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Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nerven. Wir beide versuchten gleichzeitig, uns zu küssen und zu lachen. Ortega stieß kurze, erregte Keuchlaute aus, als meine Hände unter den Kimono glitten und ich über Brustwarzen strich, die so groß und hart waren wie Tauenden. Die Brüste passten in meine Hände, als wären sie füreinander maßgeschneidert. Der Kimono öffnete sich, zunächst glitt er ein Stück hinab, dann befreite er sich abwechselnd von den rudernden Schultern. Ich zog Jacke und Hemd auf einmal aus, während Ortegas Hände hektisch an meinem Gürtel zerrten. Sie zog den Reißverschluss auf und schob ihre langen harten Finger in den Hosenlatz. Ich spürte die Schwielen an jedem einzelnen Finger, während sie rieben.
    Irgendwie verließen wir den Raum mit dem Bildschirm und bewegten uns zur heckseitigen Kabine, in die ich bereits einen Blick geworfen hatte. Ich folgte Ortegas straffen, wiegenden Schritten durch den dazwischen liegenden Raum, den sich deutlich abzeichnenden Muskeln der langen Beine, und es war offenbar genauso Rykers wie meine Reaktion, denn es fühlte sich an, als würde ich heimkehren. Im Zimmer mit den Spiegeln warf sie sich kopfüber ins zerwühlte Bettzeug und reckte sich empor. Ich sah mich selbst, wie ich bis zum Anschlag in sie hineinglitt, mit einem Keuchen, denn nun glühte sie. Sie schien zu brennen, umschlang mich mit der flüssigen Totalität von warmem Badewasser, und die erhitzten Kugeln ihres Hinterns versengten meine Hüften bei jedem Zusammenprall. Vor mir hob sich ihre Wirbelsäule und wand sich wie eine Schlange, und ihr Haar strömte in chaotischer Eleganz von ihrem gebeugten Kopf. In den Spiegeln um mich herum sah ich, wie Ryker nach ihren Brüsten griff, ihren Oberkörper, die Rundungen ihrer Schultern umfasste, und die ganze Zeit wogte und gierte sie wie das Schiff auf dem Meer. Ryker und Ortega, die sich ineinander verschlangen wie ein wieder vereintes Liebespaar aus einem zeitlosen Epos.
    Ich spürte, wie ihr erster Höhepunkt kam, aber es war der Anblick, wie sie sich zu mir umschaute, durch unordentliches Haar und mit geöffneten Lippen, der die Bremsklötze meiner Selbstbeherrschung wegriss. Ich schmiegte mich an die Konturen ihres Rückens und Hinterns, bis sich meine Krämpfe in sie entladen hatten und wir auf dem Bett zusammenbrachen. Als ich aus ihr glitt, fühlte es sich an wie etwas Geborenes. Ich glaube, sie kam immer noch.
    Lange Zeit sagte keiner von uns beiden ein Wort. Das Schiff pflügte auf dem programmierten Kurs durchs Meer, und rund um uns strömte die gefährliche Kälte aus den Spiegeln, wie eine eiskalte Flut, die die Intimität zu trüben und schließlich zu ertränken drohte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis wir unsere Blicke wieder sorgsam nach außen auf unsere Bilder gerichtet hatten, statt uns direkt anzuschauen.
    Ich legte einen Arm um Ortegas Hüfte und drehte sie behutsam auf die Seite, sodass wir wie Löffel aneinander lagen. Im Spiegel suchte ich ihren Blick.
    »Wohin fahren wir?«, fragte ich sie leise.
    Ein Achselzucken, aber sie nutzte die Bewegung, um sich enger an mich zu kuscheln. »Eine fest programmierte Rundfahrt, die Küste hinunter, rüber nach Hawaii und wieder zurück.«
    »Und niemand weiß, dass wir hier sind?«
    »Nur die Satelliten.«
    »Nette Vorstellung. Wem gehört das alles?«
    Sie verrenkte sich, um mich über die Schulter hinweg anzusehen. »Ryker.«
    »Ups.« Ich wandte den Blick ab. »Hübscher Teppich.«
    Trotz der Situation brachte ich sie damit zum Lachen. Sie drehte sich ganz herum, sodass sie mir auf dem Bett gegenüberlag. Behutsam berührte sie mein Gesicht, als würde sie befürchten, ihre Hand könnte Spuren hinterlassen oder es zum Verschwinden bringen.
    »Ich habe mir gesagt, dass es verrückt ist«, murmelte sie. »Es war nur körperlich, weißt du.«
    »So ist es mit den meisten Dingen. Bewusste Gedanken haben hiermit nicht viel zu tun. Es hat auch nicht viel damit zu tun, wie wir unser Leben verbringen, wenn man den Psychologen glauben will. Ein paar Rechtfertigungen, die man sich meistens im Nachhinein zurechtlegt. Für den Rest sorgen die hormonellen Triebe und genetischen Instinkte, während die Pheromone die Feinabstimmung übernehmen. Traurig, aber wahr.«
    Sie strich mit einem Finger seitlich an meinem Gesicht entlang. »Ich glaube nicht, dass es traurig ist. Was wir mit dem Rest unserer Existenz anfangen, das ist traurig.«
    »Kristin Ortega.« Ich griff nach ihrem Finger und drückte ihn leicht. »Du bist eine

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