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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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zog die Flammen zurück, um ihre Hand zu ergreifen.
    »Carwyn sagt, er rieche sie nahe dem Ort, an dem wir beide gelandet sind. In ein paar Minuten schickt er uns ein Signal.«
    Giovanni holte tief Luft, kniete nieder und wartete.
    Carwyn bewegte sich schnell am Klippenrand vorwärts; der ägäische Fels streckte sich seinen nackten Händen und Füßen entgegen, während er über das Gestein kletterte. Er sah die Wächter auf dem Pfad patrouillieren, der die Teile von Lorenzos Zwinger verband, doch er suchte nach der Kammer, in der der Geruch des Mädchens am stärksten war. Bei der Landung hatte er ihre Witterung aufgenommen und folgte ihrer Spur zu einem Zimmer am Ende der Klippen.
    Er griff mit all seinen Sinnen aus, hörte das schwache Pochen eines Menschenherzens und ein Murmeln, als redete jemand im Schlaf, und schlich näher an die geschlossene Tür.
    »Dad … nein. Nicht … nein, Gio …«
    Sie war in dem Zimmer und hatte einen Albtraum. Kaum hatte der Wächter sich auf den Rückweg gemacht, schwang Carwyn sich auf den Weg, eilte zu ihr und bog mühelos die Eisentür auf, hinter der sie gefangen saß.
    Keuchend fuhr Beatrice im Bett hoch. »Nein!«
    Carwyn wedelte beschwichtigend mit der Hand. »Keine Angst. Ich bin’s nur. Der alte Carwyn.«
    Sie verzog das bleiche Gesicht. »Träume ich?«
    Er schüttelte den Kopf, legte aber den Zeigefinger an den Mund, als er hörte, dass Wächter – alarmiert von dem Krach, mit dem er das Metall verbogen hatte – den Weg entlanggehetzt kamen. Mit boshaftem Grinsen beschloss er, sich um einige von Lorenzos Lakaien zu kümmern, bevor er Beatrice in Sicherheit brachte.
    »Pack deine Sachen«, sagte er augenzwinkernd. »Ich bin sofort wieder da. Bleib im Zimmer.«
    Sie nickte und stieg aus dem Bett. Als sie die Kommode öffnete, verließ er ihr Zimmer und stieß sofort mit zwei Wächtern zusammen.
    »Hallo, ihr Leichen.« Grinsend packte er den Ersten, biss ihm mit mächtigen Fängen in den Hals und schleuderte ihm den Kopf herum, um ihn zum Schweigen zu bringen. Gleichzeitig schnappte er sich mit blitzschnellen Reflexen den Zweiten und zerdrückte ihm den Kehlkopf, sodass er keinen Mucks mehr machte. Kaum hatte er ein Stück Luftröhre des ersten Wächters ausgespuckt, warf er den zweiten Mann zu Boden und zertrat ihm die Kehle. Und schon riss er die starken Hände herum, riss dem ersten Wächter den Kopf ab und warf seinen Körper über die Klippen ins Meer.
    Dann wandte er sich wieder dem zweiten Mann zu, drehte ihm den Kopf wie einen Schraubdeckel ab und warf auch seinen Leib ins Meer zu seinem Kollegen. Danach hielt er kurz inne und lauschte, ob weitere Wächter kamen, doch nur das Heulen des Windes war zu hören. Weil ihm Blut aus dem Mund und vom Kinn tropfte, riss er sich das Hemd vom Leib und wischte sich damit über das Gesicht, um Beatrice nicht zu beunruhigen.
    »›Die Gottlosen werden mich sehen, und es wird sie verdrießen‹«,
murmelte er und warf einen Blick auf das tobende Meer.
»›Die Zähne werden sie zusammenbeißen und vergehen.‹«
    Als er ins Zimmer zurückkam, war Beatrice in seltsame weiße Sachen gekleidet und hatte ihr Haar zusammengebunden. Sie war dünn und fast unmenschlich bleich, und ihr Haar sah anders aus als früher. Sie eilte zu ihm und umarmte ihn, und er spürte ihre heißen Tränen auf der Brust.
    »Ich hatte es gehofft«, flüsterte sie. »Ich wusste es nicht, aber ich hatte so gehofft, dass ihr mich findet.«
    Er rückte ein wenig von ihr ab, sah sie an, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste ihre Stirn. »Er hat Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um dich zu finden.«
    Als sie bei der Erwähnung seines Freundes die Augen schloss, runzelte er die Stirn.
    »Wir müssen los. Sie warten auf mein Signal.«
    »Wie –«
    Er wandte sich ab und kauerte sich vor ihr nieder. »Für Erklärungen ist keine Zeit. Klettere auf meinen Rücken und klammere dich fest an mich. Ich kann dich nicht tragen, denn ich brauche die Hände, um hier rauszukommen. Halt dich also fest.«
    »Gut.«
    »Egal, was passiert.« Er drehte sich zu ihr um. »Zieh den Kopf ein und kralle dich fest, bis ich dich runterlasse oder Gio dich mir abnimmt, verstanden?«
    »Ja!« Sie warf einen Blick zur Tür. »Können wir jetzt endlich?«
    Er grinste, als sie ihm auf den Rücken stieg und seinen Hals umschlang. Die Beine legte sie ihm wie ein Kind um die Taille.
    Er tätschelte ihr den Schenkel. »Startklar?«
    »Seit Wochen!«
    Carwyn ging zu einer altgriechisch

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