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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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Systems Untha – Lagan verstärkt worden. Die Observatorschiffe der zuständigen galaktischen Regierung berichteten entscheidende Veränderungen in der Gesellschaftsordnung der vorherrschenden Intelligenz. Uhrzeit 15.23 KZ. Die Lebensformen, die dem Evolutionstyp 6 C angehören, sind zu dieser Zeit überraschend in Entwicklungsstufe 9 (Neun) eingetreten. Die Entwicklung macht ungewöhnlich rasche Fortschritte. Erwarte dringend weitere Anweisungen.“
    Horla Zakhunthor
    (Spezial-Feldagent 5376)
    Ende
    Nichelson wandte sich fragend an Charus. Der Herr des Universums betrachtete die Nachricht lange und nachdenklich. Ein feines Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Dann reckte er seine mächtigen Schultern und blickte Nichelson und Hader an.
    „Ein typischer Fall“, erklärte er, noch immer lächelnd. „Die fragliche Rasse weiß bis zu diesem Augenblick noch nichts von der Existenz des Reiches. Sie hat vor wenigen Minuten eine Entscheidung getroffen, die sie dem Stadium endgültiger Reife als Einzelzivilisation ein ganzes Stück nähergebracht hat. Es wird jetzt nicht mehr lange dauern, bis wir sie in die Gemeinschaft des Kosmischen Reiches aufnehmen können.“
    „Eines Tages wird die Erde auch soweit sein, Eure Exzellenz“, entgegnete Nichelson bestimmt. Charus warf einen Schalter herum, und abrupt verschwand die Schrift von der Wand.
    „Sehen Sie“, sagte er dann erklärend, „diese Nachricht landet jetzt in irgendeiner der unzähligen Speicherstationen und kann jederzeit wieder herausgegriffen werden. Aber der eigentliche Zweck des Psychospeichers ist etwas ganz anderes. Er betrifft unmittelbar meine Existenz.“
    Charus erhob sich, verschränkte die Hände auf dem Rücken unter den weiten Falten des schweren Umhanges und begann mit langen Schritten im Saal auf und ab zu gehen. Sein gigantischer Körper schien selbst die Ausmaße des Raums schrumpfen zu lassen.
    „Norris, Sie wissen, daß ich im Jahr 40 kosmischer Zeitrechnung die Unsterblichkeitsmaschine baute. Ich werde Ihnen ihre Funktion später erläutern. Von jenem Zeitpunkt an alterte mein Körper nicht mehr, und ich glaubte lange Zeit, daß es damit getan wäre. Ich hielt das Problem für völlig gelöst. Bis ich eines Tages, nach hundert oder hundertfünfzig Jahren, die unerfreuliche Entdeckung machte, daß meine geistigen Fähigkeiten entschieden nachgelassen hatten. Meine Reflexe wurden langsamer, meine innere Energie schwand. Mit einem Wort: Ich werde senil, trotzdem ich unsterblich war.“ Er schwieg einen Moment und zuckte die Achseln.
    „Nun, ich ging der Sache natürlich nach. Woran konnte es liegen, daß mein Körper zwar vierzig Jahre alt blieb – mein Gehirn jedoch nach wie vor alterte? Die Erklärung war recht einfach, nachdem ich sie gefunden hatte. Die Kapazität des menschlichen Gehirns ist beschränkt. Sie ist zwar riesenhaft, aber nichtsdestoweniger beschränkt. Und daran änderte auch meine Unsterblichkeit nichts. Ein Leben, das zweihundert Jahre lang dauert, bringt eine Unmenge von Erfahrungen, Daten, Informationen und Erlebnissen zusammen, und wollte man pausenlos fortfahren, all diese Daten in ein Gehirn zu füttern, so würde es eines Tages unter der Last zusammenbrechen – unsterblich oder nicht. Das Resultat? Ein lallender Idiot, zur Unsterblichkeit verurteilt. Zweihundert Jahre sind die Grenze, mehr geht in kein menschliches Gehirn hinein.“
    Er blieb stehen und blickte auf die schimmernde Metropole hinunter.
    „Norris, Sie haben die ersten tausend Jahr miterlebt. Sie fragen sich, wieso ich diese Dinge nicht von vornherein gewußt habe wie alle die anderen Einzelheiten. Nun, eines Tages werden Sie wissen warum. Das Gehirn eines Säuglings hat nur Platz für die wichtigsten Grundlagen. Sie haben miterlebt, was ich gegen die drohende Überladung meines Gehirns unternommen habe. Ich habe die Schröpfmaschine gebaut und mich im Jahre 200 KZ zum erstenmal dem psychischen Aderlaß unterzogen. Die Maschine entzieht den relativ weniger wichtigen Abteilungen meines Gehirns all jene Informationen und Wissensdaten, die von untergeordneter Bedeutung sind und auf meine Leistungsfähigkeit keinen erheblichen Einfluß ausüben können. Das dergestalt abgezapfte Wissen wird dann unverzüglich den großen Psychospeichern, im Universum zugeleitet. Über das Kosmohirn kann ich jederzeit darauf zurückgreifen. Seit der Konstruktion der Schröpfmaschine habe ich mich rund dreihundertmal ausgeliefert, in regelmäßigen Abständen von

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