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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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mieses Schwein er war. Zumeist war es ihr egal gewesen, was die Leute von ihr dachten. Bis sie Durante kennengelernt hatte.
    Furcht erfasste sie, als sie daran dachte, dass eine solche Erschütterung, wie sie sie heute erlebt hatte, vielleicht zu einer echten Depression führen konnte. Zu einer Depression, wie sie ihr Vater gehabt hatte – zerstörerisch, selbstzerstörerisch. Hatte er vielleicht einen ähnlichen Schock erlitten? Sollte ihr dasselbe Schicksal widerfahren?
    Fieberhaft versuchte sie, eine Antwort darauf zu finden, doch die Erschöpfung forderte ihren Tribut, und kurze Zeit später schlief Gabrielle ein.

6. KAPITEL
    Die Hände zu Fäusten geballt und mit wütend funkelnden Augen stand Durante einige Meter von Gabrielle entfernt da.
    Zuerst langsam, dann immer schneller ging sie auf ihn zu, bis sie rannte. Er musste ihr zuhören. Er musste ihr glauben, dass sie nicht der männermordende Vamp war, den die Klatschpresse erfunden hatte. Wer, wenn nicht er, sollte wissen, dass sie anders war, denn ihm hatte sie ihr Innerstes preisgegeben.
    Doch als er sie auf sich zukommen sah, ging er davon.
    Ohne zu wissen, was sie tat, eilte sie ihm hinterher und hielt ihn am Arm fest. Leise fluchend wandte er sich zu ihr um. Da schlug sie ihm mitten ins Gesicht, fühlte, wie sein Nasenbein brach, fühlte den Schmerz, den sie ihm zufügte, beinah selbst.
    Panisch blickte sie in sein zerstörtes Gesicht, sah seinen Zorn und wusste doch, dass er nicht zurückschlagen würde. Fast wünschte sie, er würde es tun, weil seine kalte Verachtung schlimmer war als körperliche Gewalt. Er jedoch sah sie nur an, als sei sie ein Wurm, den er mit einem Fuß zertreten konnte.
    Fieberhaft überlegte sie, wie sie das Geld für seine gesichtschirurgische Behandlung aufbringen sollte, und hatte gleichzeitig Lust, ihm auch noch den Kiefer zu brechen …
    Da erwachte sie. Sie versuchte, ihre Augen zu öffnen, doch sie waren verklebt von den salzigen Tränen. Gabrielle verfluchte sich und ihre bodenlose Dummheit. Warum nur war sie auf diesen Mistkerl hereingefallen? Sie nahm sich vor, nie wieder wegen eines Mannes auch nur eine einzige Träne zu vergießen, schon gar nicht wegen Prinz Durante D’Agostino.
    Mit einem Satz war sie aus dem Bett und lief ins Bad. Im Spiegel konnte sie wegen ihrer geschwollenen Lider kaum etwas erkennen.
    Eine Stunde später kam sie wieder heraus und hatte das Gefühl, als habe das heiße Bad den Schmerz, der ihr die Brust zugeschnürt hatte, gelöst und jetzt über den ganzen Körper verteilt. Alles tat weh.
    Also rief sie Megan, ihre persönliche Assistentin, an, und teilte ihr mit, dass sie ein paar Tage freinahm. Sie sei krank, erklärte sie. Und war sie das nicht wirklich? Ihre Seele war krank. Gebrochene Herzen sollten gefälligst unter die Krankheiten aufgenommen werden, derentwegen man legal blaumachen konnte.
    Sie brauchte Zeit, um ihre Gefühle zu sortieren und sich neue Ziele zu stecken. Zuerst jedoch musste sie Prinz Durante D’Agostino aus ihrem Kopf verbannen. Immerhin konnte sie ihm dankbar dafür sein, dass er es geschafft hatte, ihr endlich die Augen für das üble Spiel zu öffnen, das Ed mit Hilfe der Medien mit ihr gespielt hatte. Nun konnte sie nicht mehr so tun, als seien ihr die rufschädigenden Artikel egal. Wehgetan hatten die Verleumdungen schon immer, aber jetzt konnte sie es sich wenigstens offen eingestehen.
    Außerdem hatte sie nun ein für alle Mal begriffen, dass es den Märchenprinzen nicht gab. Befreit von romantischen Illusionen, konnte sie sich auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren.
    Minutenlang starrte Gabrielle auf ihr Handy.
    Los, tu es .
    Sie hatte lange genug gezögert. Zehn Tage, um genau zu sein. Es war Zeit, ihn anzurufen. Natürlich würde er enttäuscht sein, aber daran ließ sich nichts ändern. Wie an so vielen anderen Dingen auch nicht.
    Wenn ich es nicht sofort tue, dann traue ich mich gar nicht mehr, dachte sie und drückte eine Kurzwahltaste. Dabei fühlte sie sich so unbehaglich, als hätte sie den Zeitzünder einer Bombe bedient.
    Es läutete endlos, bis die Verbindung von selbst unterbrochen wurde. Gabrielle war einerseits erleichtert, dass er sich nicht gemeldet hatte, doch gleichzeitig wusste sie, dass sie es erneut probieren musste.
    Feigling. Bring es endlich hinter dich.
    Erneut drückte sie die Kurzwahltaste, doch in diesem Moment vibrierte ihr Handy. Sie erschrak so sehr, dass sie es fast hätte fallen lassen. Dann spähte sie auf das

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