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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleicher Höhe«, murmelte Marek, denn die Stimme hatte anders geklungen, als wäre der Soldat in eine Mulde hineingerutscht.
    Das traf zwar nicht genau zu, aber es war so ähnlich, denn der Uniformierte stand bereits am Ufer des Bachs und war einen nicht mehr sehr steilen Hang hinabgelaufen. Von unten her winkte er dem Pfähler zu, dem nichts anderes übrigblieb, als denselben Weg zu nehmen. Von Gehen konnte keine Rede sein, denn Marek rutschte über den mit feuchtem Laub bedeckten Boden hinweg und wäre fast noch in den schnell fließenden Bach hineingestolpert, hätte ihn sein Begleiter nicht im letzten Moment abgefangen.
    »Immer langsam, Marek. In deinem Alter solltest du dich nicht übernehmen.«
    »Werde erst mal so alt.«
    »Da hast du auch wieder recht. Wahrscheinlich schaffe ich das nicht. Mich trifft vorher bestimmt die Kugel.«
    »Ja, sieht so aus.«
    Die Männer fingen damit an, den Bach zu überqueren, was gar nicht so einfach war, trotz der aus dem Wasser ragenden Steine, die sie als Trittflächen und Stützen benutzen konnten. Aber die Steine waren zugleich feucht und entsprechend glatt. Hin und wieder schäumte Wasser über und spritzte gegen die Schuhe der beiden.
    Marek hielt sich tapfer. Er sprach nicht, er regte sich nicht auf, er war einfach nur konzentriert und ruhig. Der Soldat weniger. Fluchen gehörte wohl zu seinem Repertoire, denn jeden Tritt und jedes Suchen nach einem Halt begleitete er mit einer Verwünschung, die auch nichts half, denn er rutschte einmal ab und tat einen sehr langen Schritt in das Wasser hinein, wobei er noch auf dem Boden mit der Hacke wegrutschte und schließlich wie in einer Badewanne lag.
    Der alte Marek konnte das Grinsen nicht unterdrücken. Er überwand die restlichen Stufen und sprang an den schlammigen Uferstreifen. Als er sich umdrehte, hatte sich sein Begleiter erhoben, naß wie eine in den Tümpel gefallene Katze, und wieder fluchend.
    »Das mußt du wohl noch üben, wie?«
    »Nein.«
    »Ist nicht mein Problem.« Marek hob die Schultern. Er schaute zu, wie der Soldat das Wasser aus seiner Kleidung wrang.
    Er bewegte hektisch seinen Körper und schüttelte sich ein paar Tropfen ab, die ihn wie Glasperlen umflogen. Dann fuhr er durch sein Haar. »Wir können endlich weitergehen, Marek.«
    »Wie weit?«
    »Keine Sorge, das wirst du noch schaffen.«
    Der eine naß, der andere trocken. Irgendwo fühlte sich Frantisek Marek als Sieger. Was er vorhin erlebt hatte, gehörte zu den kleinen Freuden im Leben, auch wenn es eine Schadenfreude war.
    Sie gingen über den weichen Boden mit der dicken Humusschicht. Dabei blieben sie in dem relativ schmalen Flußtal. Den Hang an dieser Seite brauchten sie nicht hochzugehen. Er war mit wildem Gesträuch und Gestrüpp bedeckt, knorrig und zäh. In den Lücken hatten Bäume ihre Plätze gefunden. In den unteren Hälften schimmerten die Stämme kahl.
    An manchen Stellen war die Rinde abgefressen worden. Über ihnen funkelte noch immer das Licht der Sonne. Die Wärme blieb. Und die vermischte sich mit der Feuchtigkeit der Umgebung zu einer sehr schwülen Luft.
    Auch Mareks Begleiter dampfte. Aus seinen Haaren tropfte das Wasser.
    Da er seinen Namen noch nicht bekanntgegeben hatte, fragte ihn der Pfähler danach.
    »Ich bin Milan.«
    »Und?«
    »Das muß reichen.«
    »Wie du meinst. Eine Frage noch: Was hast du mit dem alten Juri zu tun?«
    »Ich bin sein Enkel. Zumindest hat er mir das immer gesagt. Ob es genau stimmt, weiß ich auch nicht. Jedenfalls führe ich dich zu ihm, und ich bewache ihn.«
    »Ist das nötig?«
    Milan nickte im Rhythmus seiner Schritte. »Ja, das ist nötig. Deshalb hat man auch dich geholt. Er hat von dir gehört, und er hat mir gesagt, daß ich dich suchen muß. Ich habe dich zum Glück schnell gefunden, denn die Feinde schlafen nicht.«
    »Welche Feinde?«
    Milan hob die Schultern. »Davon hat Juri zwar gesprochen, aber er hat nichts Genaues gesagt. Es gibt Feinde.« Er knetete seine Nase, weil sie juckte. »Aber das ist alles noch etwas weiter weg für mich. Er wird mehr sagen können.«
    »Ich bin gespannt.«
    Milan nieste, bevor er sagte: »Wir sind gleich da. Juri lebt in einer Hütte.«
    »Ganz allein.«
    »So kenne ich ihn.«
    Weit war die Hütte nicht mehr entfernt. Milan deutete auf eine Gruppe ziemlich kahler Bäume, die vor ihnen in den Himmel ragte. Sie glichen irgendwelchen Wächtern oder den Beinen gewaltiger Riesen, die sie einfach abgestellt hatten. Unterholz war wenig vorhanden. Die

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