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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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Wohnzimmer nur den Fernseher laufen – es lief eine Spielshow, die ihre Großmutter nicht mochte.
    »Hier entlang.« Giovanni deutete den Flur hinunter auf die Küche, und Beatrice folgte ihm.
    »Oma?«
    Sie stieß einen erstickten Schrei aus, als sie Isadora auf dem Boden liegen sah, doch Giovanni drängte sie zurück und wandte sich der alten Dame zu.
    Sie hatte böse Bissspuren an Hals und Handgelenk, und etwas Blut war aus einer Stirnwunde getropft.
    »Bitte, bitte nicht«, rief Beatrice, kniete sich Giovanni gegenüber hin und hielt Isadoras schlaffe Hand. »Nicht auch noch du …«
    Giovanni untersuchte sie rasch und sah Beatrice dann in die Augen.
    »Sie wird wieder gesund – es ist weniger schlimm, als es aussieht.«
    Beatrice schluchzte noch immer, hielt Isadoras Hand und schaukelte auf dem blutverschmierten Küchenboden vor und zurück.
    »Beatrice« – mit herrischer Stimme durchbrach er ihre zunehmende Panik – »du musst dich beruhigen und mir helfen.«
    Ihre Augen schwammen in Tränen, doch sie nickte.
    »Was soll ich tun? Den Notruf wählen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie haben von ihr getrunken und sich nicht die Mühe gemacht, die Bisswunden zu stillen. Ich könnte ihre äußeren Wunden heilen, aber den Blutverlust müssten wir den Sanitätern dennoch erklären. Hast du dein Handy mit?«
    Nickend zog sie ihr Mobiltelefon aus der Tasche.
    »Dann wähle.« Langsam nannte er ihr eine Nummer, und sie tippte sie direkt ein. »Und drück die Freisprechtaste.«
    Nach mehrmaligem Klingeln meldete sich ein Mann.
    »Hallo?«
    »Lucas, hier Giovanni Vecchio. Du musst sofort in mein Haus kommen.«
    »Etwa wegen Caspar?«
    »Nein, aber ein Mensch hat viel Blut verloren.« Er sah Beatrice an. »Weißt du ihre Blutgruppe?«
    Beatrice schüttelte den Kopf. »Sie war immer völlig gesund.«
    »Dann nehme ich Blutgruppe 0 –, die verträgt jeder«, sagte der Mann am Telefon. »Brauchst du einen Wagen?«
    »Nein, ich bringe sie selbst. Falls du vor mir da bist, erzähl Caspar nichts. Das wird ihn ärgern, aber geh einfach nicht darauf ein und sag, ich hab dich geschickt.«
    Beatrice konnte sich nur ausmalen, wie Caspar auf die Nachricht reagieren würde, dass die Feinde seines Chefs sich an seiner Freundin gütlich getan hatten.
    »Wir sehen uns in einer Viertelstunde. Bis dahin.« Kaum war der Anruf vorbei, wandte Beatrice sich wieder ihrer bleichen Großmutter zu.
    »Ich hebe sie jetzt hoch. Gebrochen ist nichts, glaube ich, also legen wir sie auf meine Rückbank. Ich schaue auf der Fahrt nach ihr und achte auf Atmung und Herzfrequenz. Kannst du einen Wagen mit Handschaltgetriebe fahren?«
    »Kein Problem. Aber pass gut auf sie auf.«
    Er drückte ihre Hand. »Sie wird wieder gesund. Und sobald sie transportfähig ist, schaffen wir sie aus der Stadt.«
    »Eines steht fest: Ich bleibe bei dir, bis du Lorenzo umgebracht hast.«
    »Beatrice –«
    »Denn du wirst ihn doch umbringen, ja?«
    Giovanni bückte sich, hob Isadoras zarten Körper ohne jede Anstrengung hoch und wies mit dem Kopf zur Tür. »Kümmern wir uns erst einmal um deine Großmutter, bevor wir einen Mord planen.«
    Als sie Giovannis Haus erreichten, parkte eine unvertraute blaue Limousine neben der Garage, und Caspar ging im Hof auf und ab. Kaum hatte Beatrice gehalten, riss er die Tür zum Fonds auf.
    »Oh nein, bitte nicht –«
    »Sie wird wieder gesund«, unterbrach ihn Giovanni. »Beruhige dich und hilf mir.«
    Beatrice schaltete den Motor ab, stieg aus und sah zu, wie die beiden sich um ihre immer noch bewusstlose Großmutter kümmerten. Sie wäre vor Sorge verrückt geworden, hätte Giovanni während der Fahrt nicht immer wieder Isadoras Herzfrequenz gemeldet. Er hatte sich sogar in den Finger gebissen und etwas von seinem Blut über ihren Hals und ihre Handgelenke gerieben. Die Wunden sahen zwar noch immer böse aus, hatten sich aber bereits geschlossen.
    Caspar breitete die Arme aus. »Lass sie mich nehmen. Als Lucas kam und um ein Zimmer für eine Kranke im Erdgeschoss bat, dachte ich, Beatrice sei etwas zugestoßen.« Er warf ihr einen kurzen Blick zu, nahm Isadoras federleichten Körper auf die Arme und ging zum Haus. Giovanni glitt an ihm vorbei, öffnete den beiden die Tür und schoss zu Beatrice zurück.
    »Du hältst dich sehr gut«, wisperte er und umarmte sie. »Du hast sie sicher hergefahren, und jetzt kümmert Lucas sich um sie. Er ist Caspars Hausarzt und der beste Mediziner der Stadt. Ich vertraue ihm.«
    Sie ließ sich

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