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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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auf Armeslänge vor ihr stand, blieb er stehen. Ihr Gesichtsausdruck verriet nichts von dem, was sie fühlte.
    Und dann hörte er einen Knall, der die Stille des Foyers durchbrach, und verspürte einen brennenden Schmerz.

7. KAPITEL
    Durante stand da wie gelähmt. Er war fassungslos.
    Später hätte er schwören können, dass sich Gabrielle überhaupt nicht bewegt hatte. Und doch hallte die Ohrfeige in ihm nach. Leute, die sich in der großen, marmorgefliesten Lobby des Gebäudes aufhielten, schauten neugierig herüber, und er hörte die hastigen Schritte seines Sicherheitspersonals, das grundsätzlich Order hatte, außer Sichtweite zu bleiben.
    Er bedeutete seinen Bodyguards, sich zurückzuziehen. Er wollte jetzt nicht gestört werden. Nichts anderes zählte in diesem Moment als Gabrielle. Doch sie schien durch ihn hindurchzusehen.
    Dann wandte sie sich ab, ließ ihn einfach stehen und ging mit leichtem, elegantem Schritt Richtung Ausgang.
    Als der verblüffte Portier ihr die Tür aufhielt und sie das Gebäude verließ, spürte Durante wieder, wie seine Wange brannte. Unwillkürlich berührte er die Stelle, wo Gabrielle zugeschlagen hatte, und schob seinen Unterkiefer nach links und nach rechts, um zu prüfen, ob noch alles heil war.
    Was sie getan hatte, begeisterte ihn. Was für ein Dummkopf er doch war. Er wusste genau, dass sie ihn manipulierte, doch er konnte, nein, er wollte sich gar nicht dagegen wehren. Also lief er ihr nach auf die Straße und holte sie rasch ein.
    Sie blieb abrupt stehen.
    „Hier ist die andere Wange“, sagte er. „Los, schlag zu. Ich weiß doch, dass du es nur zu gern tun möchtest.“
    Gabrielle ging auf seine Provokation nicht ein. Stattdessen stellte sie ihre Aktentasche ab, öffnete sie, entnahm ihr einen Stapel Papier, richtete sich wieder auf und begann, laut vorzulesen.
    „Prinz Durante Benedetto D’Agostino. Ältester Sohn des Königs von Castaldinien und daher laut Gesetz der einzige männliche Vertreter der königlichen Familie, der nicht als Thronanwärter infrage kommt.“
    Sie las ihm ein Dossier über ihn vor? Durante hatte keine Ahnung, was sie damit bezweckte.
    „Um aller Welt zu beweisen, dass der Ausschluss von der Thronfolge ihm nichts ausmacht, entschloss sich Prinz Durante, sich sein eigenes Imperium zu errichten. Seit seinem zwanzigsten Lebensjahr kann nichts seinen steilen Aufstieg bremsen. Gefürchtet sind seine Transaktionen, die mehr als eine feindliche Übernahme eines Konkurrenzunternehmens beinhaltet haben. Zwei der unterlegenen Firmenchefs haben es sogar vorgezogen, Selbstmord zu begehen, statt zuzusehen, wie der Prinz sich ihren Konzern einverleibte. Mit fünfunddreißig hat er einen Finanzcrash inszeniert, der Tausende ruiniert hat, während er selbst sein Vermögen auf unanständige Weise vermehrte. Seitdem hält ihn auf seinem Weg nach oben nichts mehr auf.“
    Durante kannte das miese Zeug, das sie ihm vorlas, nur dass es ihm noch niemand so artikuliert und mit wohlklingender Stimme ins Gesicht geschleudert hatte.
    Aber Gabrielle war noch nicht fertig. „Im Privatleben ist Prinz Durante als eiskalter Ladykiller bekannt, der die Schönheiten, die sich ihm zu Füßen werfen, benutzt und wegwirft, wie es ihm gerade passt. Eine seiner Gespielinnen hat sogar versucht, Selbstmord zu begehen, und ist bis heute in psychiatrischer Behandlung. Ihre Familie wirft Prinz Durante vor, ihr Selbstvertrauen vorsätzlich zerstört und sie dazu gebracht zu haben, sich selbst zu verachten. Eine andere – diesmal verheiratete – Geliebte hält ihn für den Teufel in Person. Selbst nachdem ihr Mann sich von ihr scheiden ließ und das Sorgerecht für die beiden Söhne bekam, stand sie immer noch unter dem Bann des Prinzen und hätte die Beziehung jederzeit wieder aufgenommen, obwohl sie genau wusste, wohin das führen würde.“
    Jetzt endlich begriff Durante, worum es Gabrielle ging. Und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Zudem machte sich ein Gefühl in ihm breit, das er bisher nicht gekannt hatte. Er schämte sich. Schämte sich plötzlich dafür, den Klatsch und Tratsch über sie geglaubt zu haben, obwohl er aus eigener Erfahrung genau wusste, dass die Medien nur das Zerrbild eines Menschen zeigten, aus Lust am Skandal und zum Wohle der Auflage.
    Doch mehr noch als die eigene Scham berührte ihn der Schmerz, den Gabrielle empfinden musste.
    Ihm wurde klar, dass sein Instinkt ihn nicht getrogen hatte. Alles, was er über sie gehört hatte,

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