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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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Geschichte der künstlichen Intelligenz, Data. Im Gegensatz zu den verlorenen Seelen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, wurden Sie nicht für Soong geschaffen, sondern um Ihrer selbst willen. Ihr einziger Zweck besteht darin, das Leben kennen zu lernen und es so zu erforschen, wie Sie möchten.«
      Data spürte, dass Waslowick eine Antwort von ihm erwartete, aber er wusste nicht, was er sagen sollte, und deshalb blieb er stumm. Der Professor ließ seine Schultern los und sie setzten den Weg fort.
      »Soong und Graves teilten meine Sorge in Hinsicht auf die ethische Behandlung der künstlichen Intelligenz. Deshalb habe ich sie dafür ausgewählt, mich bei meinen Missionen zu begleiten und mir dabei zu helfen, die Artefakte sicherzustellen, die Sie in dem Raum gesehen haben.«
      Data neigte den Kopf zur Seite, erstaunt von Waslowicks Wortwahl. »Artefakte?«
      »Die früheren Versuche in Bezug auf künstliche Intelligenz. Wir haben ihre Reste in Sicherheit gebracht. Nun, die meisten von ihnen. Es gab andere, seit ich meine alten Schüler zum letzten Mal gesehen habe. Wir wollten verhindern, dass sie in die Hände von skrupellosen Opportunisten gerieten. Mit jenen Missionen befassten wir uns nach unserem Aufenthalt auf Exo III, der – und das kommt einer Ironie des Schicksals gleich – zu den jüngsten Ereignissen geführt hat.« Waslowick blieb stehen. »Dies alles bedeutet Ihnen nichts, oder?«
      Data schüttelte langsam den Kopf.
      Waslowick runzelte die Stirn und dachte nach. »Sie haben den Gefühlschip, nicht wahr?«, fragte er schließlich. »Ich meine den Chip, an dem Soong kurz vor seinem Ende arbeitete.«
      »Ja«, erwiderte Data überrascht. »Sie blieben zeit seines Lebens mit Soong in Kontakt? Er hat Sie nie erwähnt. Andererseits: Es gibt viele Dinge, über die mein Vater nie mit mir sprach. Wollen Sie andeuten, dass der Gefühlschip die Wahrheit über das enthält, was sich in der letzten Zeit zugetragen hat?«
      »Ist das nicht der Fall?«
      »Als ich den Chip von Lore bekam, wies mein Bruder darauf hin, er enthielte Erinnerungen. Aber in den vergangenen Jahren fand ich keine Bestätigung dafür.«
      Waslowick lachte kurz. »Nun, das klingt ganz nach Soong. War ein bisschen paranoid, wenn Sie’s genau wissen wollen, selbst nach meinen Maßstäben. Er hat die Informationen bestimmt verschlüsselt und versteckt, damit sie nur unter ganz bestimmten Umständen zugänglich sind.«
      Waslowick war ganz der Forscher, als sie durch den Korridor weitergingen. »Das Kontrollprogramm könnte Lores Art des Umgangs mit dem Chip für den Versuch gehalten haben, den Code zu knacken, und vermutlich sind die Daten dadurch noch besser abgeschirmt worden. Nun, folgen Sie mir. Mal sehen, was wir tun können.«
      »Tun?«, wiederholte Data.
      »Vielleicht gelingt es uns, einige Informationen zu entschlüsseln. Möglicherweise sind die Daten für unsere derzeitige Situation von Bedeutung.«
    »Und wie ist unsere derzeitige Situation, Dr. Waslowick?«
      Der Professor verschwand hinter einer Biegung des Korridors und Data hörte ihn antworten: »Nun, Mr. Data, ich glaube, uns steht eine Belagerung bevor.«
       
      »Sie sollten sich besser setzen«, sagte Waslowick kurze Zeit später in seiner Werkstatt. »Dies könnte ein wenig desorientierend sein. Ich habe einige Erinnerungsdaten identifiziert und es sollten sich keine Probleme ergeben, wenn Soong jene Dateistruktur verwendete, die er damals bei mir lernte.«
      »Und wenn nicht?«, fragte Data.
      »Gute Frage. Vielleicht erleben Sie dann nur eine Lightshow. Es könnte sich wie ein Traum anfühlen. Haben Sie jemals geträumt?«
      »Ja.«
      »War auch eine psychotische Episode darunter?«
      »Nein.«
      »Nun, vielleicht steht Ihnen jetzt eine bevor.«
      »Faszinierend.«
      Waslowick betätigte einen Schalter und Datas Welt kräuselte und verdrehte sich, bevor sie verschwand.

Dritter Teil

Siebzig Jahre zuvor
     
      ... ü berprüfte das Seil, stützte sich mit den Beinen an der Felswand ab, hob die Hände vor den Mund und behauchte sie dreimal schnell hintereinander, nachdem er die Atemmaske ein wenig zur Seite geschoben hatte…
       
     
      … Die Temperaturen lagen ein ganzes Stück unter dem Gefrierpunkt und die Atmosphäre war sehr dünn. Hinzu kamen tückische Felsformationen…
       
     
      …Er stieß mit dem Knie gegen einen kleinen Vorsprung und glaubte, ein Knacken zu hören… Das Seil glitt

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