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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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froh, wieder in ruhigeren Gewässern zu schippern, und holte tief Luft, ehe sie antwortete: „Ich stelle mir ein Buch vor, das anders ist als die, die man sonst von Prominenten liest. Ich möchte keine Sensationsgeschichten, keine Affären, keinen High-Society-Tratsch. Was ich möchte, ist die Story deines Erfolgs, der auf Dingen wie Disziplin, Sport, geistiger Fitness beruht. Meine Leser sollen erfahren, was dich in den vergangenen zwanzig Jahren angetrieben hat. Deine Lebens- und Arbeitsphilosophie sozusagen. Es soll die Menschen motivieren und dazu anleiten, ebenfalls rasant die Erfolgsleiter zu erklimmen.“
    „Und das zu einem Zeitpunkt, wo mir jene Menschen, die mir nahestehen, ständig meinen rasanten Untergang verkünden“, meinte er wie beiläufig.
    Sie hob den Kopf und sah ihn forschend an. „Und was ist deine Meinung?“
    „Dass sie vermutlich recht haben.“
    „Hast du irgendwelche Beschwerden?“, fragte sie besorgt. „Gibt es Symptome?“
    Er zögerte einen Moment, doch dann sagte er: „Ich neige in letzter Zeit zu Überreaktionen. Früher war ich nie unberechenbar, aber ich scheine es langsam zu werden.“
    „Und was hat deine Nerven so überreizt?“
    „Angeblich arbeite ich seit Jahren zu viel und schlafe zu wenig. Und mittlerweile glaube ich das auch. Ich arbeite oft rund um die Uhr, und wenn ich schlafe, dann kann ich mich hinterher nicht an meine Träume erinnern. Manchmal denke ich, ich träume schon lange nicht mehr.“
    „Ist es denn nötig, dass du so viel arbeitest?“
    „Das fragen mich meine Freunde auch immer.“
    „Hast du denn Freunde?“, wollte sie wissen.
    Durante lachte. „Seltsamerweise ja. Es gibt zwei sehr enge Freunde, die du kennenlernen musst. Meinen Cousin und seine Braut. Ich glaube, dass Jade dir gefallen wird. Sie ist so direkt und messerscharf in ihren Argumenten wie du.“ Als Gabrielle eine Grimasse zog, lachte er wieder. „Aber im Ernst, ich müsste nicht halb so hart arbeiten, wie ich es tue, um mein Imperium zusammenzuhalten. Aber es gelingt mir einfach nicht, einen Gang zurückzuschalten. Ich komme mir vor wie ein Zug ohne Bremsen. Vielleicht liegt das einfach in den Genen. Mein Vater hat sich auch erst mit fünfzig ein bisschen zurückgenommen, und selbst dann war er mit seiner Arbeitsleistung den anderen immer noch voraus.“
    Aus seiner Stimme sprach so viel Gefühl, so viel Bewunderung. Er liebt ihn, dachte Gabrielle. Er liebt ihn und glaubt gleichzeitig an seine Schuld. Welch ein furchtbarer Zwiespalt. Sie hätte Durante zu gern dazu gebracht, Benedetto noch eine Chance zu geben, aber sie durfte ihre Verbindung zum König nicht preisgeben. Es war plötzlich eine viel schwierigere Situation für sie, als sie es sich anfangs vorgestellt hatte.
    „Ein paar Millionen für deine Gedanken“, sagte er, und seine Stimme klang samtweich.
    Gabrielle lachte nervös. „Schmeißt du immer so mit Freibriefen um dich?“
    Er nippte an seiner heißen Schokolade und lächelte Gabrielle über den Rand der Tasse hinweg an. „Nie. Nur bei dir. Also, worüber hast du nachgedacht? Dass ich vielleicht doch nicht ganz der Richtige für dein Buch bin?“
    „Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass dein komplexes Wesen das Buch nur umso authentischer machen wird. Junge Menschen müssen lernen, sich Ziele zu stecken und gleichzeitig Maß zu halten. Der Erlös des Buches wird nur zum Teil in den Verlag Le Roi Enterprises fließen, um ihn wieder flottzumachen. Der Rest geht an gemeinnützige Organisationen. Die Remittenden stehen dir kostenlos zur Verfügung, damit du sie verschenken kannst.“
    Er runzelte die Stirn. „Ist dein Verlag in Schwierigkeiten?“
    „Wusstest du das nicht?“
    „Ich habe über dich recherchiert, nicht über deine Firma, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass wir Geschäfte miteinander machen werden.“
    Daher war er also bisher nicht auf ihre Verbindungen nach Castaldinien gestoßen. Sie musste ihn darüber informieren, ehe er es selbst herausfand.
    Sanft streichelte er ihr die Wange. „Erzähl es mir.“
    Sie tat, was er verlangte, und erzählte, was sie erzählen durfte, sah, wie er ganz ernst wurde, als sie Castaldinien erwähnte, wie nachdenklich er geworden war, als ihr Bericht endete. Endlich schaute er Gabrielle in die Augen. „Das war tatsächlich dein ursprüngliches Anliegen?“, fragte er verwundert.
    Sie nickte, aber ihr war unbehaglich zumute, weil es nicht die ganze Wahrheit war. Mehr aber durfte sie ihm nicht

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