltest, dann kannst du sie mir ja schicken.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und schritt davon.
    »Ach ja?«, rief der Narr und sprang vor ihre Füße. »Woher denn dieser plötzliche Wandel?« Mit einem grimmigen Gesicht versperrte er Plim den Weg.
    Plim aber holte aus und schwang ihren Besen. Doch noch bevor sie auf den Narren losgehen konnte, zog Primus sie auf die Seite.
    »Warte«, flüsterte er ihr ins Ohr, »wir können jetzt nicht mehr zurück.«
    »Und warum nicht?«, tuschelte sie aufgeregt. »Was glaubst du denn, wird der Bergteufel mit uns anstellen, wenn wir bei ihm im Hausflur stehen?«
    »Das Gleiche, was er mit uns tun wird, wenn er und sein klingelnder Hofnarr in wenigen Minuten hinter uns her sein werden! Uns bleibt keine andere Wahl, verstehst du?! Dieser Wicht dort drüben weiß genau, dass wir über das Buch Bescheid wissen. Deswegen nimmt er uns doch auch mit. Er will uns entlocken, was wir mühsam herausgefunden

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