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Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
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waschechte, zutiefst verdorbene Maschinenstürmerin. Wie, in Gottes Namen, bist du in diesem Job gelandet?«
    Wieder ein Achselzucken. »Familientradition. Mein Vater war Polizist, meine Großmutter war Polizistin. Du kennst das bestimmt.«
    »Nicht aus eigener Erfahrung.«
    »Nein.« Sie streckte träge ein langes Bein zur verspiegelten Decke. »Wahrscheinlich nicht.«
    Ich ließ meine Hand über die Ebene ihres Bauches und über einen Schenkel bis zum Knie gleiten. Dann drehte ich sie vorsichtig herum, bis ich zärtlich den Streifen aus rasiertem Schamhaar küsste, wo er in die Spalte überging. Ortega leistete ein wenig Widerstand – vielleicht dachte sie an den Bildschirm im anderen Zimmer oder auch nur an unsere vermischten Säfte, die aus ihrem Körper rannen. Doch dann gab sie nach und öffnete sich unter mir. Ich legte ihr anderes Bein über meine Schulter und vergrub mein Gesicht in ihr.
    Als sie diesmal kam, stieß sie eskalierende Schreie aus, die in ihrer Kehle stockten, im gleichen Rhythmus wie die kräftigen Spannungen ihrer Beckenmuskeln, während sich ihr gesamter Körper auf dem Bett vor und zurück wand und sich ihre Hüften aufbäumten, um das weiche Fleisch gegen meine Zunge zu drücken. Irgendwann war sie in leise gemurmeltes Spanisch verfallen, dessen Klang meine Erregung anheizte. Und als sie sich schließlich erschlafft fallen ließ, zog ich mich hoch und konnte direkt in sie hineingleiten, wobei ich sie mit den Armen umfasste und meine Zunge in ihrem Mund versenkte, zum ersten Kuss, den wir teilten, seit wir das Bett erreicht hatten.
    Wir bewegten uns langsam, passten uns dem Rhythmus des Meeres an und lachten wie bei unserer ersten Umarmung. Es dauerte sehr lange, und wir nahmen uns die Zeit, miteinander zu reden, von schläfrigem Gemurmel bis zu aufgeregtem Gequassel. Wir wechselten die Stellung, bissen uns sanft und verschränkten die Hände ineinander. Und die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, bis zum Überfließen gefüllt zu sein, so intensiv, dass es mir in den Augen wehtat. Dieser letzte, unerträgliche Druck und alles andere trieb mich dazu, endlich loszulassen und mich in sie zu ergießen, während ich spürte, wie sie sich zitternd um den letzten Rest meiner nachlassenden Erektion spannte.
    Im Envoy Corps nimmt man, was im Angebot ist, sagte Virginia Vidaura irgendwo in den Korridoren meiner Erinnerung. Und damit muss man sich manchmal begnügen.
    Als wir uns zum zweiten Mal trennten, fiel das Gewicht der letzten vierundzwanzig Stunden auf mich wie einer der schweren Teppiche im Nebenzimmer, und in der zunehmenden Wärme trieb mein Bewusstsein langsam davon. Mein letzter deutlicher Eindruck war der lange Körper neben mir, der sich zurechtrückte, die Brüste gegen meinen Rücken gepresst, einen Arm über mich gelegt, und eine eigenartig angenehme Verschränkung der Füße, meine zwischen ihren, wie Hände. Meine Denkprozesse verlangsamten sich.
    Was im Angebot ist. Manchmal. Begnügen.

 
28
     
     
    Als ich aufwachte, war sie weg.
    Aus mehreren ungeschalkten Bullaugen drang Sonnenlicht in die Kabine. Das Schwanken hatte fast aufgehört, aber das Schiff rollte immer noch genug, um mir abwechselnd einen blauen Himmel mit horizontalen Wolkenstrichen und eine verhältnismäßig ruhige See zu zeigen. Irgendwo machte jemand Kaffee und briet geräucherten Speck. Ich lag eine Weile still da, sammelte die verstreuten Kleidungsstücke meines Geistes ein und versuchte daraus ein einigermaßen passables Outfit zu machen. Was sollte ich zu Ortega sagen? Wie viel und mit welcher Gewichtung? Die Envoy-Konditionierung bot träge ihre Dienste an, wie etwas, das aus einem Sumpf gezogen wurde. Ich ließ es los und wieder versinken und widmete meine ganze Aufmerksamkeit den Sprenkeln der Sonnenstrahlen auf dem Laken neben meinem Kopf.
    Ich drehte mich um, als ich das Klirren von Gläsern an der Tür hörte. Ortega stand im Eingang und trug ein T-Shirt mit der Aufschrift NEIN ZUR RESOLUTION 653, in der das NEIN miteinem roten Kreuz durchgestrichen und durch ein definitives JA in derselben Farbe ersetzt worden war. Ihre schlanken nackten Beine verschwanden unter dem Saum, als würden sie sich darunter ewig fortsetzen. Auf den Händen balancierte sie ein großes Tablett mit Frühstück für eine komplette Schwadron. Als sie sah, dass ich wach war, schüttelte sie sich das Haar aus den Augen und grinste schief.
    Also erzählte ich ihr alles.
     
    »Was willst du also tun?«
    Ich zuckte die Achseln und

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