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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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verschwendest. Ich hätte nicht gedacht, dass er es dir erzählt.“
    „Woher kennst du Gerald?“
    „Was meinst du wohl?“, erwiderte sie angriffslustig.
    Er seufzte. „Ich gebe zu, dass ich zuerst das Übliche dachte.“ Als Gabrielle auffahren wollte, fügte er beruhigend hinzu: „Aber nun bin ich bloß neugierig und nicht misstrauisch.“
    Forschend sah sie ihm in die Augen, fand dort nichts, was sie hätte beunruhigen müssen, und ihr war, als fiele ihr eine schwere Last von der Seele. „Er war der Golflehrer meines Vaters, ehe bei uns in der Familie alles den Bach runterging und bevor Gerald sein Vermögen machte. Er mag mich, weil ich damals immer die verschlagenen Golfbälle gesucht habe.“
    Durante schloss die Augen und lächelte, als stelle er sich die Szene vor. Als er Gabrielle wieder ansah, las sie in seinem Blick etwas noch Verstörenderes als Leidenschaft, Misstrauen oder Wut, nämlich Zärtlichkeit.
    „Du kannst damals noch keine fünf Jahre alt gewesen sein“, bemerkte er. „Ein kleines Energiebündel, das über den Golfplatz rennt und Bälle aus den Büschen klaubt, damit man ihm hinterher ein Lächeln und Anerkennung schenkt.“
    So war es tatsächlich gewesen. Gerald hatte ihr gezeigt, was väterliche Zuneigung sein konnte, als ihr Vater längst zu depressiv war, um sich um sie zu kümmern. Sie wollte, dass Durante alles erfuhr.
    „Ich würde dir gern erzählen, wie es dazu gekommen ist, dass die Medien derartige Schauergeschichten über mich verbreitet haben“, begann sie.
    Er winkte ab. „Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen.“
    „Aber ich möchte es dir erklären. Jedenfalls die Details. In groben Zügen weißt du ja schon Bescheid. Ich habe niemals öffentlich Stellung zu dem Desaster meiner Ehe bezogen. Niemand weiß von der Einlieferung in die Psychiatrie oder den Klagen gegen meinen Exmann während der Scheidung. Meine Anwälte haben mir geraten zu schweigen, weil es mir nur noch mehr Gerichtsverhandlungen eingebracht hätte. So wäre ich Ed nie wirklich losgeworden. Sie haben erreicht, dass ich sehr viel Geld für mein Schweigen bekam. Das hat das Mons ter zwar nicht umgebracht, aber es zumindest in zwei Hälften zerhackt. Was ich zu spät begriff, war, dass Ed mein Schweigen dazu benutzte, meinen Ruf zu zerstören. Er weiß genau, dass es jetzt zu spät für mich wäre, mich öffentlich zu rechtfertigen. Man würde mich nur auslachen. Die böse Exfrau, die den armen Mann um sein halbes Vermögen gebracht hat. Am letzten Verhandlungstag hat er geschworen, mir das Leben zur Hölle zu machen, und er tut wirklich alles, um das zu schaffen. Die paar Männer, die ich später abblitzen ließ, lassen sich in dieser Hinsicht auch nicht lumpen.“
    Sie sah, dass Durantes Blick vor Zorn ganz dunkel geworden war.
    „Was denkst du?“, fragte sie vorsichtig.
    Er lächelte zynisch, seine Augen funkelten. Er wirkte wie ein Rachegott. „Ich denke, dass es Zeit wird, dass Edward Jamieson auch noch die andere Hälfte seines Vermögens verliert. Und dass die Öffentlichkeit erfährt, was für ein mieses Schwein er ist. Womöglich bist du nur das erste Opfer von vielen gewesen. Bestimmt gibt es noch weitere Frauen, die er misshandelt und dann mit Geld zum Schweigen gebracht hat. Außerdem sollte man mal prüfen, wie seine erste Frau wirklich zu Tode gekommen ist.“
    Fasziniert sah Gabrielle ihn an. „Dein Feind möchte ich nicht sein.“
    „Da besteht auch keine Gefahr“, erwiderte er sanft.
    „Weshalb habe ich früher nie daran gedacht, dass ich nur eine auf der Liste der Frauen bin, die er quält?“, überlegte sie laut. „Er muss gestoppt werden, unbedingt. Aber nur mit legalen Mitteln, hörst du?“
    Er lächelte. „Traust du mir etwa zu, dass ich Beweise fälsche?“
    „Nein! Ich weiß, dass du sehr … hm … heftig werden kannst, wenn etwas deinen Zorn erregt, aber du handelst nicht aus Boshaftigkeit, sondern nur, wenn du glaubst, im Recht zu sein. Du bist ein Rächer, aber kein Schuft.“
    Er lehnte sich vor, stützte sein Gesicht in beide Hände und sah sie gleichzeitig amüsiert und zärtlich an. „Das ist ja mal ein gutes Zeugnis“, sagte er und zwinkerte ihr zu. „Falls ich irgendwann mal ein öffentliches Amt übernehme, dann wird mein Slogan: ‚Er ist ein Rächer, aber kein Schuft‘.“
    Gabrielles Puls beschleunigte sich. Was seine Augen, seine Stimme, seine Worte so alles vermochten …
    „Also, kann ich dein Angebot jetzt hören?“, fragte er.
    Sie war

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