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Das unsichtbare Grauen

Das unsichtbare Grauen

Titel: Das unsichtbare Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Spratt
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Marquess von Trent, Trent Castle, Buckinghamshire, -Sportler, Weltreisender, Doktor der Naturwissenschaften.
      Bobby King war überrascht. Lord Angus Gray war nicht älter als er und hatte dennoch den Doktorgrad einer schwierigen Fakultät. Er mußte ein ungewöhnlich begabter junger Mann sein. Wahrscheinlich eines jener Genies, wie man sie hin und wieder antraf. Nun, er würde Trent Castle einen Besuch abstatten und alles über Lord Angus ausfindig machen. Bobby King stand auf. Er wollte die Sache gleich in Angriff nehmen. Außerdem wartete Sandra bestimmt auf baldige Nachricht.
      Immer wenn er an seine schöne Schwester dachte, mußte Bobby King leise lächeln. Sie war ein ganz und gar ungewöhnliches Mädchen. Eine perfekte junge Lady der allerersten Gesellschaft, die andererseits eine eisenharte Ausbildung bei der Stadtpolizei von Chicago hinter sich hatte. Die bei Koreas Vizemeister Judo und Karate gelernt hatte. Und die zugleich ein abgeschlossenes Jura-Studium an der Pariser Sorbonne aufweisen konnte. Wirklich ein ungewöhnliches Mädchen, das von den Gegnern gefürchtet wurde!
      Bobby King fuhr im Privatlift in die Tiefgarage, wo der große Bentley stand. Äußerlich war er ein gediegenes Luxusauto der oberen Fünfhundert. Weder sah man ihm seine Panzerung an, noch die zahlreichen anderen Bestandteile seiner ungewöhnlich vielen Pferdestärken.
      Bobby King setzte sich ans Steuer und startete. Lautlos fuhr das Luxusgefährt an. Ebenso geräuschlos öffnete sich die Schwenktür der Tiefgarage, der Wagen fuhr die steile Rampe zur Straße hinauf. Dann fuhr Bobby King am Themseufer entlang.
      Es war Nachmittag, der Verkehr ziemlich dicht. Darum brauchte der junge Mann einige Zeit, bis er ganz sicher war: er wurde verfolgt. Der unauffällige dunkelgraue Lieferwagen fuhr hinter ihn her, seit er die Tiefgarage verlassen hatte. Und das gefiel Bobby King gar nicht. Er mochte es nicht, daß ihm jemand nachspürte, egal ob es sich um eifersüchtige Ehemänner oder Agenten von GLEB handelte. GLEB - das war der große Gegner. »General London Engineering Bureau«, so nannte sich die wohl gefährlichste Spionageorganisation der Welt, »Allgemeines Londoner Ingenieurbüro«. Dahinter verbarg sich ein Unternehmen, dessen Leute vor nichts zurückschreckten, wenn es galt Spionage zu betreiben. Und es war ihnen egal, ob sie dies im Auftrag einer konkurrierenden Firma oder einer Großmacht taten.
      Immer wieder sah Bobby King in den Rückspiegel. Nein, das sah nicht wie ein eifersüchtiger Ehemann aus. Eifersüchtige Ehemänner verbargen sich selten in kleinen dunkelgrauen Lieferwagen. Da war es schon wahrscheinlicher, daß es sich um einen GLEB-Mann handelte. Blieb die Frage, ob es sich um eine routinemäßige Beschattung handelte, einfach nur so und ohne tieferen Grund, oder ob GLEB gezielt auf seinen Spuren war.
      Letzteres hätte bedeutet, daß GLEB zumindest vermutete, das B.I.A. sei einer interessanten Sache auf der Spur, und die gegenerische Organisation versuchte, dahinterzukommen. Aber Bobby King wußte von keiner interessanten Sache. Portsmouth war erledigt. Kenia war nicht besonders sensationell. Sonst lag eigentlich zur Zeit nichts vor.
      Von seinem augenblicklichen Vorhaben, Trent Castle zu besuchen und über Lord Angus Gray, 8. Marquess von Trent Näheres in Erfahrung zu bringen, konnte selbst eine so allgegenwärtige Organisation wie GLEB nicht wissen.
      Dennoch blieb der dunkelgraue Lieferwagen dicht an seinen Fersen und ließ sich nicht abschütteln, so sehr Bobby King sich unauffällig bemühte.
      »Allright, mein Junge«, sagte Bobby King gut gelaunt vor sich hin, »dann also mal wieder der Trick in der Morrow Street.«
      Er fuhr in Richtung Notting Hill, so daß sich die 6 Zusatzvergaser des gigantischen Motors einschalteten. In Bruchteilen von Sekunden beschleunigte der schwere Wagen auf über 100 km/std. Ebenso rasch bremste Bobby King ihn wieder ab, riß das Fahrzeug nach rechts in die kleine Morrow Street, gab wiederum kurz Gas," raste die Straße 100 Meter entlang, bremste erneut, bog in eine Einfahrt, rollte in einen Hof, wendete dort gekonnt und in einem Zug und preschte wieder hinaus auf die Straße, unmittelbar hinter das Heck des Verfolgerautos. Er stellte den Bentley quer und sprang heraus.
      Morrow Street war eine Sackgasse. Der kleine dunkelgraue Lieferwagen saß in der Falle!
      Bobby King ging rasch auf ihn zu und beugte sich zum rechten Fenster hinunter.
      Zu ihm

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