Das Unmoralische Angebot des Prinzen
sagen.
„Es war Schicksal, dass wir uns auf diese Weise begegnet sind. Deine Verbindung zu meiner Heimat ist kein Zufall.“ Er stand auf, kam um den Tisch herum, zog Gabrielle hoch und nahm sie in die Arme. „Mach dir keine Sorgen mehr, bellissima . Alles wird gut, das verspreche ich dir.“
Er führte sie ins Wohnzimmer seines gigantischen Penthouses und blieb vor einem Panoramafenster stehen, von dem aus man den herrlichsten Ausblick auf Manhattan und den Fluss besaß. Dann flüsterte Durante ihr ins Ohr: „Ich habe noch nie freiwillig etwas geschrieben. Meine Schulaufsätze müssen furchtbar gewesen sein. Ein paar trockene Zeilen ohne Begründung, danach die Schlussfolgerung wie ein Schlag mit dem Holzhammer.“
Wider Willen musste sie lachen. „Deinen Erfolg hast du jedenfalls nicht auf diese Weise errungen. Doch solche Geschichten machen das Buch glaubwürdig.“
„Bleibt die Tatsache, dass ich ungefähr so gut schreibe, wie du singst“, bemerkte er.
Gabrielle lachte. „Glaub mir, das trifft nicht zu.“
Sie lachten beide. „Schade, dass du meinen subtilen Hinweis ignorierst. Ich wollte eigentlich damit ausdrücken, dass ich Hilfe benötige.“ Durante zog sie an sich. „Ganz, ganz viel Hilfe.“
„Durante …“, seufzte sie.
„ Sì, Gabriella , es hört sich gut an, wie du meinen Namen aussprichst“, flüsterte er und wollte sie küssen, aber sie wandte den Kopf zur Seite. Er ließ sich davon nicht entmutigen und verteilte kleine Küsse auf ihrer Schläfe, ihrem Hals und flüsterte dabei immer wieder zärtlich ihren Namen.
Gabrielles Atem beschleunigte sich, doch ehe ihr Denken vollends aussetzte, schob sie Durante von sich. Sofort ließ er sie los. „Muss ich immer noch büßen?“, fragte er sanft.
„Das ist nicht meine Art“, erwiderte sie. „Das Leben ist zu kurz, um nutzlose Spielchen zu spielen.“
„Ich bin ganz deiner Meinung. Wir haben zehn Tage verloren. Diese Zeit gibt uns niemand zurück.“
„Diese Art von philosophischen Betrachtungen kann ich mir nicht leisten. Das Leben ist auch zu kurz, um sich noch einmal so elend zu fühlen, wie ich mich in den vergangenen zehn Tagen gefühlt habe.“
Er legte die Hände um ihre Taille. „Ich verspreche, dass so etwas nie wieder vorkommen wird.“
Hastig entzog sie sich ihm. „Ich … ich bin dir aus zwei Gründen hierher gefolgt, Durante. Zum einen, weil ich annahm, dass du wirklich an meinem Angebot interessiert bist, und zum anderen, weil ich keine Lust mehr hatte, von diesen Möchtegernpaparazzi auf der Straße fotografiert zu werden.“
„Vergiss diese Leute. Sie sind egal.“
„Ach, wirklich? Du hast dir deine Meinung über mich aufgrund von Klatschgeschichten gebildet, die diese Leute verbreitet haben.“
„Ich war ein Idiot. Aber ich habe irgendwann kapiert, wie idiotisch ich mich verhalten habe. Spricht das nicht für eine zweite Chance?“, fragte er.
„Du hast gar nichts kapiert“, antwortete sie hart. „Bis ich dir eine Ohrfeige verpasst habe. Du wolltest wieder Kontakt mit mir aufnehmen, obwohl du dachtest, dass ich ein männermordendes Ungeheuer bin.“
„Das stimmt nicht, Gabrielle, ich …“
„Es macht dir Spaß, von jedem immer nur das Schlimmste zu denken. Du verdammst die Menschen, ohne die Gegenseite zu hören. Dein Vater ist eines deiner Opfer. Scheint, als wäre ich in guter Gesellschaft.“
„Gabrielle!“, rief er. „Begreifst du denn nicht, dass es meine tiefen Empfindungen für einen Menschen sind, die mich so heftig reagieren lassen. Bisher ist mir das nur bei meiner Mutter und meinem Vater passiert. Jetzt auch bei dir.“
„Soll mir das etwa schmeicheln? Soll ich mich freuen, dass du deine ganze ungezügelte Wut an mir auslässt, weil mir das zeigt, dass du ‚tiefe Empfindungen‘ für mich hegst?“
„So schwer es zu verstehen sein mag – sì .“
„Ich fasse es nicht“, entgegnete sie empört. „Hör zu, falls du mein Angebot nur annimmst, wenn ich dafür mit dir ins Bett gehe, dann sag es gefälligst, und lass mich danach für immer in Ruhe.“
Er schloss einen Moment lang die Augen und fuhr sich in einer verzweifelten Geste durchs Haar. Dann sagte er leise: „Ich habe dein Vertrauen enttäuscht, und jetzt glaubst du nicht, dass ich dich zukünftig nur noch fair, respektvoll und voller Zuneigung behandeln würde, nicht wahr?“
Sie nickte langsam, und eine Träne rollte ihr über die Wange.
„Ich würde alles tun, um dich vom Gegenteil zu überzeugen, aber es
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