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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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Privatsekretäre gehabt, aber Gaggha hat sich bisher besser bewährt als irgendein anderer vor ihm.“
    60 000 Jahre, dachte Nichelson. Eine kleine Ewigkeit. Und noch immer war das Wachstum des Reiches nicht abgeschlossen. Er sah einen kurzen Moment lang jene erregenden Bildschirme im „Ministerium für unentwickelte Welten und Randgebiete“ vor seinem geistigen Auge und dachte unwillkürlich an die Erde. Wie lange noch?
    Charus schob ein rechteckiges, silbernes Kästchen auf Nichelson zu. „Rauchen Sie eine auf den Schreck, Norris!“ schlug er lächelnd vor. Nichelson streckte die Hand aus, und das Kästchen öffnete sich, noch bevor er es berühren konnte. Er warf einen Blick hinein und sah dann ungläubig auf.
    „Euer Exzellenz … Zigaretten? Hier?“
    Charus zuckte die Achseln. „In verschiedenen Milchstraßensystemen werden sie noch hergestellt. Ich habe sie mir kommen lassen. Ich wußte, daß Sie gerne rauchen.“ Er ging nicht weiter darauf ein.
    Wieder fühlte Nichelson den unheimlichen Schauder. Er schluckte unwillkürlich und steckte sich eine der Zigaretten an. Sie schmeckte eigenartig würzig.
    „Ich kann mir vorstellen“, fuhr Charus fort, „daß Ihnen all dies hier – gelinde gesagt – ungewöhnlich vorkommt.“ Er beschrieb mit seinem muskulösen Arm eine Bewegung, die den Raum und das „Fenster“ umfaßte. „Wie mir jedoch bekannt ist, haben Sie sich in jenem Psychospeicher bereits über die ersten tausend Jahre unserer Geschichte informiert, so daß ich mir ersparen kann, Sie über die Grundlagen unserer Zivilisation aufzuklären. Sie wissen, wie das Reich entstanden ist, und Sie wissen, wie es regiert wird. Sie sind auch bereits darüber im klaren, daß die Existenz des Nullzeitradios und des Transitors den Zusammenhalt des Reiches sichert und die mathematische Wahrscheinlichkeit eines einstmaligen Zerfalls auf einen lächerlich geringen Wert herabsetzt.“
    Er wies mit der Hand zu einer großen, blitzenden Maschine aus Kristall und Stahl, die in einer Ecke des Saales stand und eine niedrige, gläserne Plattform besaß. „Die Zeitmaschine schließlich läßt diese geringe Wahrscheinlichkeit dem Grenzwort Null zustreben.“
    Nichelson starrte auf die Maschine. Von der Existenz einer Zeitmaschine hatte er nichts gewußt.
    „Nun“, fuhr Charus mit sonorer Stimme fort, „die Entstehung des Reiches ist Ihnen also kein Geheimnis mehr. Das technische Rätsel des Transitors haben Sie ebenfalls mit Hilfe der Speicherstation gelöst, aber damit hat sich Ihnen ein ganzer Berg von neuen Fragen aufgetan, die Ihrer inneren Anpassung an die neue Umgebung entscheidend im Weg stehen. Habe ich recht?“
    „Ja, Euer Exzellenz“, entgegnete Nichelson. Er gewann rasch an Sicherheit. Auch Hader hatte inzwischen seine erste Lähmung überwunden. Er richtete sich auf, und in seine Augen trat die kritische Neugier des Wissenschaftlers. „Die ganze Sache begann mit jenem Psychospeicher. Wir fanden heraus, daß er Wissen speichert, aber zu welchem Zweck? Das war das erste Problem. Dann entdeckten wir, daß er zum Kosmischen Reich gehört. Das ergab die Frage: Warum befindet er sich im Gravitationsfeld der Erde, die nichts von einem Kosmischen Reich weiß? Ich muß zugeben, das Phantastische unserer Situation ließ uns alle wissenschaftliche Nüchternheit vergessen und riß uns buchstäblich mit sich fort. Unsere Unternehmungen, die uns schließlich hierher nach Gor-Rareth führten, spielten sich in einer seltsamen Atmosphäre traumhafter Halbwirklichkeit ab.“
    Charus nickte. „Das ist mir bekannt“, entgegnete er lächelnd. „Aber seien Sie versichert, meine Herren: dies alles ist die nackte Wirklichkeit. Wenn sie Ihnen auch vorläufig noch phantastisch vorkommt, so bedeutet dies jedoch nicht, daß Sie träumen.“ Er lehnte sich in den Sessel zurück und warf die Falten seines Umhanges über die Schulter. „Das Kosmische Reich existiert tatsächlich“, fuhr er mit einem leichten Lächeln fort. „Es wird in einigen Monaten seine Sechzigtausendjahresfeier begehen. Natürlich gibt es aber noch immer unermeßlich große Gebiete, die nicht zur unmittelbaren Einflußsphäre des Reiches gehören, weil wir noch nicht dazu gekommen sind, sie zu erforschen, weil sie in vielen Fällen noch unbesiedelt sind oder Zivilisationen einer niedrigen Entwicklungsstufe beherbergen.“
    „Die Erde“, warf Nichelson ein.
    Charus nickte. „Aber sie ist bald reif. Ich werde noch darauf zu sprechen kommen, Norris. Sie

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