Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
Vom Netzwerk:
gekommen sind. Darf ich Sie bitten, mir in das Vorzimmer zu folgen?“
    „Danke, mein Herr. Darf ich fragen, wo wir uns hier befinden?“
    Der Uniformierte zeigte auf das schmucklose Zimmer, dessen silberglänzende Wände von einer buchstäblich unübersehbaren Menge von Bildschirmen und den dazugehörigen Schaltern bedeckt waren.
    „Dies ist das Vorzimmer des ‚Ministeriums für unentwickelte Welten und Randgebiete’, Herr. Ich heiße Lareb Kork und erfülle die Funktion des Sekretärs. Die Anweisungen, die ich erhalten habe, besagen, daß ich Sie hier zunächst unterrichten soll.“
    „Unterrichten?“ dehnte Nichelson den Begriff, dabei den Eindruck verarbeitend, daß die Erde und das Solarsystem im Kosmischen Reich anscheinend so etwas wie einen unzivilisierten Status einnahmen – wenn man hier überhaupt jemals etwas von der Erde gehört hatte.
    „Einen Augenblick, bitte“, unterbrach Lareb Kork ihre Gedanken. Er wandte sich einem der Bildschirme zu, der unter den raschen Bewegungen seiner Hände farbig aufleuchtete. Etwas langsamer folgte eine lange Reihe weiterer Schirme seinem Beispiel.
    Vor den Augen der Männer erschien auf dem ersten Leuchtschirm das Bild eines Spiralnebels, aus einer Entfernung von vielleicht einer halben Million Lichtjahre gesehen. So etwa mochte die irdische Milchstraße aussehen. Eine flache, linsenförmige Scheibe, deren Spiralarme wie Radspeichen in den schwarzen Weltraum griffen. Das Bild rechts daneben zeigte die gleiche Galaxis, aber aus wesentlich näherer Entfernung. Der folgende Bildschirm wiederum vergrößerte den Ausschnitt weiter; die Galaxis wuchs, das Bildfeld schrumpfte. Schließlich, beim achten Schirm, wurde ein einzelnes Sonnensystem sichtbar, das von sechs Planeten umkreist wurde. Der zehnte Schirm zeigte einen dieser Planeten – den vierten, wie Nichelson mit Hilfe des neunten Bildes feststellen konnte. Die Reihenfolge der nebeneinanderliegenden Schirme ermöglichte eine phantastische Übersicht.
    Lareb Kork hatte den Gedankensender nicht ausgeschaltet, so daß die beiden Männer dem kurzen Wortwechsel folgen konnten. Jemand sagte aus dem Nichts:
    „Hier spricht Suchschiff KBX 546 Amöbe, Kapitän Uurl Stoorm. Wir befinden uns in Galaxis KK 773758745. Die Untersuchung des Sonnensystems Gor-Kroton ist nahezu abgeschlossen.
    Vierter Planet des Systems von intelligenten Wesen bewohnt. Entwicklungsstufe 3. Vermeiden Kontakt gemäß Kosmische Verfassung. Voraussichtlicher Eintritt in Reifestufe 10 in zwölftausend Kosmojahren.“
    Der Sekretär nickte und entgegnete:
    „In Ordnung, Amöbe. Suchen Sie weiter. Ende.“
    Die Bildschirme erloschen.
    Nichelson hatte einige Minuten dazu gebraucht, die Ungeheuerlichkeit dessen zu begreifen, das so prosaisch vor ihm abgelaufen war.
    „Sehen Sie“, sagte Lareb Kork lächelnd, „das war eine typische Aufgabe des ‚Ministeriums für unentwickelte Welten und Randgebiete’. Unsere Suchschiffe sind ständig unterwegs, um die unermeßliche Zahl der abseits liegenden Zivilisationen zu entdecken und sie nach und nach dem Reich zuzuführen. Allerdings darf erst dann der Kontakt mit der betreffenden Rasse aufgenommen werden, wenn sie in Entwicklungsstufe 10 eintritt.“
    Lareb Kork runzelte die Stirn. „Nun, sie entspricht etwa den ersten Anfängen eines organisierten Zusammenlebens der einzelnen Individuen.“
    „Und in welchem Stadium befindet sich demnach eine Rasse, die ihr erstes Raumschiff vom Heimatplaneten startet?“
    Lareb Kork lächelte verständnisvoll. „Entwicklungsstufe 6“, sagte er ruhig.
    Nichelson schwieg betroffen. Dann mußte die Erde noch vier Stufen höher klettern, bevor sie in die Gemeinschaft des Kosmischen Reiches aufgenommen werden konnte.
    Lareb Kork wandte sich um und deutete auf den blauen Schimmer eines Materietransmitters.
    „Treten Sie hindurch, meine Herren. Bitte, beeilen Sie sich. Es ist ungeheuer wichtig, daß die Schablone eingehalten wird!“
    Nichelson zögerte einen Augenblick, dann schritt er hocherhobenen Hauptes auf den Lichtbogen zu.
    Hader folgte ihm langsam nach …
    Der Raum enthielt nur zwei Möbelstücke: einen großflächigen Schreibtisch mit einer Unmenge verschiedener Geräte, Vorrichtungen und einer breiten Schalttafel – und einen bequemen Kontursessel. Ein einzelner Mann saß in ihm. Als Nichelson und Hader materialisierten, erhob er sich mit eigenartig ungelenken Bewegungen, und Nichelson erkannte, daß er kein Mensch war, sondern einer humanoiden Rasse

Weitere Kostenlose Bücher