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Das unsichtbare Grauen

Das unsichtbare Grauen

Titel: Das unsichtbare Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Spratt
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auf sah ein ebenso verblüfftes wie hübsches Gesicht, umrahmt von langem Blondhaar, die schön geschwungenen Lippen überrascht geöffnet.
      Bobby King grinste und sagte: »Hallo, Schönste! Ja, wer sind wir denn?«
      »Das geht Sie überhaupt nichts an«, fauchte das blonde Wesen, das sich inzwischen ein wenig von der Überrumpelung erholt hatte. »Und überhaupt, wie kommen Sie dazu, den Verkehr zu behindern? Machen Sie gefälligst Platz, aber sofort!«
      »Ganz gut, der Trick mit der Sackgasse«, sagte Bobby King, »das müssen Sie doch zugeben. Er klappt aber nur, wenn * man einen Wagen mit zwei Normal- und sechs Zusatzvergasern hat So, und nun erzählen Sie dem Onkel mal, warum Sie dauernd hinter ihm fahren. Da Sie kein eifersüchtiger Ehemann sind, könnten Sie höchstens eine Zwillingsschwester sein, deren anderen Hälfte vom bösen Onkel in Schande gebracht wurde, wenn Sie wissen, was ich meine.«
      »Erstens habe ich keine Zwillingsschwester, und zweitens brauchen Sie sich nicht so entsetzlich viel einzubilden, Sie... Sie...«
      »Sagen Sie's nicht«, bat Bobby. »Ich möchte Sie in netter Erinnerung behalten. Übrigens ist mir natürlich völlig klar, daß Sie keine Zwillingsschwester haben können; denn die müßte ja dann so bezaubernd aussehen wie sie, und das hätte ich nie vergessen. Trinken wir eine Tasse Tee miteinander?«
      »Sie sind das Unverschämteste, was mir je begegnet ist, Mr. King«', sagte das blonde Wesen.
      »Aha, plötzlich weiß Darling sogar, wie der Onkel heißt. Na, ich denke, nachdem Sie mir als grimmige Verfolgerin Angst und Schrecken eingejagt haben, darf ich mich jetzt in ihrer Gesellschaft bei einer Tasse Tee auszittern, oder nicht? Ich kenne da einen ganz passablen Tea Room in der Chepstow Street, gleich um die Ecke.
      Wenn Sie mir bitte folgen würden. Darin haben Sie ja inzwischen einige Übung.«
      »Also gut«, sagte die Blonde überraschend friedlich.
      »Okay.« Bobby King kehrte zum Bentley zurück und brachte ihn in Fahrtrichtung. Der kleine, dunkelgraue Lieferwagen folgte ihm' brav. In der Chepstow Street hielten sie vor dem kleinen Tea Room, der sich im Untergechoß eines alten Wohnhauses befand und sehr gemütlich mit tiefen Ledersesseln und einem Kamin ausgestattet war. Um diese Zeit war hier nicht viel Betrieb. Nur einige ältere Damen schnatterten sich leise ihre letzten Erlebnisse im Kaufhaus »Harrods« zu.
      Bobby King wartete höflich, bis seine hübsche Verfolgerin sich gesetzt hatte. Dabei musterte er sie verstohlen. Was er sah, gefiel ihm immer besser. Eine schöne, schlanke Figur, hübsche Beine, die man allerdings infolge modischer Rocklänge und dazugehöriger Kosakenstiefel nur ahnen konnte. Alles in allem eine junge Dame, die einen die Arbeit vergessen ließ.
      »Haben Sie auch einen Namen?« fragte er, nachdem er Tee und Gebäck bestellt hatte.
      »Margaret Elling.«
      »Also gut, Maggie - so werden Sie doch vermutlich genannt?«
      »Ja - von meinen Freunden«, gab sie sehr betont zurück.
      »Eben. Also, Maggie, wie ich heiße, wußten Sie ja bereits. Sonst wußten Sie offenbar aber nicht genug über mich und versuchten diesen unhaltbaren Zustand zu ändern. Machen wir's doch einfacher. Was möchten Sie denn über mich alles wissen?«
      »Was Sie - oder vielmehr das B.I.A. im Augenblick vorhaben. Irgendeine aufregende, spannende, interessante Geschichte«, sprudelte die hübsche blonde Maggie plötzlich heraus. Wissen Sie, Mr. King...«
      »Bobby bitte«, unterbrach er sie. »Nennen Sie mich einfach Bobby.«
      »Also schön, Bobby, wissen Sie, ich bin nämlich seit ein paar Tagen beim >Eventin<. Ich war bisher auf der Journalistenschule. Jetzt mache ich endlich praktische Arbeit als Reporterin. Und da dachte ich, es wäre doch mal eine ganz gute Story, etwas über das B.I.A. zu schreiben.«
      »Mitternächtliche Jagd durch die rattenverseuchten Kanäle von Whitechapel. Gurgeln im schwarzen Wasser der Eastend Docks. Gequälter Schrei aus der Tiefe. So stellen Sie sich das doch ungefähr vor, Schätzchen.«
      »Seien Sie nicht albern!« Maggie Elling funkelte ihn wütend an und sah dadurch noch hübscher aus. »Ich weiß genau, was das B.I.A. macht. Jedenfalls gehören Hintertreppengeschichten wohl kaum dazu.«
      »Liebesgeschichten sind mir auch weit angenehmer«, sagte Bobby und blinzelte Maggie frech zu Dann faßte er einen spontanen Entschluß und schlug vor: »Maggie, Darling, passen Sie mal gut auf!

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